DOSB setzt Schutzprogramm gegen Hass im Netz für Mailand Cortina 2026 fort
Der Deutsche Olympische Sportbund stellt auch bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen in Mailand Cortina 2026 erneut einen wirksamen digitalen Schutz vor Hass und Hetze bereit.

26.11.2025

Das bereits in Paris erfolgreich eingesetzte KI-Moderationssystem entlastet die Athlet*innen des Team D und Team D Paralympics während der Spiele spürbar und stärkt ihre mentale Gesundheit nachhaltig.
DOSB-Präsident Thomas Weikert betont: „Wir schützen unsere Athletinnen und Athleten – klar und konsequent. Der Hass im Netz nimmt zu, und wir lassen niemanden damit allein. Mit der Fortführung unseres Hate-Speech-Filters schaffen wir sichere digitale Räume für das Team D und das Team D Paralympics und stärken gleichzeitig die mentale Gesundheit. Wer für Deutschland antritt, verdient den größtmöglichen Schutz.“
Pia Greiten, 2024 in Paris Bronzegewinnerin im Rudern mit dem deutschen Doppelvierer und seit Anfang November Vorsitzende der Athlet*innenkommission im DOSB, sagt: „Leider erleben wir, dass Athlet*innen – gerade während großer Wettkämpfe – im Netz Hass und sexualisierenden Kommentaren ausgesetzt sind. Daher begrüße ich die Möglichkeit des Hate-Speech-Filters, der ihnen zumindest während der Olympischen und Paralympischen Spiele einen gezielten Schutz vor Hasskommentaren bietet; auch wenn es bedrückend ist, dass ein solcher Schutz überhaupt notwendig ist.”
Hassrede im digitalen Raum bleibt eine der größten psychischen Belastungen für Leistungssportler*innen, besonders während Sportgroßereignissen. Der DOSB hat deshalb gemeinsam mit seinen Partnern ein umfassendes Sicherheitskonzept etabliert, das Athlet*innen digital schützt, rechtliche Schritte erleichtert und ihnen ermöglicht, sich voll auf ihre sportlichen Aufgaben zu konzentrieren. Während der Olympischen Spiele in Paris wurden mehr als 61.000 Kommentare erfasst, knapp 4.000 davon automatisch ausgeblendet. Das KI-System erkennt Beleidigungen, Drohungen sowie rassistische, sexistische und andere diskriminierende Inhalte in Echtzeit – in bis zu 30 Sprachen und 25 Kategorien.
Die Erfahrungen der Athlet*innen fließen gezielt in die Weiterentwicklung des Programms ein. Besonders die Rückmeldungen von Schwimmerin Angelina Köhler, die in Paris digitaler Hetze ausgesetzt war, zeigen die Bedeutung des Angebots: „Ich würde angesichts der Erfahrungen, die ich gemacht habe, allen Athletinnen und Athleten raten, sich dem Programm anzuschließen.“ Die Evaluation der Premiere macht deutlich, dass der Bedarf für Mailand Cortina hoch ist und der digitale Schutzschirm für Team D und Team D Paralympics weiterhin essenziell bleibt.
Auch die enge Zusammenarbeit mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) wird fortgesetzt, sodass rechtlich relevante Inhalte weiterhin unmittelbar an die Ermittlungsbehörden übermittelt werden können. Parallel dazu setzt sich der DOSB gemeinsam mit DFB und DFL dafür ein, dass strafbare Hasskommentare gegen Athlet*innen künftig auch ohne individuellen Strafantrag verfolgt werden können, ganz im Sinne der Regelungen, die bereits für Angriffe auf politische Amtsträger*innen gelten.
DOSB-Programm „Schutz vor Hate Speech“
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) kooperiert mit den Sporttechnologie-Unternehmen Sportradar, um Athlet*innen des Team D und des Team D Para während der Olympischen und Paralympischen Spiele bestmöglich vor Hate Speech auf den Social Media Kanälen zu schützen. Dabei werden bis zu 25 auf KI basierte Filter eingesetzt, die unter anderem Hasskommentare in Echtzeit herausfiltern und blockieren. Damit werden die Athlet*innen des Team D ganz konkret vor Hass und Hetze im Netz geschützt und in ihrer mentalen Gesundheit gestärkt.
Das Programm wurde erstmalig bei den Olympischen Spielen Paris 2024 umgesetzt und wird bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen in Italien im Februar 2026 fortgeführt.





