Diversity Digital setzt starken Impuls für Vielfalt im Sport
Gestern öffnete unsere digitale Veranstaltung „Diversity Digital – aus Haltung wird Handlung“ ihre virtuellen Türen. Ein inspirierender Tag mit Impulsen, Austausch und konkreten Praxisideen für Haupt- und Ehrenamtliche im Sport, die Vielfalt wirklich leben möchten.

03.12.2025

Zum Auftakt setzte Verena Bentele (Vizepräsidentin des DOSB) ein klares Statement dafür, dass Diversität und Teilhabe im Sport kein „Nice to have“, sondern ein zentrales Entscheider*innen-Thema sind: „Wir sprechen viel über Diversität, Transparenz und die Werte des Sports. Für mich ist der Sport von Natur aus auf Vielfalt ausgelegt: Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven, Biografien und Fähigkeiten kommen hier zusammen“, so Bentele zur Eröffnung. Sie betonte weiter: „Der Sport hat unzählige Menschen, die sich engagieren, Freude am Sport haben und teilhaben möchten. Wenn wir Angebote schaffen, die Menschen zusammenbringen, eröffnen wir Erfahrungsräume, die weit über politische Debatten hinausgehen. Der Sport kann ein Lernort sein – mit Vorbildern, Perspektiven und gemeinsamen Erfahrungen. Damit bietet er Politik und Gesellschaft einen großen Mehrwert.“
Barrieren, Verantwortung und strukturelle Herausforderungen
Im Anschluss sprach Steffi Jones (Fußball-Weltmeisterin 2003) in einem starken Impulsvortrag und im Dialog mit Verena Bentele über Barrieren, Privilegien und Verantwortung im Kontext von Vielfalt. „Wenn wir über Vielfalt sprechen, sprechen wir über Chancen und Sichtbarkeit. Aber Vielfalt ist nicht nur ein Geschenk, sie bedeutet auch Arbeit. Sie bedeutet Verletzlichkeit, Barrieren – manche sichtbar, manche unsichtbar – und manchmal auch Worte, die triggern können.“ Der darauffolgende Austausch mit Führungskräften aus Sport und Wirtschaft bot schließlich konkrete Einblicke, wie Diversität in Leitungsgremien und Organisationen gelingen kann – und welche strukturellen Herausforderungen dabei weiterhin bestehen.
Praxisimpulse aus Workshops und Mitgliedsorganisationen
Vorständin Sportentwicklung Michaela Röhrbein freut sich über das rege Interesse an Diversity Digital – mit ca. 170 Anmeldungen und engagierter Beteiligung. Weil Sie bereits das nächste Highlight, die DOSB-Mitgliederversammlung am Wochenende, vorbereitet, begrüßte Sie zum Themenschwerpunkt Ehrenamt und Praxis am Nachmittag. Bei „Diversity Digital“ wurden in mehreren parallelen Workshops zentrale Themen wie Antirassismus, Chancengerechtigkeit, soziale Herkunft, Geschlechter- und Queer-Inklusion, Barrierefreiheit und Organisationsentwicklung bearbeitet. Abgerundet wurde das Programm durch sportliche Impulse – etwa „Yoga ohne Matte“ oder entspannte Bewegungseinheiten – sowie durch Erfahrungsberichte aus Mitgliedsorganisationen, die deutlich machten: Vielfalt im Sport ist nicht nur Thema, sondern gelebte Praxis.
Aus Haltung wird Handlung – und aus Handlung Veränderung
Die Veranstaltung macht deutlich: Vielfalt im Sport ist kein Projekt, das man nebenbei betreibt – sie braucht klare Haltung, strategisches Denken und mutiges Handeln. Die Teilnehmenden erhielten konkrete Werkzeuge, Beispiele und Netzwerk-Kontakte, um Vielfalt im eigenen Verein, Verband oder Workshop wirksam und machtkritisch gestalten zu können. Dr. Peggy Bellmann, Leiterin des Ressorts Diversity im DOSB, sagt nach diesem vielfältigen Tag: „Gerade in der aktuellen Zeit wird Vielfalt oft in Frage gestellt. Woke ist nicht mehr en vogue. Aber Vielfalt ist kein Trend oder eine Mode. Vielfalt ist gelebte Realität in Deutschland – auf und neben den Sportplätzen. Damit sich alle Menschen im Sport willkommen fühlen, bedarf es eines aktiven Managements dieser Vielfalt. Mit Diversity Digital haben wir gezeigt, wie aus Haltung Handlung wird. Wir freuen uns darauf, die Impulse weiter in die Praxis zu tragen – und stehen unterstützend und beratend zur Verfügung.

