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FAQ Musterhitzeschutzplan: Gesund durch heiße Zeiten

Der „Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport" wurde im Rahmen des Hitzeaktionstags am 4. Juni 2025 als Bundesempfehlung veröffentlicht. Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen – und räumen mit gängigen Mythen auf. 

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

03.06.2025

Sportlerinnen trinken Wasser und suchen Schutz vor der Sonne im Schatten.

1. Was ist der „Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport”?

Der Musterhitzeschutzplan ist eine Sammlung an empfohlenen Maßnahmen, die vorbereitet und umgesetzt werden können, um im Breitensport vor Hitzebelastung zu schützen. Der Plan hilft Sportvereinen, -verbänden und Veranstaltern, alle Sportler*innen sowie Trainer*innen, Schiedsrichter*innen oder Zuschauer*innen zu schützen und enthält dafür leicht umsetzbare und praxisnahe Empfehlungen. Er ist einer von mehreren Musterhitzeschutzplänen, die im „Hitzeschutzplan des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)“ enthalten sind.

 2. An wen richtet sich der Musterhitzeschutzplan?

Der Musterhitzeschutzplan richtet sich an Sportvereine und Sportverbände. Diese sollten sich mit den Maßnahmen auseinandersetzen, um bei hohen Temperaturen im Sommer Sporttreibende, hauptamtlich Mitarbeitende und freiwillig Engagierte sowie Zuschauer*innen vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken besser schützen zu können.

3. Wie nutze ich den Musterhitzeschutzplan richtig?

Ganz wichtig: Der Musterhitzeschutzplan ist kein Gesetz oder eine starre Vorschrift. Er ist eine Hilfe im Umgang mit dem Gesundheitsrisiko Hitze. Ziel ist es, mit diesem Tool, den Sportvereinen und -verbänden Anregungen und Ideen im Umgang mit Hitze im Trainings- sowie Veranstaltungsalltag an die Hand zu geben. Der Plan dient zur Orientierung und kann abhängig der Sportart und Situation angepasst werden.

Als Werkzeug, das dazu da ist, das eigene Verhalten und die Umgebung in einem Sportverein von vornherein so zu ändern, dass hohen Temperaturen vorgebeugt wird, ergänzt dieser Plan alle Maßnahmen, die jede Person mit gesundem Menschenverstand und Eigenverantwortung bei Hitze beachten sollte: Ausreichend trinken, passende Kleidung anziehen oder Belastung reduzieren.

4. Gilt der Musterhitzeschutzplan für den gesamten Sommer?

Nein. Der Musterhitzeschutzplan ist kein pauschaler Sommer-Fahrplan, sondern sollte je nach Wetterlage und Höhe der Temperatur angepasst und unterschiedlich angewandt werden. Viele Empfehlungen sind nur in bestimmten Situationen gültig – insbesondere an Tagen mit akuter Hitzebelastung oder offiziellen Hitzewarnungen (z. B. ab Stufe 1 des Deutschen Wetterdienstes).

5. Warum sollten sich Sportler*innen an Hitzetagen besonders schützen?

Bei Bewegung produziert der Körper Wärme – bei großer Hitze muss er doppelt so hart arbeiten, um die Körpertemperatur zu regulieren. Wird der Körper überlastet, drohen Schäden wie Hitzschlag, Hitzekollaps, Hitzeerschöpfung oder auch Hitzekrämpfe. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kinder, ältere Menschen über 65 Jahre, Menschen mit Vorerkrankungen, Menschen mit Behinderungen und/oder mit chronischen Erkrankungen. Aber auch für jüngere, gesunde Menschen kann Sport bei hohen Temperaturen schnell sehr belastend oder sogar gefährlich werden. Deshalb ist es an besonders heißen Tagen wichtig, gezielt für Schutz zu sorgen.  

6. Darf an Hitzetagen kein Sport mehr gemacht werden? 

Doch, auch an Hitzetagen darf Sport gemacht werden, allerdings sollten Sportler*innen dabei einige Maßnahmen wie das Tragen einer Kopfbedeckungen oder zusätzliche Wasserversorgung beachten, um ihre Gesundheit langfristig zu schützen. Weitere Tipps, wie ihr euch beim Sport bei heißem Wetter schützen könnt, findet ihr hier: Klima, Gesundheit und Sport.

7. Darf ich auf meinen Veranstaltungen im Sommer jetzt nicht mehr grillen und keinen Alkohol mehr ausschenken?

Der Musterhitzeschutzplan verbietet weder das Grillen noch den Verkauf oder das Trinken von alkoholischen Getränken. Wie im gesamten Plan, sind die Hinweise zum Verzicht auf das Grillen sowie dem Konsum von alkoholischen Getränke als Empfehlung während besonderer Hitzeperioden zu verstehen.

Warum sind diese Hinweise dann im Schutzplan enthalten?

Das Grillen erzeugt zusätzliche Wärme, die bei einer bereits bestehenden, hohen Außentemperatur zusätzlich belasten kann. Mit Hitzeperioden gehen oftmals Dürre bzw. Trockenperioden einher, die eine (Wald-)Brandgefahr erhöhen. Neben der generellen Empfehlung von leichter Kost bei Hitze, muss auch auf eine entsprechende Lagerung von leicht verderblichen Lebensmitteln u.a. durch Einhaltung von Kühlketten geachtet werden. Wenn ich mein Grillgut bei hohen Temperaturen zu lange draußen liegen lassen, ist das ein Gesundheitsrisiko für alle, die später davon essen wollen.

Alkohol sorgt dafür, dass man mehr Flüssigkeit verliert. An heißen Tagen ist das besonders ungünstig, weil der Körper durch das Schwitzen schon viel Wasser verliert. Darüber hinaus erschwert Alkohol die Fähigkeit des Körpers, sich bei Hitze umfangreich abkühlen zu können und wirkt bei hohen Temperaturen schneller und stärker, weil im Körper weniger Flüssigkeit vorhanden ist.

Deshalb gilt die Empfehlung: Wer bei 30 Grad und praller Sonne Sport treibt, sollte zum Schutz der eigenen Gesundheit darauf achten, genügend Wasser zu trinken und sich nicht an den heißen Grill zu stellen, um die Bratwurst zu wenden.

Musterhitzeschutzplan für den organsierten Sport

Um den organisierten Sport gezielt zu unterstützen, wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. ein aktualisierter Musterhitzeschutzplan erarbeitet.

Zum Musterhitzeschutzplan

Weitere Informationen

Ausführliche Hinweise zu den einzelnen klimabedingten Gesundheitsrisiken im Sport sowie hilfreiche Materialien für Vereine und Trainer*innen findet ihr hier: 

Klima, Gesundheit und Sport

Hitzewarnungen können hier verfolgt und abonniert werden: www.dwd.de 

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