Vereine müssen für die Herausforderungen der Zeit geschult werden

In einer sich rasch verändernden Zeit müssen sich die Turn- und Sportvereine heute mehr denn je mit qualitativ hochwertigen Angeboten auf dem Markt behaupten. Die Landessportbünde und Spitzenverbände sind gefordert, mit möglichst vielen Beratungs- und Serviceleistungen diesen Prozess mit zu fördern und mit zu gestalten.

 

Ein Plakat der DSB-Kampagne "Sport tut Deutschland gut"
Ein Plakat der DSB-Kampagne "Sport tut Deutschland gut"

Bundeskonferenz Breitensport bereitet die „zweite Revolution“ vor

 

Dies ist die Botschaft der 10. Bundeskonferenz Breitensport des Deutschen Sportbundes (DSB), zu der rund 130 Delegierte aus den DSB-Mitgliedsorganisationen nach Hamburg gekommen waren. Das Thema lautete „Sportvereine tun Deutschland gut - Zukunftsmodelle und Konzepte für die Zusammenarbeit von Vereinen und Verbänden“. „Die Zukunft wartet auf niemanden, auch nicht auf die Turn- und Sportvereine“, hieß es während der Tagung bei der Vorstellung eines in Württemberg erarbeiteten Beratungskonzeptes. Der kommissarische Vorsitzende des Bundesvorstandes Breitensport des Deutschen Sportbundes, Prof. Dr. Herbert Hartmann, sagte in seinem Fazit nach dem zweitägigen Kongress: „Systeme, die nicht mit der Zeit gehen, gehen mit der Zeit“, und appellierte, die neuen Herausforderungen anzunehmen, mit dem Ziel, den Qualitätsstandard weiter zu erhöhen.

 

DSB-Präsident Manfred von Richthofen sprach in Hamburg von einer „zweiten Revolution“ im Breitensport. Bei der ersten Revolution sei es um die Quantität gegangen, als über 40 Millionen Menschen, jung und alt, in den vergangenen Jahren dem Lockruf von Sport und Bewegung gefolgt sind. Von Richthofen: „Die zweite Revolution muss nun die der Qualität sein. Das heißt vor allem, öfter richtig Sport treiben und regelmäßig die ungezwungene Bewegung suchen. Wir sollten uns jedenfalls optimistisch auf eine Umwälzung in der Sportbeteiligung einstellen.“ Es gelte - so von Richthofen weiter - vor allem die Gelegenheitssportler, die vielleicht nur einmal im Jahr Skifahren oder Bergwandern praktizieren, von der Maßgabe der Weltgesundheitsorganisation zu überzeugen, nach dem mindestens 30 Minuten Bewegung pro Tag gefordert wird. Der DSB-Präsident: „Von diesem Ziel sind wir noch meilenweit entfernt.“

 

Viel Überzeugungsarbeit notwendig

 

In einem Argumentationsfeldzug müssten neben den Gelegenheitssportlern auch die Volksvertreter (Berücksichtigung des Sports in allen Reformprozessen und Gesetzgebungsmaßnahmen) , die Journalisten (mehr Berichterstattung über den Breitensport), die Ärzte (Sport als Bewegungstherapie verschreiben) und die Verantwortlichen im Spitzensport (dauerhafte Solidarität mit dem Millionenheer der Breitensportler zeigen) überzeugt werden. Bei dem kleinen Jubiläum an der Elbe sprach der DSB-Präsident den versammelten deutschen Breitensportstrategen ein Kompliment zu ihren Tagungen aus und sagte: „Wenn man irgendwo den Fortschritt des Sports in unserem Land buchstäblich in zwei Tagen erfahren kann, dann hier.“ Schließlich versicherte von Richthofen der Bundeskonferenz noch, dass der Breitensport in der neuen Struktur des deutschen Sports eine gleich starke Stellung haben werde wie bisher.

 

In Hamburg wurden die Ergebnisse einer Vereinsstudie des Württembergischen Landessportbundes präsentiert und diskutiert, Beratungskonzepte von Landessportbünden und Spitzenverbänden vorgestellt und sport- und gesellschaftspolitische Grundsatzthemen in Arbeitskreisen beraten. Ein gutes Beispiel aus dem Deutschen Hockey-Bund brachte die frühere Nationalspielerin und heutige Generalsekretärin Uschi Schmitz, die von erfolgreichen einwöchigen Vereinsberatungen vor Ort durch Mitarbeiter des Verbandes und vom Einsatz von mittlerweile 122 ausgebildeten Hockey-Scouts für die Arbeit an der Vereinsbasis berichten konnte.


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