(24. November 2003) Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker ist ein großes Vorbild für die vielen tausend Menschen, die Jahr für Jahr das Deutsche Sportabzeichen erwerben. Der ehemalige Politiker erhielt in der letzten Woche in Berlin während einer kleinen Feierstunde das 10. Sportabzeichen aus den Händen des Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen. "Weil Sie sich als Vorbild zur Verfügung stellen, gilt es Sie wegen dieser besondern Leistung zu ehren", sagte von Richthofen und überreichte ihm unter großem Interesse der Medien die Urkunde für das Goldene Sportabzeichen, das der bereits 83-jährige Weizsäcker im Sommerurlaub im bayerischen Fischbachau erworben hatte.
Weizsäcker: Es ist nie zu spät um anzufangen
Weizsäcker selbst wollte seine Leistung gar nicht so hoch ansiedeln. "Die Natur hat es gut genug mit mir gemeint", übte sich Weizsäcker in Bescheidenheit. Er selbst hatte erst im späten Alter von 65 Jahren auf Drängen eines sportbegeisterten Mitarbeiters mit dem Sportabzeichen angefangen, damals noch amtierender Bundespräsident. "Ich will zu der Einsicht beitragen, dass es nie zu spät ist", betonte Weizsäcker seine Vorliebe für das Sportabzeichen, dessen große Verbreitung nur dank der beiden Partner BARMER und ratiopharm möglich ist.
Schwimmen als Lieblingsdisziplin
In Fischbachau hatte Weizsäcker mit seinem ständigen Prüfer, Thomas Westermayer, die Bedingungen für die Altersklasse über 80 Jahren erfüllt. 1,43 m im Standweitsprung, 50 m Sprint in 11,7 Sekunden und im Schwimmen 2:49 Minuten über 100 Meter, 6:19 Minuten über 200 Meter und 36:20 über 1.000 Meter ergaben wieder einmal das Sportabzeichen für den populären Politiker. Von diesen Ereignis drehte das ZDF einen TV-Beitrag, der deutlich die Begeisterung
Von Weizsäcker zeigte. "Im Laufen wird es schon schwerer, aber im Schwimmen kann sich jeder steigern", meinte Weizsäcker. "Das Sportabzeichen hält einfach jung."
Enges Verhältnis zu Prüfer Westermayer
Gemeinsam mit Westermayer legt der Ex-Präsident das Sportabzeichen im Sportverein von Fischbachau ab und lässt es sich dann nicht nehmen, im Februar zu der gemeinsamen Feierstunde des Vereins zu kommen. Dort hält er dann meist auf Wunsch der Anwesenden ein kleines Referat über die politische Großwetterlage, wie Westermayer erzählt. Der Prüfer hat seinen prominentesten Prüfling selbst geworben, denn er sprach ihn bei einem überraschenden Treffen in der Langlaufloipe an, ob er nicht das Sportabzeichen bei ihm wiederholen wolle. Und Weizsäcker wollte. "Er ist für die vielen Menschen über 80 Jahre bestimmt ein Grund, das Sportabzeichen zu erwerben", sagte Westermayer, der eigens für die Übergabe der Urkunde nach Berlin gereist war.
