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Menschen mit Behinderungen im Sport hauptberuflich beschäftigen

Trotz gesetzlicher Gleichstellung sind Menschen mit Behinderungen im organisierten Sport bislang strukturell unterrepräsentiert.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

02.12.2025

drei stehende Personen und ein Mann im Rollstuhl stehen vor einem Flipchart und präsentieren etwas

„Inklusion im Sport eröffnet Menschen mit Behinderungen echte Teilhabe, bringt dem Sport dringend benötigte Fachkräfte und macht ihn zum glaubwürdigen Vorreiter gesellschaftlicher Vielfalt.“, so Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

Menschen mit Behinderungen machen lediglich 2,8 % der hauptberuflich Beschäftigten in Sportverbänden aus, während gleichzeitig etwa 1,6 Millionen erwerbsfähige Menschen mit Behinderungen in Deutschland nicht im ersten Arbeitsmarkt integriert sind. 

Um das Potenzial von Menschen mit Behinderungen im Hauptamt im Sport besser auszuschöpfen, wurden vom Deutschen Olympischen Sportbund in Kooperation mit Sportvereinen und Sportverbänden, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus den Mitteln des Ausgleichsfonds, zwei Modellprojekte umgesetzt: Sport-Inklusionsmanager*in (2016–2020) und Event-Inklusionsmanager*in im Sport (2021–2025). In den vergangenen 10 Jahren wurden darüber insgesamt rund 50 sozialversicherungspflichtige Stellen für Menschen mit Schwerbehinderungen in Sportorganisationen geschaffen. „Wir freuen uns, dass ein großer Teil der Sport- und Event-Inklusionsmanager*innen über das Projektende hinaus weiter beschäftigt wird“, so Projektleiterin Theresa Windorf vom DOSB. 

Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, Frankfurt am Main (ISS) hat beide Projekte begleitet und evaluiert. Wolfgang Kleemann (ISS) zeigt in einem vielbeachteten Diskussionsbeitrag, dass Organisationen, die Menschen mit Behinderungen auf Augenhöhe beschäftigen, von deren Erfahrungswissen, Innovationskraft und Vernetzungskompetenz profitieren. „Eine dauerhafte Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen in hauptberuflichen Tätigkeiten des organisierten Sports und anderswo entfaltet Wirkung weit über die individuelle Teilhabe hinaus,“ schreibt Kleemann. Sie beschleunige strukturelle Veränderungsprozesse hin zu einer inklusiven Organisationskultur und ermögliche dem Sport, seine gesellschaftspolitische Vorreiterrolle glaubwürdig einzulösen.

Thomas Stephany von der Aktion Mensch sagt dazu: „Der DOSB hat mit seinem Projekt „Event-Inklusionsmanager*innen im Sport“ einen sehr guten Weg aufgezeigt, wie der Zugang für Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Arbeitsfeldern des Sports gelingen kann. Dieser Weg könnte eine Blaupause auch für Institutionen außerhalb des Sports sein.“

Jörg Albrecht, Event-Inklusionsmanager der 2. Phase beim Deutschen Badminton-Verband drückt es so aus: „Teilhabe ist kein Projekt, sondern ein gemeinsamer Weg.“

Den Diskussionsbeitrag sowie weitere Stimmen und die ausführlichen Statements gibt es hier.

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Inklusion - gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen

Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist im deutschen Sport ein wichtiges Thema und in einer Vielzahl von Sportangeboten, Aktionen, Konzepten, Maßnahmen und Programmen in den Sportvereinen und Sportverbänden verankert.

Inklusion ist für uns der Anspruch, die selbstbestimmte, gleichberechtigte und gleichwertige Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderungen im und durch Sport zu ermöglichen.

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