Die Sonne strahlte vom Himmel, als am Morgen rund 1.500 Kinder mit Musik von zwei Seiten ins Greifswalder Volksstadion eingezogen sind. Gleich nach dem gemeinsamen Aufwärmen verteilten sie sich auf die Prüfstationen für das Deutsche Sportabzeichen. Auch einige prominente Gäste hatten es sich zum Ziel gesetzt, in Greifswald das Deutsche Sportabzeichen zu schaffen.
Um 10 Uhr ging das VIP-Team in Greifswald an den Start: Vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern waren Präsident Andreas Bluhm, Geschäftsführer Torsten Haverland und Schatzmeister Prof. Dr. Wilfrid Melcher dabei. Außerdem: Sängerin Isabell Schmidt, die bei „The Voice of Germany" 2012 den zweiten Platz belegte, und der frühere Boxweltmeister Sebastian Sylvester.
Top motiviert zu Bestleistungen
„Mein Ziel ist Gold. Vor zwei Jahren habe ich nur Silber geschafft, das wurmt mich noch immer. Schnelligkeit und Ausdauer, da hab ich keine Probleme, aber ich habe wirklich Respekt vor dem Weitsprung. Zum Glück kann ich diese Disziplin der Koordination mit Seilspringen ausgleichen. Das kann ich als Boxer natürlich ganz gut", sagte Sebastian Sylvester vor seiner ersten Sportabzeichen-Prüfung.
Schon am Mittag hatte er dann alle Sportabzeichen-Disziplinen abgelegt und jedes Mal die Norm für Gold geschafft. Im Bereich Koordination punktete Sylvester mit dem Schleuderball, Kraft deckte er mit Medizinballwerfen ab und die Zeit, die er dieses Jahr beim Greifswalder Stadtlauf erzielt hatte, wurde ihm im Bereich Ausdauer angerechnet. Auch den Schwimmnachweis hatte der frühere Boxweltmeister dabei. Genauso erfolgreich schnitt das Trio vom LSB-Präsidium ab: Das gemeinsame Training im Vorfeld hatte sich gelohnt. „Mein letztes Deutsches Sportabzeichen ist bestimmt schon 20 Jahre her, jetzt geht es wieder los. Heute machen wir den Sack zu und schaffen das Deutsche Sportabzeichen", war LSB-Präsident Andreas Bluhm schon am Morgen überzeugt.
Die Herausforderung annehmen
Sängerin Isabell Schmidt nahm das Deutsche Sportabzeichen als Test für die persönliche Fitness vor ihrem Auftritt auf der Bühne um 15 Uhr. „Früher war ich sportlich", sagte die 28-Jährige bevor es losging. „Ich möchte heute testen, ob der Zahn der Zeit an mir genagt hat oder ich das hier noch schaffe. Mein Sport ist derzeit das Schleppen meiner Technik, da habe ich ganz gut Muskelkraft aufgebaut. Mit der Ausdauer wird es hapern, das war schon zu Schulzeiten nicht meine Stärke. Das ist heute eine gute Möglichkeit, um zu schauen, woich stehe und ob ich gegebenenfalls wieder mehr trainieren muss, um fit zu werden."
Rund 2.500 Teilnehmer mit und ohne Behinderung legten beim fünften Tourstopp in Greifswald Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen ab. Tipps bekamen sie dabei von den Sportbotschaftern der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens.
Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller kam als Sportabzeichen-Botschafterin von Ernsting's family. Frank Busemann, der Gewinner der Olympischen Silbermedaille im Zehnkampf von Atlanta 1996, begleitet die Sportabzeichen-Tour schon im zehnten Jahr als kinder+Sport-Botschafter. Zum ersten Mal war dagegen Bahnrad-Olympiasieger Robert Bartko als Sportabzeichen-Botschafter für die Sparkassen-Finanzgruppe bei einem Tourstopp dabei.
„Es ist toll, dass das Deutsche Sportabzeichen Kinder zu Bewegung motiviert. Vielleicht kommt der eine oder andere so auch zum Leistungssport und schafft es bis nach ganz oben, bis nach Olympia", so Robert Bartko. „Aber auch wenn nicht: Für die Entwicklung von Kindern ist Bewegung ganz wichtig, und zu Bewegung wird hier perfekt motiviert."
Challenge the Champions
Um 14 Uhr stellten sich die drei dann bei „Challenge the Champions“ Herausforderern aus Greifswald. Hier kam es darauf an, als schnellster einen Parcours mit Seilspringen, Raketenzielwurf und einem Hindernislauf zu absolvieren. Der Sieg im Finale ging an Frank Busemann, der sich gegen Micha aus Greifswald durchsetzte, der sonst vor allem Beachvolleyball spielt und surft. Moderiert wurde die Challenge von Dennie Klose, bekannt aus „Uups! Die Pannenshow“, und Andreas Boehk vom Kreissportbund Vorpommern-Rügen.
Um gerade Menschen mit Handicap für das Deutsche Sportabzeichen zu motivieren, waren in Greifswald gleich mehrere Paralympics-Gewinnerinnen am Start. Marianne Buggenhagen, Paralympics-Siegerin im Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen, Ramona Brussig, die 2012 und 2004 in ihrer Gewichtsklasse die Paralympics-Goldmedaille im Judo holte und die mehrmalige Paralympics-Siegerin im Schwimmen Kirsten Bruhn.
Bruhn bedankte sich als persönliches Mitglied im DOSB auch bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Greifswald, die ganzen Einsatz zeigten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten. Außerdem hob sie die hervorragende Organisation durch den Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern und den Kreissportbund Vorpommern-Greifswald hervor.
(Quelle: wirkhaus.berlin)