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Die wichtigsten Antworten zur deutschen Olympiabewerbung

5 Ringe – 5 Fragen: Vier Konzepte für Olympia und Paralympics in Deutschland

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

04.06.2025

Olympische Spiele in Deutschland fanden zuletzt vor mehr als 50 Jahren in München statt.

Deutschland möchte sich erneut um die Austragung Olympischer und Paralympischer Spiele bewerben und das größte Sportevent der Welt nach München 1972 endlich wieder ins eigene Land holen. Der DOSB hat den Prozess dazu vor mehr als zwei Jahren angestoßen, nun liegen die ersten Konzepte von vier Bewerbern vor.

Wer sich bewirbt, was in den Konzepten steht und wie es weitergeht: Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

1. Welche Städte und Regionen haben Interesse an der Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele?

Vier Städte und Regionen haben Ende Mai fristgerecht ihre ersten Konzepte für Olympische und Paralympische Spiele beim DOSB eingereicht. Mit Berlin, Hamburg, München und der Rhein-Ruhr-Region stehen die drei einwohnerstärksten Städte sowie die größte Metropolregion Deutschlands als Bewerber um die Spiele in Deutschland in den Startlöchern. Beworben werden soll sich um die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044. Die Flexibilität ist wichtig, weil das Internationale Olympische Komitee (IOC) noch nicht entscheiden hat, in welchem Jahr die Spiele wieder nach Europa gehen sollen – und dann gilt es für Deutschland, bereit zu sein.

Neben den Bewerberstädten und -regionen haben Vertreter*innen aus den vier Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein sowie zahlreiche Oberbürgermeister ihre Unterstützung für die Bewerbungspläne des DOSB signalisiert.

2. Wo kann man sich über die Konzepte informieren?

Alle Bewerberstädte bzw. -regionen haben ihre Konzepte veröffentlicht. In Kürze stellen wir auf www.dosb.de und www.deine-spiele.de außerdem eine Übersicht der vier Konzepte zur Verfügung. Bis dahin könnt ihr euch auf den Websites der Bewerber über die Pläne informieren:

3. Wie bewertet der DOSB die Konzepte?

Der DOSB prüft alle eingereichten Konzepte sorgfältig und anhand eines festgelegten Kriterienkatalogs, um die Pläne miteinander vergleichen zu können. Unsere Rolle in dem Prozess ist die des neutralen Schiedsrichters. Wir werden zunächst kein Konzept öffentlich bewerten. Sobald die Prüfung der Konzepte abgeschlossen ist, wird der DOSB das bekanntgeben.

DOSB-Präsident Thomas Weikert ordnet das so ein:

„Wir sprechen allen vier Bewerbern unseren ausdrücklichen Dank für die Einreichung ihrer Konzepte sowie für den damit verbundenen Einsatz an Zeit und Sorgfalt aus. […] Wir sind sehr froh, vier hochwertige Konzepte zur Auswahl zu haben. Das zeigt, welche Strahlkraft Olympische und Paralympische Spiele weiterhin haben. Wir wollen Deutschland fit machen für die Herausforderungen der Zukunft und haben uns nun auf einen vielversprechenden Weg gemacht.“

4. Was passiert jetzt mit den eingereichten Konzepten?

In der ersten Stufe geht es für den DOSB jetzt darum, festzustellen, ob die vier eingereichten Konzepte die operativen Mindestanforderungen erfüllen, die es in einigen Bereichen gibt.

Dazu zählen beispielsweise:

  • eine maximale Reisezeit von einer Stunde für alle Athlet*innen zwischen ihrer Unterbringung und ihrer Wettkampf- und Trainingsstätte
  • geeignete Flächen für das Olympische und Paralympische Dorf
  • mind. 90 % bestehende oder temporäre Wettkampfstätten
  • ausreichende Hotelkapazitäten in einem Umkreis von 50 km zum Hauptstandort

Alle Bewertungskriterien, die der DOSB für die Evaluation der Konzepte nutzt, könnt ihr hier nachlesen: Bewertungskriterien zur Prüfung der Mindestanforderungen

5. Wie geht es danach weiter und wann steht ein Bewerber fest?

Parallel zur Überprüfung der Bewerbungskonzepte wird der DOSB in enger Abstimmung mit den Olympischen Sportverbänden und den Bewerberregionen schauen, ob und wie man die eingereichten Pläne weiter verbessern kann.

Darüber hinaus werden die Konzepte in den kommenden Monaten auch mit einem voraussichtlichen Preisschild versehen, indem die jeweiligen Durchführungsbudgets berechnet werden. So sollen die sogenannten OCOG-Budgets (OCOG = Organising Committee for the Olympic Games) der vier Konzepte vergleichbar und nachvollziehbar gemacht werden.

Voraussichtlich bis Herbst wird der DOSB in den Continuous Dialogue mit dem Internationalen Olympischen Komitee eintreten und somit den nächsten Schritt im Bewerbungsverfahren des IOC gehen. Der Continuous Dialogue (= fortlaufender Dialog) ermöglicht dem DOSB den regelmäßigen Austausch mit dem IOC zu den Bewerbungskonzepten und die Einschätzung des Olympischen Weltverbandes zu den Plänen. Damit stellen wir sicher, dass sich die deutschen Pläne in eine Richtung bewegen, die die größtmöglichen Erfolgschancen haben, sobald es zu einer Abstimmung kommt.

Alle Schritte im Überblick:

  • 31. Mai: Vier Bewerbungskonzepte beim DOSB eingereicht
  • Herbst: DOSB tritt in den Continuous Dialogue mit dem IOC ein
  • Herbst: DOSB schließt Prüfung der Bewerbungskonzepte ab
  • 6. Dezember: Alle Konzepte, die die Mindestanforderungen erfüllen, werden auf der DOSB-Mitgliederversammlung vorgestellt
  • Bis Juni 2026: Alle Bewerber erhalten die Möglichkeit, ein Referendum durchzuführen, um die gesellschaftliche Unterstützung für ihre Bewerbung einzuholen
  • Bis Herbst 2026: Anhand eines noch zu entwickelnden Bewertungskatalogs wird die finale Bewertung der Konzepte vorgenommen
  • Herbst 2026: Eine außerordentliche DOSB-Mitgliederversammlung stimmt über den deutschen Kandidaten für die Bewerbung um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele ab
  • 2036, 2040, 2044: Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland?

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