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Studie: Sexualisierte Gewalt im organisierten Sport in Deutschland
In der Zeitschrift „Sportwissenschaft“ ist eine im Rahmen des Projekts „Safe Sport“ erstellte Studie der Sporthochschule Köln (DSHS) und dem Uniklinikum Ulm zur sexualisierten Gewalterfahrung unter deutschen Sportlern erschienen.
Die Ergebnisse der Studie in englischer Sprache können noch bis Ende April auf der Website des Springer-Verlags, wo die Zeitschrift „Sportwissenschaft“ publiziert wird, kostenfrei heruntergeladen werden.
Obwohl sexualisierte Gewalt im Sport in den letzten Jahren beträchtlich an Aufmerksamkeit gewonnen habe, so die an der Studie beteiligten Forscherinnen und Forscher, seien noch keine Daten zur Häufigkeit sexualisierter Gewalterfahrungen unter deutschen Sportler/innen verfügbar.
Ziel der Studie war es daher, die Prävalenz anhand einer umfassenden Stichprobe deutscher Spitzensportler/innen zu ermitteln. Insgesamt 1529 deutsche Kadersportler/innen über 16 Jahren aus 128 verschiedenen Sportarten nahmen an einer Online-Befragung teil. Das Durchschnittsalter betrug 21,6 Jahre; 56 Prozent waren weiblich. Den Teilnehmenden wurden 17 verschiedene Situationen sexualisierter Gewalt geschildert (von sexistischen Witzen bis zur erzwungenen Penetration). Sie wurden gebeten anzugeben, wie oft sie die einzelnen Situationen im Umfeld des organisierten Sports erfahren hatten. Wie die Befragung ergab, hatten 37,6 Prozent der Sportler/innen mindestens eine Situation sexualisierter Gewalt im organisierten Sport erlebt; 11,2 Prozent gaben schwere oder länger andauernde sexualisierte Gewalt an.
Sportlerinnen waren signifikant häufiger betroffen als Sportler, und Personen mit einer nicht heterosexuellen Orientierung häufiger als Heterosexuelle. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich in Bezug auf Alter, Leistungsniveau, Sportart, Behinderungsstatus oder Migrationshintergrund der Sportler/innen.
Die Ergebnisse zeigten, so lautet das Fazit der Wissenschaftler/innen, dass sexualisierte Gewalt ein Problem sei, das in allen Bereichen des deutschen Spitzensports angegangen werden sollte. Präventionskonzepte müssten entwickelt und auf die verschiedenen Kontexte im Sport angewendet werden.
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