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Prüfer werden – gewusst wie!

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

16.04.2009

Viele Sportler, die das Deutsche Sportabzeichen zum wiederholten Male abgelegt haben, denken darüber nach, selbst Prüfer zu werden. Doch an wen sollte man sich dafür wenden? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden und welche Ausbildung ist erforderlich? Höchste Zeit, einmal einen genauen Blick auf einen Prüferlehrgang zu werfen.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Prüflizenz zu machen, ist bei seinem  zuständigen Landessportbund an der richtigen Adresse. Dort erhalten zukünftige Prüfer Auskunft über die Termine in den Sportkreisen, in denen die Lehrgänge angeboten werden. Bildungsprogramm-Broschüren mit allen notwendigen Informationen erhält man in der Geschäftsstelle seines Landessportbundes. Jutta Traub, Sportabzeichenreferentin im Sportkreis Stuttgart, hat im letzten Jahr beim Polizeisportverein in der baden-württembergischen Landeshauptstadt einen Prüferlehrgang organisiert.

„Im theoretischen Teil erfahren die Teilnehmer alles über die Sportarten des Deutschen Sportabzeichens“ berichtet Jutta Traub. Die Regeln müssen sitzen, auch was das Schwimmen, Radfahren oder Inlineskaten betrifft. Auch das richtige Ausfüllen der Prüfkarten sowie die Verleihmodalitäten sind Bestandteile des Lehrgangs. Der Tag in Stuttgart bot aber mehr als nur graue Theorie. Es ging raus auf den Sportplatz. Dort standen fachliches Messen der Sprung- und Wurfweiten sowie das Stoppen der Laufzeiten auf dem Plan.

„In der Regel nehmen etwa 30 Personen an den Kursen teil. Beim Laufen wird die Gruppe aufgeteilt in Sportler und Zeitnehmer“, erklärt Jutta Traub. Dabei stellen die Läufer Szenarien nach, die später so immer wieder vorkommen. So fängt ein Läufer zum Beispiel schnell an, fällt dann zurück und zwei andere kommen fast gleichzeitig ins Ziel. Am Ende werden die  gestoppten Zeiten verglichen. „Das Stoppen sollte man intus haben. Es hört sich einfach an, ist es in der Praxis aber nicht. Darum wird das intensiv trainiert und jeder Teilnehmer kommt ran“, erzählt Jutta Traub.

Prüfer gesucht

Jutta Traub ist seit 2007 Prüferin. Über die Arbeit im Büro kam sie zum Sportabzeichen. „Ich sitze in der Geschäftsstelle des Sportkreises Stuttgart und bearbeite etwa 2200 Prüfkarten im Jahr. Da kommt man schon mal auf den Gedanken - das kann ich auch.“ Inzwischen hat sie schon fünf Mal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt und hat Freude daran, ihr Know-how weiterzugeben. Ihren Einsatz für das Deutsche Sportabzeichen sieht sie auch als Möglichkeit, Sportler für die Prüfertätigkeit zu begeistern:„Wir haben leider nur wenig Prüfer. Der Zeitaufwand schreckt viele ab. In der Sportabzeichensaison ist man gebunden und steht jede Woche auf dem Platz – ohne dass man dafür bezahlt wird.“ Einziger Lohn ist der Spaß am gemeinsamen Sporttreiben.

„Jeder kann mitmachen, der Mitglied in einem Sportverein und über 18 Jahre alt ist“, berichtet Jutta Traub. Außerdem muss der zukünftige Prüfer die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs nachweisen. Die Kosten für einen Lehrgang betragen in der Regel nicht mehr als 20 Euro. Ein Sportabzeichen ist nicht obligatorisch. „Es gibt Prüfer, die haben noch nie das Deutsche Sportabzeichen abgelegt“, so Jutta Traub. Wer ein Hochschulzeugnis im Fach Sport oder eine Trainer C-Lizenz vorweisen kann, muss den Prüferlehrgang nicht belegen.  Am Ende des Tages bekommen die Teilnehmer ihre Prüflizenz gleich ausgehändigt. „Die hat man nicht sein Leben lang“, sagt Jutta Traub.  Nach vier Jahren ist eine Auffrischung erforderlich. Entsprechende Kurzlehrgänge werden von den Sportkreisen angeboten.

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