Wie Stürze verhindert werden können

Bei der Statuskonferenz zur Sturzprävention waren sich alle Teilnehmer einig, dass durch gezieltes Training mit alten Menschen, Stürze wirkungsvoll verhindert werden können.

Durch gezieltes Training können Stürze im Alter verhindert werden. Foto: picture-alliance
Durch gezieltes Training können Stürze im Alter verhindert werden. Foto: picture-alliance

Jede dritte Person über 65 Jahren stürzt mindestens einmal im Jahr. Die Folgen sind oft schwerwiegend: Hüft- und Oberschenkelhalsfrakturen sowie Angst vor Alltagssituationen und soziale Isolation. Daher griff die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) das Thema „Sturzprävention“ in einer Statuskonferenz „Gesund altern“ am 14. Oktober in Berlin auf.

Der organisierte Sport konnte seine Konzepte zur Sturzprävention dabei erfolgreich präsentieren, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass mit einem speziellen Kraft- und Balancetraining 20 Prozent aller Stürze verhindert werden können. Ute Blessing-Kapelke (DOSB) informierte gemeinsam mit Clemens Becker, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, über die Arbeit der „Bundesinitiative Sturzprävention“, einem Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Sport- und Wohlfahrtsverbänden sowie Krankenkassen, die vom DOSB mit geleitet wird. Zielsetzung der Bundesinitiative Sturzprävention ist es, ein ambulantes Sturzpräventionsprogramm in Deutschland aufzubauen. Das ist auch deshalb wichtig, weil immer mehr alte Menschen zu Hause leben und mit diesem Präventionsangebot ihre Selbständigkeit erhalten werden soll. Der Aufbau eines bundesweites Sturzpräventionsprogramm ist ein großes Vorhaben, denn mindestens 10.000 Gruppen in ganz Deutschland werden dafür benötigt. Daher setzt die Bundesinitiative auf eine breite Vernetzung und Einbindung wichtiger Akteure. Dem Sport kommt somit eine wichtige Aufgabe zu, dahin sind neben dem DOSB seitens des organisierten Sports auch der Deutsche Turner-Bund, die Landessportbünde Hamburg und Nordrhein-Westfalen sowie der Deutsche Behinderten-Sportverband in der Bundesinitiative vertreten.

Im zweiten Teil der Tagung zeigte Petra Regelin vom Deutschen Turner-Bund auf, wie ein Präventionskonzept im Verband umgesetzt werden kann und welche Herausforderungen sich dabei ergeben.

Fazit der Konferenz war, dass das öffentliche Bewusstsein für Stürze und das Interesse an Sturzprävention gestärkt und auch die Finanzierung solcher Maßnahmen geklärt werden muss. Dabei erscheint es aber auch notwendig, die bereits jetzt zahlreich vorhandenen Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich der Sturzprävention auf ihre Wirksamkeit hin zu prüfen, um Wildwuchs zu verhindern.


  • Durch gezieltes Training können Stürze im Alter verhindert werden. Foto: picture-alliance
    Durch gezieltes Training können Stürze im Alter verhindert werden. Foto: picture-alliance