61 Projekte für die Spitzensportpraxis

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) hat das Jahrbuch zur Forschungsförderung 2008/09 herausgegeben.

Das Jahrbuch berichtet über abgeschlossene Forschungsprojekte der Sportwissenschaft. Copyright: picture-alliance
Das Jahrbuch berichtet über abgeschlossene Forschungsprojekte der Sportwissenschaft. Copyright: picture-alliance

Auf insgesamt 365 Seiten wird in Kurzform über inzwischen abgeschlossene Forschungsprojekte der Sportwissenschaft berichtet, die vom Bonner Institut gefördert und betreut wurden. Die insgesamt 61 hier skizzierten Forschungsarbeiten verteilen sich auf 42 in Medizin und Naturwissenschaften, weitere 13 entfallen auf die Sozial- und Verhaltenswissenschaften. Sechs Forschungsvorhaben beschäftigen sich mit Sportanlagen und Sporttechnologie.

In seinem Editorial beschreibt der Direktor des BISp, Jürgen Fischer, das Ziel des Forschungsjahrbuches: „Ein wesentliches Anliegen des Bundesinstituts für Sportwissenschaft ist es, die Transparenz in der Forschungsförderung weiterzuentwickeln sowie die sportwissenschaftlichen Erkenntnisse bekannt zu machen und diese in die Spitzensportpraxis zu transferieren“. Dazu soll die Publikation einen nachhaltigen Beitrag leisten. Gleichzeitig kann sie das breite Spektrum der sportwissenschaftlichen Forschungsförderung verdeutlichen. Die Darstellung der Ergebnisse der Forschungsvorhaben in Kurzform auf drei bis höchstens sechs Seiten entspricht den Erwartungen der Sportpraxis, zumal jeweils weiterführende Literaturhinweise zu den untersuchten Themen bzw. Problemfeldern gegeben werden.

Medizinische und naturwissenschafte Forschungsprojekte beschäftigen sich beispielsweise mit der „Metaanalyse von Dopingstoffen“, der „Bestimmung der totalen Hämoglobinmenge während Höhen- und Flachlandtrainingslagern“ oder dem „Vergleich unterschiedlicher Kniebeugetechniken zur Entwicklung der Schnellkraft“ und der „Wahrnehmungsoptimierten Bewegungsregulation“. In den Sozial- und Verhaltenswissenschaften wurde beispielsweise die „Informationsversorgung von Trainerinnen und Trainern“ genauso untersucht wie „Talent und Bildungsgang“ oder die „Selbstorganisation von Migranten im deutschen Vereinssport“. Was die Sportanlagen und die Sporttechnologie angeht, so konnte hier unter anderem eine „Untersuchung der Wirkung von Betreibermodellen auf die Betriebsführung und Personalwirtschaft von Bädern sowie auf die Befriedigung der Sportnachfrage“ seinerzeit in Auftrag gegeben und jetzt abgeschlossen werden, während es in zwei anderen Forschungsprojekten um die „Mediengerechte Ausgestaltung von Sportanlagen“ bzw. die „Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen“ ging.

Etliche Arbeiten weisen im Titel auf ihren sportartspezifischen thematischen Zugang hin: Allein sechs Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Schwimmsport, darunter eines mit dem Wasserball, bei dem eine Bayreuther Forschungsgruppe mit Prof. Andreas Hohmann als Projektleiter eine „Rahmentrainingskonzeption“ für die Jahre 2008 bis 2012 erstellt hat.

Auf den Rudersport entfallen vier Projekte, dabei geht es etwa um die „Multidimensionale und komplexe Analyse kinematischer, dynamischer und elektromyografischer Daten im Jahresverlauf im Leistungsrudern“ (Skull, männlich) und um die „Kälteapplikation“ bei hohen Umgebungstempera-turen von Spitzenruderern (hier: dem „Deutschlandachter“).

Weitere Forschungsprojekte, die direkt einem Spitzenverband zugeordnet werden können, betreffen die „Evaluation der trainingsmethodischen Konzeption des Deutschen Fechter-Bundes“ und die „Sportpsychologische Eingangsdiagnostik und Betreuung des U17 Nationalkaders des Deutschen Judo Bundes“. Auch der Behindertensport wird in mehreren Projekten beforscht: So hat beispielsweise der Kieler Sportwissenschaftler Prof. Manfred Wegner die „Geistige Behinderung im Leistungssport“ im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung eines Talentförderprojektes untersucht, während es dem Potsdamer Sportpsychologen Prof. Ralf Brand um die „Eingangsdiagnostik und Betreuung ausgewählter Kader im Behindertensport“ speziell im Schwimmen ging.

Das neue Jahrbuch zur Forschungsförderung des BISp kann per E-Mail unter Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailinfo(at)bisp.de  bestellt werden.


  • Das Jahrbuch berichtet über abgeschlossene Forschungsprojekte der Sportwissenschaft. Copyright: picture-alliance
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