Dazu rufen sie Städte und Kommunen sowie Sportvereine und Stadtsportbünde auf, sich mit Ideen zu bewerben, wie der Sport die Vielfalt und Lebensqualität der Menschen sichern und verbessern kann. Ausgewählt werden zwei Pilotkommunen, die für die Entwicklung individueller Konzepte jeweils 40.000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen.
Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 200.000 Euro und ist auf zwei Jahre angelegt. Es soll eine Expertise für nachhaltige Strukturen und Organisationsformen in Sachen Sport und Bewegung liefern, die in ganz Deutschland Anwendung findet. Bewegung soll dabei als Motor einer gelungenen Diversität dienen und dazu beitragen, dass Städte und Kommunen für eine Vielzahl an Anspruchsgruppen attraktiv und lebenswert sind und bleiben.
„Wir möchten die Menschen für ein sportlich aktives Leben begeistern, ihnen ein solches in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht und Befähigung ermöglichen und sie motivieren, sich für den Sport zu engagieren. Das Projekt soll die Bedeutung und Potenziale des Sports in der Stadtentwicklung bewusster machen und gleichzeitig einen Beitrag zur inklusiven Quartiersentwicklung leisten“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.
„Sport baut Brücken und bringt Menschen zusammen“, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Er lenkt den Blick auf Gemeinsamkeiten, auch wenn Unterschiede offensichtlich scheinen. Es freut mich daher sehr, bei unserem Streben nach einem ‚Sportdeutschland für alle‘ die Stiftung ‚Lebendige Stadt‘ als Förderer an unserer Seite zu wissen. Gemeinsam kann es gelingen, die Potenziale, die in der Quartiersentwicklung liegen, zu heben und ich bin sicher, dass dieses Kooperationsprojekt einen bundesweiten Vorbildcharakter für viele weitere Sportvereine und Kommunen haben wird“, so Hörmann weiter.
Die Ausschreibung
Das Projekt startet mit einer bundesweiten Ausschreibung. Städte und Kommunen sind eingeladen, sich bis zum 14. Oktober 2016 zu bewerben, wobei die Einbindung eines Sportvereins Voraussetzung ist. Ende des Jahres werden zwei Pilotkommunen von einer Jury ausgewählt. In einem zweitägigen Workshop Anfang 2017 werden die spezifischen Potenziale beider Kommunen untersucht und definiert. Im Anschluss wird eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller vor Ort relevanten Akteure gebildet, darunter beispielsweise Sportvereine, Inklusionsbüros, Seniorenbeiräte, Jugend- und Bürgerzentren. Jede Kommune richtet eine Koordinierungsstelle ein.
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ und der DOSB begleiten den Prozess und unterstützen die Kommunen bei der Planung und Umsetzung der Maßnahmen mit je 40.000 Euro. Die Projektlaufzeit endet am 30. Juni 2018. Die Planungsprozesse und Projektumsetzungen werden evaluiert und dokumentiert. Auf diese Weise entsteht eine völlig neue Expertise für andere Kommunen, die zur Nachahmung anregen soll.
Hintergrund
Der demografische Wandel, der Zuzug von Menschen anderer Kulturen sowie veränderte Familienbilder und Geschlechterrollen machen die Gesellschaft zunehmend heterogener und diverser. Kommunen müssen daher Lösungen entwickeln, um attraktiv und lebenswert für alle zu sein. Sport und Bewegung haben dabei großes Potenzial. Sie halten nicht nur fit, sondern erfüllen auch wichtige soziale Aufgaben. Sport führt Jung und Alt genauso wie Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer und Kulturen fast spielerisch zusammen und damit nicht selten aus der Einsamkeit – und manchmal auch aus einer Parallelwelt heraus in die Gemeinschaft. Für Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps öffnen sich darüber neue Kontakte und ihre Aktionskreise erweitern sich.
Die Bewerbungen sind bis zum 14. Oktober 2016 zu senden an:
Deutscher Olympischer Sportbund
Sabine Landau
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt
Mail: landau(at)dosb.de
Zu den Ausschreibungsunterlagen
(Quelle: DOSB)