"Das Deutsche Sportabzeichen ist mir wichtig?- Hammerwurfweltmeisterin Betty Heidler über das Deutsche Sportabzeichen und Olympia in Peking

12.06.2008

74,76 Meter schleuderte Betty Heidler den Hammer bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007 in Osaka und wurde mit hauchdünnen zwei Zentimetern Vorsprung Weltmeisterin. Sie zählt damit zu den Favoriten auf die Goldmedaille bei den Olympischen Sommer Spielen in Peking. Auch das Deutsche Sportabzeichen steht auf ihrer Trainingsliste, denn das gibt es schließlich auch in Gold und zwei Zentimeter über dem Sollwert sind auch dafür völlig ausreichend.
Frau Heidler, Sie gelten nach Ihrem Titelgewinn in Osaka als Favoritin für die Goldmedaille in Peking. Wie gehen Sie mit dem Druck um und was sind Ihre Ziele?
Betty Heidler:
?Als Weltmeisterin bin ich natürlich Favoritin, aber lasse es ein bisschen von mir abprallen. In Peking wird sehr hohes Niveau vorherrschen, genau wie bei der WM in Osaka. Das Feld wird um die ersten Plätze sehr eng beisammen sein, dabei spielt die Tagesform sicher eine entscheidende Rolle. Bei der WM war ich nur zwei Zentimeter vorne, das kann auch ganz schnell umgekehrt sein und dann bin ich nur Zweite. Mein Ziel ist es, soweit wie möglich zu werfen und das ist bei mir so um die 75 Meter. Alle Athleten sind super motiviert eine Medaille zu gewinnen, man wird sehen was passiert."
Sport steht in Ihrem Leben im Mittelpunkt. Was bedeutet Sport eigentlich für Sie persönlich?
Betty Heidler:
?Ich bin jetzt schon so lange beim Sport dabei, das geht nicht mehr anders. Bevor ich zur Leichtathletik gekommen bin habe ich wenig mit Sport zu tun gehabt. Das war dann schon ein extremer Schritt sich für den Leistungssport zu entscheiden, aber man wächst da rein und ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne Sport zu leben. Sich bewegen, sich fordern und gefordert werden ist ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Ich werde auf jeden Fall auch nach meiner Karriere weiterhin Sport treiben."
Die olympische Medaille im Breitensport ist das Deutsche Sportabzeichen. Welche Beziehung haben Sie zum Sportabzeichen?
Betty Heidler:
?Ich arbeite bei der Bundespolizei und da ist es Pflicht, für die Polizisten im Dienst, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Das war eigentlich mein erster Kontakt mit dem Deutschen Sportabzeichen. Ich selber habe es noch nicht, der Anreiz ist entsprechend groß mich den fünf Prüfungen zu stellen. Viele Disziplinen des Sportab¬zeichens mache ich im Training und ich denke, ich dürfte keine Schwierigkeiten haben die Prüfungen zu absolvieren. Ich finde es wichtig, gerade bei der Polizei, dass man fit und beweglich ist."
Welchen Disziplinen würden Sie sich denn neben dem Schwimmen stellen?
Betty Heidler:
?Hammerwerfen gibt es ja leider nicht als Disziplin. Ich würde mich dann für eine andere Stoß- oder Wurfdisziplin entschieden, wie zum Beispiel Kugelstoßen. Weitsprung wäre meine zweite Disziplin,. Unabhängig von der Tatsache, dass ich bei der Bundespolizei das Abzeichen ablegen muss, ist es für mich wichtig, das Deutsche Sportabzeichen später für mich ganz persönlich zu absolvieren.