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FAQs "Fit trotz Klimawandel": Wie der Sport auf Gesundheitsrisiken reagiert

Der Klimawandel stellt den Sport vor neue Herausforderungen. Wer Sport treibt, sollte die wichtigsten klimabedingten Gesundheitsrisiken kennen und wissen, wie man sich schützt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

16.06.2025

Man sieht eine Hantel und ein Getränk im Schatten auf Gras.

1. Warum betrifft der Klimawandel den Sport?  

Der Klimawandel stellt einer der größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar. Neben teilweise verheerenden Auswirkungen auf unsere Umwelt durch z.B. Extremwettereignisse oder Dürreperioden, wird ganz nebenbei unsere Gesundheit auf die Probe gestellt. Neben der zunehmenden Gesundheitsbelastung entstehen differenzierte Anforderungen an die Planung und Durchführung von sportlichen Aktivitäten. Somit wird auch für den organisierten Sport deutlich, wie wichtig es ist, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen, um langfristig die Gesundheit aller sportbegeisterten Personen zu schützen.  

2. Was sind klimabedingte Gesundheitsrisiken im Sport? 

Klimabedingte Gesundheitsrisiken im Sport sind Gefahren für die körperliche und psychische Gesundheit, die durch die Folgen des Klimawandels entstehen. Sportler*innen zählen in diesem Zusammenhang zu den vulnerablen Risikogruppen. Darüber hinaus setzen sich eine Vielzahl weiterer Personengruppen wie z.B. Trainer*innen, Kamprichter*innen, Zuschauer*innen freiwillig den klimawandelassoziierten Belastungen aus. Durch ansteigende Temperaturen, stärkere UV-Strahlung, eine veränderte Luftqualität oder das vermehrte Auftreten von Krankheitserregern entstehen neue Herausforderungen für den organisierten und informellen Sport. 

Der DOSB unterscheidet in Anlehnung an die vom Robert-Koch-Institut (RKI) erarbeiteten Risikofelder sechs klimabedingte Gesundheitsrisiken: 

  • Hitze
  • Extremwetterereignisse
  • UV-Strahlung
  • Atemwege
  • Infektionen und Vergiftungen
  • Mentale Gesundheit  

3. Was kann der organisierte Sport im Umgang mit dem Klimawandel leisten? 

Der organisierte Sport schließt 28,8 Mio. Mitglieder in seine Strukturen ein und bildet einen Querschnitt der Gesellschaft ab. Im Zuge der klimawandelbedingten Herausforderungen kann er eine besondere Rolle einnehmen und als Impulsgeber fungieren. Er trägt dazu bei, Wissen weiterzugeben und viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren. Darüber hinaus schließt er eine Vielzahl von vulnerablen Risikogruppen (u.a. ältere Menschen ab 65 Jahren) in seine Strukturen ein, die aufgrund ihrer physiologischen Merkmale oder Lebensumstände besonders vor klimawandelbedingten Gesundheitsrisiken geschützt werden müssen. Darüber hinaus findet organisierter Sport u.a. an öffentlichen Orten statt, wo Menschen in ihrem Alltag und Lebensumfeld erreicht und angesprochen werden können. 

4. Welche direkten Gesundheitsrisiken ergeben sich für Sporttreibende? 

Zu den direkten Risiken zählen insbesondere gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Hitze. Eine starke Hitzebelastung kann zu Dehydrierung, Kreislaufproblemen oder sogar Hitzeschlag führen – vor allem, wenn Sport bei hohen Temperaturen und ohne ausreichenden Sonnenschutz betrieben wird. Auch die zunehmende UV-Strahlung stellt ein Risiko dar, da sie das Hautkrebsrisiko erhöht. Darüber hinaus führen vermehrte Extremwetterereignisse wie Stürme oder Starkregen zu einer erhöhten Unfallgefahr bei sportlichen Aktivitäten im Freien. 

5. Welche indirekten Risiken sind zu beachten? 

Neben den unmittelbaren Wetterfolgen gibt es auch indirekte Risiken. Dazu zählt die schlechter werdende Luftqualität durch Feinstaub, Ozon oder verlängerte Pollenflugzeiten. Diese Belastungen wirken sich besonders negativ auf Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma aus. Auch Infektionsrisiken nehmen zu, etwa durch Zecken (mit Krankheiten wie Borreliose oder FSME) oder Mücken, die neue Viren wie das West-Nil-Virus übertragen können. Zudem beeinflussen klimatische Veränderungen auch die psychische Gesundheit – etwa durch Sorgen um die Zukunft, Einschränkungen im Sportbetrieb oder den Verlust vertrauter Trainingsumgebungen. 

6. Welche Personengruppen sind besonders von klimabedingten Gesundheitsrisiken betroffen? 

Besonders gefährdet sind Menschen ab 65 Jahren, kleine Kinder sowie Personen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen. Für diese Gruppen erhöht sich das Gesundheitsrisiko insbesondere bei großer Hitze und körperlicher Anstrengung. Gleichzeitig ist regelmäßige Bewegung – vor allem im höheren Alter – wichtig, um Gesundheit, Selbstständigkeit und Lebensqualität zu fördern. Daher sind geeignete Schutzmaßnahmen unerlässlich. Dazu zählen unter anderem sportliche Aktivitäten in den kühleren Tageszeiten, regelmäßige Trinkpausen sowie das Aussetzen von Trainingseinheiten bei extremer Hitze. Konkrete Empfehlungen und Materialien bietet das Projekt Sport & Bewegung mit älteren Menschen bei Hitze, gefördert vom Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BIÖG).  

7. Was können Sportler*innen tun, um sich zu schützen? 

Sportler*innen können sich schützen, indem sie ihr Training an die klimatischen Bedingungen anpassen. Es ist sinnvoll, Aktivitäten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verlegen und regelmäßig Wasser zu trinken – idealerweise schon bevor ein Durstgefühl entsteht. Der richtige Sonnenschutz spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: dazu gehören Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, schützende Kleidung und Kopfbedeckungen. Wichtig ist außerdem, sich regelmäßig über Wetterwarnungen zu informieren und bei einer akuten Gefahrenlage Aktivitäten im Freien zu vermeiden. 

8. Welche Rolle spielen Sportvereine und -verbände? 

Sportvereine und -verbände haben eine wichtige Verantwortung im Umgang mit klimabedingten Gesundheitsrisiken. Sie können durch bauliche Maßnahmen wie das Schaffen von Schattenplätzen, den Zugang zu Trinkwasser oder die wetterfeste Gestaltung von Anlagen für sichere Rahmenbedingungen sorgen. Darüber hinaus sollten sie ihre Mitglieder regelmäßig über Risiken informieren und Übungsleiter*innen gezielt schulen. Auch der Aufbau von Notfall- und Handlungskonzepten für extreme Wettersituationen kann helfen, Risiken zu minimieren. Nicht zuletzt können Vereine durch ihre Vorbildfunktion für Klimaanpassung und gesundheitsbewusstes Verhalten sensibilisieren.

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Ausführliche Hinweise zu den einzelnen klimabedingten Gesundheitsrisiken im Sport sowie hilfreiche Materialien für Vereine und Trainer*innen.

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