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Arbeitsgruppe der Spitzenverbände erarbeitet Vorschläge für die NADA

„Es ist keinesfalls von den Verbänden angedacht, dass wir jetzt irgendwelche Vorgaben machen oder die Unabhängigkeit der NADA antasten“, erklärte Dr. Christa Thiel, Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Spitzenverbände.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

15.03.2007

Die Rechtsanwältin und Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes zog eine erste Zwischenbilanz der sechs Mitglieder umfassenden Arbeitsgruppe der Verbände, die Vorschläge für eine Verbesserung des Kontrollsystems der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) erarbeiten will.

„Unser Anliegen ist es, das System, das noch erhebliche Unstimmigkeiten aufweist, auf eine solide Basis zu stellen. Es gibt zum Beispiel viele unbestimmte Rechtsbegriffe, die uns im Dopingkontrollsystem begleiten und die im NADA-Code und im Welt-Antidoping-Code enthalten sind. Sie bedürfen einer entsprechenden Fixierung, um den Kontrolleuren und der unabhängigen NADA klare Handlungsgrundlagen zu geben. Aber gerade auch die Athletinnen und Athleten benötigen eine bessere Orientierung, wie sie sich einzurichten haben, damit es nicht zu einem unverschuldeten Fehlverhalten kommt.“ 

Klare Regeln für die so genannte „missed test policy“ sind nach Frau Dr. Thiels Worten daher eine der wesentlichen Aufgaben der Arbeitsgruppe. Bis zum Frühsommer sollten Vorschläge erarbeitet werden, damit auf dem juristischen Sektor Klarheit über die Rechte und Pflichten der Beteiligten herrscht, betonte sie. „Diese Vorschläge, die wir jetzt erarbeiten, gehen dann an die Gremien der NADA. Was die Agentur letztendlich mit diesen Vorschlägen macht, ist ihre Angelegenheit. Von unserer Seite wird nichts dominiert, und es wird in keiner Weise etwas vorgegeben.“ 

Frau Dr. Thiel stellte fest, dass die NADA in ihrer Arbeitsweise bisher aus der Sicht der Spitzenverbände „untouchable“ war. „Der organisierte Sport hat die Unabhängigkeit der Stiftung immer geachtet und zu keiner Zeit den Anspruch erhoben, Information oder Rechenschaft über Einzelheiten der NADA-Arbeit im Antidoping-Kampf zu erhalten. Als Anfang des Jahres deutlich wurde, dass es bei der Agentur Fehlerquellen gibt, wurde von den Verbänden diese Initiative gegründet, um Empfehlungen für eine Verbesserung zu erarbeiten. Unsere oberste Handlungsmaxime ist, die strikte Unabhängigkeit der NADA zu wahren.“ 

In der Arbeitsgruppe sind neben drei Vertretern der Verbände (Olympische Sommer- und Wintersportverbände sowie Nichtolympische Verbände), ein Vertreter des DOSB, sowie als Gast ein Fachbeamter des Bundesinnenministeriums und die NADA-Justitiarin tätig. Frau Dr. Thiel unterstrich, dass es bei der Gründung der Arbeitsgruppe vor allem darum ging, schnell auf das bisher mangelbehaftete System der „missed test policy“ zu reagieren und für Klarheit bei den Verpflichtungen von NADA, Kontrollpersonal und Aktiven zu sorgen.

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