Stuttgarter Sportkongress im November: Workshops zu Migrant/innen

Die Diskussion um die bisher zu kurz gekommene Integration von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland wird auch im Sport immer wichtiger. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil sind Migrantinnen in den Sportvereinen unterrepräsentiert, obwohl sie in Befragungen deutlich den Wunsch nach mehr Sport äußern. Auf dem 5. Stuttgarter Sportkongress wird diese Diskrepanz in zwei Workshops, die von der „Präsidialkommission Gender Mainstreaming des  Deutschen Sportbundes“ organisiert werden, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden

Die Vorsitzende der Präsidialkommission Gender Mainstreaming, Ilse Ridder-Melchers, wird gemeinsam mit der Freiburger Professorin Petra Gieß-Stüber fragen: „Integration – aber wie? Migrant/innen im Sport“. Später geht es bei der Osnabrücker Professorin Manuela Westphal unter dem Motto „Migrant/innen im Sport – Raus aus der Nische“ mehr praxisorientiert in Richtung Sportvereine.  Beide Veranstaltungen sind in dem Stuttgarter Kongress vom 11. bis 13. November für den Samstag, 12. November terminiert. 

Der erste Workshop ist von 11.00 bis 12.30 Uhr angesetzt und will vorrangig Verbände ansprechen. Mit der Grundsatzerklärung "Sport und Zuwanderung", verabschiedet vom DSB-Bundestag 2004, werden die Vereine zum Aufbau offener interkultureller Strukturen ermuntert. Der Sport hat die Chance den notwendigen Prozess des interkulturellen Dialogs in unserer Gesellschaft beispielgebend anzuregen und zu fördern. Welche Unterstützung brauchen die Vereine dafür, wie können die Verbände helfen, damit sie diese Integrationsaufgaben besser erfüllen können. Wie kann im Sportvereine interkulturelle Kompetenz von beiden Seiten gelernt, Toleranz, gesellschaftliche Verantwortung und soziale Kompetenz gestärkt werden, sind die spannenden Fragen."

Bei dem zweiten Workshop (14.00 bis 15.30 Uhr) sollen Beispiele vorgestellt werden, die den Sportvereinen in ihrer Arbeit weiterhelfen. Die Dortmunderin Stefanie Klar stellt ihr Projekt  „Mädchen stärken mit Erlebnissportarten“ vor. Astrid Pulter aus Hessen geht auf die „interkulturelle Konfliktvermittlung im Fußball“ ein und der Hamburger Ghasem Spili beschreibt den Versuch der  „Gewaltprävention für Jungen und Mädchen durch Kampfsport“. 

Ausschlaggebend für die Notwendigkeit von Veränderungen ist das Phänomen, dass sich  Jungen aus Migrantenfamilien in ihrem sportlichen Engagement kaum von deutschen Jungen unterscheiden. Mädchen sind dagegen deutlich weniger sportlich organisiert aktiv als deutsche Mädchen.