Sterne des Sports 2010 (19): Münchner Yacht-Club

Am 7. Februar 2011 wurden in Berlin die "Sterne des Sports" in Gold durch Bundespräsident Christian Wulff verliehen. Hier nun der letzte Teil der Serie.

BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Thomas Vogl von der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, Bundespräsident Christian Wulff und die Vertreter des Münchner Yacht-Club Nico Stoll und Christian Löhr (v.l.). Foto: Sterne des Sports
BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Thomas Vogl von der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, Bundespräsident Christian Wulff und die Vertreter des Münchner Yacht-Club Nico Stoll und Christian Löhr (v.l.). Foto: Sterne des Sports

Segeln gilt bei uns in Deutschland immer noch als Prestigesport. Gerade in München, wo sich bei Sonnenschein auf den großen Seen in der Region die gut gepflegten Boote der Wohlhaben-den tummeln. Doch damit tut man vielen leidenschaftlichen Seglern unrecht. Sie lassen sich auch bei schlechtem Wetter gern den Wind um die Nase wehen und genießen den Hauch von Freiheit und Abenteuer.

Der Verein nimmt seine soziale Verantwortung ernst

Dieses ganz besondere Lebensgefühl will der Münchner Yacht-Club auch Menschen mit Handi-cap näher bringen. In der vergangenen Saison hat er unter dem Titel „Segeln für Alle“ zum ersten Mal einen Schnuppertag für Menschen mit Behinderung veranstaltet. Der Erfolg war so groß, dass der Münchner Traditionsclub die Veranstaltung wiederholen will. Bei den „Sternen des Sports“ konnte er mit diesem Engagement im Bereich „Integration“ punkten. In Bayern gab es dafür den Landessieg und einen „Großen Stern des Sports“ in Silber. Im Bundesfinale kam der Club auf den 19. Platz. Seine Bewerbung hatte der Verein bei der Volksbank Raiffeisenbank Starnberg-Herrsching-Landsberg eG eingereicht.

„Wir hoffen, Segeln für Menschen mit Behinderung findet breiten Zuspruch bei möglichst vielen Segelclubs in Deutschland“, so der Vize-Vorsitzende des Münchner Yacht-Clubs Jörg Hohmann. „Unsere Initiative soll in diesem Sinn als gutes Beispiel dienen.“

Vorbild ist die Schweiz

Das Aha-Erlebnis hatten Hohmann und sein Vereinskollege Christian Löhr bei einem Segeltörn in der Schweiz. Dort ist Segeln für Menschen mit Behinderung längst in den normalen Segelsport integriert. Löhr, der selbst im Rollstuhl sitzt und seit 25 Jahren beim Münchner Yacht-Club segelt liegt dieses Ziel besonders am Herzen.

Am 7. August 2010 hatten zwölf Teilnehmer, die von der Behindertenbeauftragten des Land-kreises Starnberg Petra Seidl direkt angesprochen wurden, einen ganz besonderen Ortstermin. Sie bekamen beim MYC die Grundlagen des Segelns und die wichtigste Seemannsknoten erklärt. Der Höhepunkt war natürlich der Moment, als es endlich aufs Wasser ging. In zwei Gruppen aufgeteilt konnten alle das Segeln im Mini 12er ausprobieren und im Segel- oder Motorboot von Clubmitgliedern mitfahren. Das besondere am Mini-12er: Es sind behinderten-gerechte Einmann-Segelboote, die nicht kentern oder sinken können.

Einigen der Teilnehmer mit Handicap hat der Ausflug mit dem Segelboot so gut gefallen, dass sie Interesse an einer Mitgliedschaft im Münchner Yacht-Club angemeldet haben. Und der Verein freut sich schon jetzt auf den nächsten Schnuppertag „Segeln für Alle“ im Sommer diesen Jahres.


  • BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Thomas Vogl von der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, Bundespräsident Christian Wulff und die Vertreter des Münchner Yacht-Club Nico Stoll und Christian Löhr (v.l.). Foto: Sterne des Sports
    BVR-Präsident Uwe Fröhlich, DOSB-Präsident Thomas Bach, Thomas Vogl von der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg, Bundespräsident Christian Wulff und die Vertreter des Münchner Yacht-Club Nico Stoll und Christian Löhr (v.l.). Foto: Sterne des Sports