2010: „Tag der Integration“ schafft Kooperationen

Der Deutsche Olympische Sportbund ruft zum siebten Mal den bundesweiten „Tag der Integration“ aus. Der „Tag der Integration“ ist auch immer ein Tag der Kooperationen, denn viele Veranstaltungen wären von einem Ausrichter allein gar nicht zu stemmen.

(c) LSB NRW | Foto: Will Hocker
(c) LSB NRW | Foto: Will Hocker

Am bundesweiten „Tag der Integration“ des Deutschen Olympischen Sportbunds haben Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“ einmal im Jahr die Möglichkeit, ihre ganze Bandbreite an integrativen Sportangeboten zu präsentieren. Zwischen dem 26. September und dem 2. Oktober 2010 laden allerorten interkulturelle Sportfeste und offene Sportangebote zum Mitmachen ein und schaffen Begegnungen zwischen Menschen verschiedener Kulturen. Der DOSB ruft in diesem Jahr den „Tag der Integration“ bereits zum siebenten Mal aus.

Die Sportangebote am „Tag der Integration“ sind ebenso vielfältig wie die Stützpunktvereine, die sie präsentieren. Sie reichen von Schnellschachturnieren über multikulturelle Fußballturniere bis hin zu Taekwondo-Seminaren. In Schleswig-Holstein richtet die Bundespolizei ein Soccerturnier für Schulmannschaften aus benachteiligten Stadtteilen Kiels zur Gewaltprävention aus. Der PSV 90 Dessau aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt organisiert eine interkulturelle Radtour des Vereins rund um den Goitzschesee und in ganz Baden-Württemberg werden sich die Stützpunktvereine von „Integration durch Sport“ im Rahmen ihrer bewährten Handystaffel über ihre Projekte auf dem Laufenden halten.

Der „Tag der Integration“ ist auch immer ein Tag der Kooperationen. Viele Veranstaltungen wären von einem Ausrichter allein gar nicht zu stemmen. Außerdem lassen sich gemeinsam vielfältige Angebote schaffen. Eines der vielen Beispiele für eine gelungene Zusammenarbeit findet sich im thüringischen Erfurt im Zentrum für Integration und Migration. Am 28. September stehen unter einem gemeinsamen Dach Veranstaltungen wie „Kulinarisches Kennenlernen“, eine Lesung und eine Filmvorführung sowie eine Ausstellung über China auf dem Programm. Interessanter Höhepunkt der Veranstaltung ist eine zweistündige Podiumsdiskussion, bei der unter anderem integrative Sportangebote der Stadt Erfurt vorgestellt werden.

Expertenrunde zum Thema Integration

Auf dem Podium werden Experten den geladenen Migrantinnen und Migranten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für das Programm „Integration durch Sport“ ist Landeskoordinator Ulrich Thieme dabei. Seine Gesprächspartner sind Heidi Bartholome vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Moni Eger vom Thüringer Schulamt und Beate Tröster vom Zentrum für Integration und Migration.
„Auf der Veranstaltung können die Leute jede Frage stellen, die sie interessiert“, sagt Ulrich Thieme. „Wir versuchen zu helfen und unterbreiten unsere Angebote. Voriges Jahr kam zum Beispiel eine Ukrainerin, die gerne Volleyball in einer Freizeitmannschaft spielen wollte. Da habe ich vermittelt und sie einem Verein vorgestellt. Heute ist sie dort Vereinsmitglied und macht sogar einen Übungsleiterschein.“ Auch Fragen zu nichtsportlichen Bereichen werden beantwortet. „Wenn jemand Fragen zu sozialen Einrichtungen in Erfurt hat, könnte diese zum Beispiel Beate Tröster vom Zentrum für Migration beantworten“, so Ulrich Thieme.

Auch in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein haben sich Kooperationspartner zusammengetan. Das Diakonische Werk des Kirchenkreises Plön hat Spenden für eine Vielzahl von Veranstaltungen gesammelt. Mit dabei ist der Stützpunktverein VfL Oldesloe, der die Sportkurse seiner Integrationsgruppen eine Woche lang für jedermann kostenfrei öffnet. Wer einmal Volleyball, Sambo oder Judo ausprobieren möchte, bekommt hier die Gelegenheit dazu. Roman Wagner, Regionalkoordinator „Integration durch Sport“ in Schleswig-Holstein, freut sich über die Kooperation: „Es ist wichtig, dass wir in diesem Jahr neben all den kulturellen Veranstaltungen in Bad Oldesloe auch dem Sport gerecht werden.“


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