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DOSB beschließt weiteren Weg zur Olympiabewerbung

Die 22. DOSB-Mitgliederversammlung hat mit überwältigender Mehrheit den Weg zur Auswahl des nationalen Kandidaten für die Olympiabewerbung 2026 beschlossen. Breite Zustimmung aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht die Stärke des gemeinsamen Prozesses.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

06.12.2025

Leinwand mit Olympia in Deutschland Schriftzug. Im Vordergrund Delegierte der MV.

Der Weg bis zur Auswahl des Kandidaten für die deutsche Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele am 26. September 2026 in Baden-Baden ist geebnet. Das beschloss die 22. Mitgliederversammlung des DOSB im Kap Europa in Frankfurt am Main, bei der 190 Delegierte 509 Stimmen auf sich vereinigten, am Samstag, 6. Dezember, mit 99,79 Prozent. Michael Mronz (58), IOC-Mitglied und DOSB-Präsidiumsmitglied, betonte: „Wir sind mit dem Sport wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Wir haben die Chance, durch Olympia das Stimmungsbild in unserem Land zu verbessern. Der Sport ist eine der wichtigsten Achsen der Gesellschaft. Diese Geschlossenheit von Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die wir in den vergangenen Monaten erreicht haben, ist die Basis des Erfolgs, national wie international.“

  • Porträt Mronz

    Wir sind mit dem Sport wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Wir haben die Chance, durch Olympia das Stimmungsbild in unserem Land zu verbessern.

    Michael Mronz
    IOC-Mitglied und DOSB-Präsidiumsmitglied

    Mehrere Meilensteine in diesem Jahr unterstreichen den Fortschritt des Prozesses. Die Zustimmung zu einer nationalen Bewerbung liegt bundesweit aktuell bei 74 Prozent. 70 Prozent glauben, dass sie die allgemeine Grundstimmung im Land eher verbessern würde, 63 Prozent sind überzeugt, dass eine Bewerbung die Menschen im Land fitter machen würde (Quelle: Dimap im Auftrag des DOSB, 12/2025). Nach dem am 26. Oktober gewonnenen Bürgerreferendum in München mit einer Zustimmung von 66,4 Prozent war der DOSB am 28. November in den Continuous Dialogue mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingetreten, wodurch er international offiziell als Interessent für die Ausrichtung der Spiele gilt. Bereits Mitte Oktober hatte sich eine Wirtschaftsinitiative mit mehr als 30 Unternehmen gegründet, die die Bewerbung auch finanziell unterstützen. Am 4. Dezember folgte im Kanzleramt eine gemeinsame politische Vereinbarung, unterzeichnet von Bundeskanzler Friedrich Merz (70/CDU), den beteiligten Städten und Ländern sowie DOSB-Präsident Thomas Weikert (64).  

    „Wir wollen gemeinsam mit dem DOSB und den Bewerberregionen die beste Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland einreichen. Wir als Bundesregierung und ich als Staatsministerin für Sport und Ehrenamt haben uns dafür einen ambitionierten Matchplan für diese Legislaturperiode erstellt“, sagte Dr. Christiane Schenderlein (44/CDU) im Rahmen der Mitgliederversammlung. Otto Fricke (60), DOSB-Vorstandsvorsitzender, sagte: „Ich freue mich, dass unsere Mitgliedsorganisationen heute den weiteren Prozess bis zur Auswahl des finalen Konzeptes im September 2026 fast einstimmig bestätigt haben. Die verabschiedete Matrix schafft die Grundlage für eine transparente, demokratische und nachvollziehbare Entscheidung über das endgültige Konzept, das am besten zu Deutschland passt und international die größten Erfolgschancen hat.“

    • Porträt Schenderlein

      Wir wollen gemeinsam mit dem DOSB und den Bewerberregionen die beste Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland einreichen. Wir als Bundesregierung und ich als Staatsministerin für Sport und Ehrenamt haben uns dafür einen ambitionierten Matchplan für diese Legislaturperiode erstellt.

      Dr. Christiane Schenderlein
      Staatsministerin für Sport und Ehrenamt
      Bundesregierung

      Bis zum 4. Juni 2026 müssen die vier Bewerber Berlin, Hamburg, München und Köln-Rhein-Ruhr ihre finalen Konzepte beim DOSB einreichen. Anschließend werden diese in fünf Kategorien bewertet und geprüft. Die Kriterien „internationale Wettbewerbsfähigkeit und nationale Akzeptanz“ und „sportfachliche und operative Eignung“ werden durch den DOSB und die olympischen Spitzenverbände bewertet. In der Kategorie „Vision und Legacy“ prüft eine Arbeitsgruppe (AG) die Antworten der Bewerber auf wichtige Leitfragen, zum Beispiel in den Bereichen der Nachhaltigkeit, auf ihre Plausibilität und Einklang mit langfristigen gesellschaftlichen und sportlichen Entwicklungszielen. Eine weitere AG überprüft im Bereich „Kosten und Finanzierung“ die Budgets. Die gemeinsame Leitung dieser AG liegt beim für Sport zuständigen Bundeskanzleramt und dem DOSB. Darüber hinaus sind die zuständigen Bundesministerien Teil dieser AG, die zudem etwaige „Infrastrukturelle Sonderprojekte“ betrachtet. Diese haben keinen direkten Einfluss auf die Umsetzung der Bewerbungskonzepte und sind deshalb nicht prüfungsrelevant.  

      Außerdem mit 98,13 Prozent beschlossen wurde die Einsetzung einer Evaluierungskommission. Diese überprüft und bestätigt die Ergebnisse des Bewertungsverfahrens auf die Einhaltung der vereinbarten Kriterien und ihre Nachvollziehbarkeit und kann für die abschließende Beschlussfassung auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. September 2026 eine Empfehlung abgeben. Alle Mitglieder der Evaluierungskommission sollen dem DOSB bis 31. Januar 2026 namentlich benannt werden.

      • Porträt Fricke.

        Die verabschiedete Matrix schafft die Grundlage für eine transparente, demokratische und nachvollziehbare Entscheidung über das endgültige Konzept, das am besten zu Deutschland passt und international die größten Erfolgschancen hat.

        Otto Fricke
        Vorstandsvorsitzender
        Deutscher Olympischer Sportbund

        Ein weiterer Schwerpunkt war die Vorstellung der nationalen Vision zur Bewerbung mit dem Titel „Unser Land. Fit für die Zukunft.“, die in den vergangenen  Monaten gemeinsam von Bundesregierung und DOSB erarbeitet wurde. Sie zeigt auf, warum eine Olympiabewerbung das zentrale sportpolitische Ziel der Bundesrepublik Deutschland ist. Sie soll das Land wieder von seiner eigenen Kraft überzeugen und neue Kräfte freisetzen. Die Bewerbung ist ein nationales Gemeinschaftsprojekt, dessen Wirkung weit über Sport und die Landesgrenzen hinausreicht.  

        Hannes Ocik (34), zweimaliger Silbermedaillengewinner im Ruder-Achter 2016 und 2021, betonte in seiner Keynote aus Sicht eines ehemaligen Spitzensportlers die Bedeutung der deutschen Olympiabewerbung: „Sportdeutschland hat einen Auftrag: Olympische und Paralympische Spiele nach Deutschland holen. Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir geschlossen und konsequent daran arbeiten – Tag für Tag, Schlag für Schlag, ganz so wie im Rudern.“ 

        Die 23. DOSB-Mitgliederversammlung ist die außerordentliche MV am 26. September 2026 in Baden-Baden. Die 24. DOSB-Mitgliederversammlung ist für den 5. Dezember 2026 erneut im Kap Europa in Frankfurt am Main vorgesehen.

        Stimmenkarten, die in die Luft gehalten werden.

        Mitgliederversammlung 2025

        Die 22. DOSB-Mitgliederversammlung findet am Samstag, 6. Dezember 2025, im Kap Europa in Frankfurt am Main statt.  Die Versammlung kann von 9 Uhr an im Livestream auf dosb.de verfolgt werden.

        Die Tagesordnung sowie alle Beschlussvorlagen sind auf der DOSB-Website einsehbar.

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