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DOSB-Experte Klaus Stärk feierte in Windhuk den Sieg unserer Nationalmannschaft über England und erzählt in seinem WM-Blog, warum Namibia auf deutscher Seite steht.
Na, wenn das kein Sieg war! Ok, erstmal hatten wir Glück und der Schiri Tomaten auf den Augen, aber das hatten wir ja schon einmal, vor 44 Jahren, ausgleichende Gerechtigkeit und sowieso, England hatte keine Chance gegen unsere Jungs und in Windhuks Kneipen wurde nicht weniger gefeiert als in Berlin oder auf der Baar!
"Flagge trinken" hieß es nach dem Sieg! Wie „Flagge trinken“? Ja Andi, der Chef meiner Stammkneipe in Klein Windhuk hatte einen neuen Drink kreiert, in schwarz-rot-gold und der schmeckt prima und hat nicht zu viel Alkohol, da darf man auf unser Team schon mal ein Gläschen trinken!
Doch der Tag hatte für mich mit einer schweren Entscheidung begonnen. Das Spiel im Kreise der Freunde anschauen oder als Co-Kommentator wieder ins Namibische Fernsehen NBC gehen? Aber ok das gehört auch zum Job und so habe ich mich fürs Fernsehen entschieden, Doris musste alleine schauen!
Ich war fürchterlich aufgeregt und hatte eigentlich kein so gutes Gefühl, doch das änderte sich schnell. Da wir nur vor dem Spiel, in der Halbzeitpause und nach dem Spiel auf Sendung sind bin ich dann bei jedem Tor durchs Studio gestürmt und hab alle umarmt, doch das hat mir niemand übel genommen und auch als ich den Moderator mit meiner deutschen Fahne an den Rand der Verzweiflung brachte war mir niemand böse, irgendwie haben meine Namibier doch die Daumen für unser Team gedrückt.
Nach der Sendung dann schnell Doris abholen und zu Andi ins Pub. Was für eine Stimmung, sagenhaft! Ja und dann kommt Andi mit seiner „Flagge“ und natürlich gebe ich einen aus auf unsere Jungs, die so herrlich Fußball gespielt haben. Ein neuer Stil, hoffentlich geht es so weiter, aber mit Argentinien wartet eine der besten Mannschaften des Turniers auf uns. Na gut, dann hauen wir sie eben wieder raus, so wie 2006 mit dem Spickzettel in Lehmanns Socke!
Doch es wurde nicht nur in Andis Pub gefeiert, auch beim Sport-Club Windhuk war „Public Viewing“ und es war brechend voll dort! Die große Gemeinde der Deutsch-Namibier feierte ihre Mannschaft ausgelassen! Viele Autos sind in der Zwischenzeit mit deutschen Fahnen geschmückt und man zeigt seine Verbundenheit mit der Mannschaft und als ich heute am Montag in den Fußball Verband kam gratulierten alle zum Sieg und waren von der gezeigten Leistung der Löw Jungs sehr begeistert. So gewinnt man Fans!! Namibia wird nun auf Seiten der deutschen Mannschaft stehen, wenn nicht gerade Ghana spielt, aber dafür habe ich Verständnis!
Klaus Stärk (mitte) als Fußball-Experte im namibischen Fernsehen. Foto: privat
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