Berliner Sportvereine für Ihr Engagement gewürdigt!

Sportvereine sind ein unverzichtbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens, und ihr Engagement wirkt weit über den sportlichen Bereich hinaus. Die Sportkinder Berlin wurden für ihr Projekt „Mehr Sport und Bewegung im schulischen Ganztag“ mit dem "Großen Stern des Sports" in Silber in Berlin ausgezeichnet. Der von der Berliner Volksbank und dem Landessportbund Berlin verliehene Preis würdigt den Einsatz des Vereins, der Kinder durch innovative Sportangebote in ihrer motorischen und sozialen Entwicklung unterstützt.

Die Sieger*innen im Interview (Foto: Berliner Volksbank/Marcel Schwickerath)
Die Sieger*innen im Interview (Foto: Berliner Volksbank/Marcel Schwickerath)

1. Platz und Gewinner „Großer Stern des Sports“ in Silber: SPORTKINDER BERLIN e.V. 

Der Verein Sportkinder Berlin hat eine große Mission: Er möchte mehr Bewegungsräume und -angebote für Kinder zwischen ein und zwölf Jahren schaffen, und so ihre Gesundheit, Bildung und Integration fördern. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Bewegung bei Kindern einen enormen Einfluss auf die motorische und kognitive Entwicklung hat. Der Verein versteht sich als Bindeglied zwischen Kitas, Grundschulen und Sportvereinen. Mit seinem Konzept „Mehr Sport und Bewegung im schulischen Ganztag“ geht er gezielt auf Berliner Grundschulen zu, um hier die Quantität und Qualität von Sport- und Bewegungsangeboten zu erhöhen. Dabei konzentriert sich der Verein aus Zehlendorf vor allem auf Regionen in Berlin, in denen mehrheitlich sozial benachteiligte Familien wohnen. Die Unterstützung im Grundschulbereich hat viele Facetten: Die Bewegungskarten von SPORTKINDER BERLIN geben praktische Tipps für eine bewegte Pause oder den Sportunterricht. Der Verein kann aber auch eigene Coaches und Trainer*innen für Sport-AGs stellen.

2. Platz und Gewinner „Kleiner Stern des Sports in Silber: Pfeffersport e.V.

„Aktiv im Alter“ heißt ein Sportangebot für die Altersgruppe 60+ von Pfeffersport aus Prenzlauer Berg. Nach jeder Sportstunde gibt es ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Tee. Zur familiären Atmosphäre trägt auch die besondere Umgebung bei: Pfeffersport kooperiert für seine Seniorensportkurse „Aktiv im Alter“ mit der Evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord und nutzt ihre tagsüber leerstehenden Räume. Der Verein hat sich mit den älteren Sportler*innen erfolgreich eine neue Zielgruppe erschlossen und bei ihnen einen Nerv getroffen. Sie lieben die regelmäßigen Treffen genauso sehr wie den Sport, denn Einsamkeit ist gerade bei Älteren ein großes Problem. Eine Idee so einfach wie genial!

3. Platz und Gewinner „Kleiner Stern des Sports in Silber: Sportclub Lebenshilfe Berlin e.V.

Der SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin aus Neukölln hat in diesem Jahr ein neues, länderübergreifendes, nachhaltiges inklusives Sportevent für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ins Leben gerufen: die „1. Offene Deutsche Meisterschaft der Lebenshilfe vom 07.06. - 09.06.24“. Für rund 1.000 Teilnehmende aus allen 16 Bundesländern ging es im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in sechs Sportarten um Medaillen: Air-Badminton, Basketball, Boccia, Fußball, Leichtathletik und Tennis. Besonders stolz ist der Verein auch auf die vielen inklusiven Helfer*innen-Tandems, die dabei im Einsatz waren – von Veranstaltungsmanagement und Catering über die Durchführung in den einzelnen Sportarten bis hin zu Reporterteams. Das neue inklusive Sportevent soll es in Zukunft alle vier Jahre geben, so dass jedes Jahr ein großes Sportevent die Leistungen von Sportler*innen mit geistiger Beeinträchtigung in den Blick der Öffentlichkeit rückt. Der nächste Veranstalter ist schon gefunden: 2028 wird die Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam die zweite Auflage ausrichten.

Förderpreis: Polar Pinguin Berlin e.V. 

Die Fußballer von Polar Pinguin Berlin laden einmal im Jahr zu ihrem Vereinsturnier ein. Mitmachen können Mixed-, Damen- und Herrenteams. Unter der Devise „Green Game: Watson Cup 2024“ hat der Verein aus Schöneberg dieses Jahr mit seinem Event ein Ausrufezeichen für Nachhaltigkeit im Fußball gesetzt. Die gesamten Startgelder gingen als Spenden an soziale Umweltinitiativen. Im Rahmenprogramm gab es Aktionen für mehr Klima- und Umweltschutz. Polar Pinguin sieht es als eine dringende Notwendigkeit an, Umweltschutz in alle Lebensbereiche zu integrieren. Der Verein verringert seinen ökologischen Fußabdruck, indem er auf nachhaltige Ausrüstung, wie fair produzierte Trainings- und Spielkollektionen, und auf Fahrrad- statt Autofahren setzt. Genauso wichtig ist für Polar Pinguin aber auch Fairplay und Respekt. Das diskriminierungssensible Leitbild des Vereins schafft ein respektvolles und inklusives Miteinander. Hier sollen sich alle wohl und akzeptiert fühlen.

Förderpreis: SV Blau Weiss Berolina e.V.

Der SV Blau Weiss Berolina ist im Herzen der Stadt zu Hause, mitten im jüdischen Berlin. Sein Sportplatz mit dem Fernsehturm-Panorama ist Kult. Für den weltoffenen Verein aus Mitte gehören Kippa-Träger im Vereinsheim genauso zum alltäglichen Bild wie Personen mit Kopftuch. Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der sich seitdem immer weiter zuspitzende Nahost-Konflikt hat den Verein erschüttert. Trauriger Höhepunkt war der Anschlag auf die jüdische Gemeinde in der Nachbarschaft. Um selbst etwas gegen den wachsenden Hass zu tun, hat der Verein jüdische und islamische Organisationen und Vereine am 30. Juni zu einem „Begegnungs-Turnier für Toleranz und Verständigung“ eingeladen. Mitmachen konnten Zehnerteams mit je vier bis sechs Kindern und drei bis vier Erwachsenen. Im Rahmenprogramm gab es unter anderem Imam-/Rabbiner-Tandems und viele andere Mitmachaktionen. Die Organisation war ein echter Kraftakt für den Verein, vor allem weil kurz davor das 75. Jubiläum gefeiert wurde.

Förderpreis: TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V.

„Kinder stärken und schützen“ ist für den TSV Berlin-Wittenau 1896 ein echtes Herzensanliegen. Besonders wichtig ist es dem Verein, die Kinder selbst beim Kinderschutz einzubinden, damit sie Selbstvertrauen und mentale Stärke entwickeln. Die Idee dazu entstand durch eine Kooperation mit UNICEF im März, bei der es um Kinderrechte ging. Im Kurs zum Kinderschutz lernen die Kleinen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und „Nein“ zu sagen, wenn sie überschritten werden. Auch der Unterschied zwischen „guten“ und „schlechten“ Geheimnissen wird thematisiert. Die Kinder sollen begreifen, dass es in Ordnung ist, über alles zu reden, womit sie sich nicht wohlfühlen. Denn in vielen Fällen bleibt Missbrauch unentdeckt, weil die Kinder Angst haben, sich jemandem anzuvertrauen. Eine Initiative, die Kinder befähigt, sich selbst besser vor körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt zu schützen!

(Quelle: Berliner Volksbank eG)


  • Die Sieger*innen im Interview (Foto: Berliner Volksbank/Marcel Schwickerath)