Andreas Silbersack neuer Präsident des LSB Sachsen-Anhalt

Der 40-jährige Rechtsanwalt Andreas Silbersack aus Halle wurde von den Delegierten eines außerordentlichen Landessporttages einstimmig zum neuen Präsidenten der LandesSportBundes Sachsen-Anhalt gewählt.

 

Andreas Silbersack ist der neugewählte Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt. Foto: LSB Sachsen-Anhalt
Andreas Silbersack ist der neugewählte Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt. Foto: LSB Sachsen-Anhalt

Er tritt damit die Nachfolge des im März 2008 wegen gravierender Vorwürfe im Prüfbericht des Landesrechnungshofes Sachsen-Anhalt zu undurchsichtigem Finanzgebaren in der Sportförderung des Landes zurückgetretenen Heinz Marciniak an.

„Wir brauchen jetzt eine echte Aufbruchstimmung im Sport in Sachsen-Anhalt.“ betonte der neu gewählte Präsident des LSB Sachsen-Anhalt Andreas Silbersack direkt nach seiner Wahl gegenüber Medienvertretern. „Mit Transparenz, Fachkompetenz und Teamgeist schaffen wir das!“ ist sich Silbersack sicher. Er setzt dabei auf ein Präsidium, das in allen Positionen neu besetzt wurde. Prominentestes Neumitglied im Präsidium ist die Olympiasiegerin im Speerwerfen von 1992, Silke Renk-Lange vom SV Halle. 

Gudrun Steinbach, die bis zur Wahl des neuen Präsidiums als Präsidentin amtierte, wünschte Andreas Silbersack, der zugleich Vorsitzender des 2.800 Mitglieder zählenden Universitätssportvereins Halle ist, zusammen mit dem seiner Crew, dem neu gewählten Präsidium des LSB Sachsen-Anhalt, viel Erfolg auf dem sicher nicht leichten Weg der Neustrukturierung des Sports in Sachsen-Anhalt. Zuvor war in Bernburg das alte LSB-Präsidium geschlossen zurückgetreten, um den Weg für einen echten Neuanfang im Sport in Sachsen-Anhalt frei zu machen. Die Delegierten aus den Kreis- und Stadtsportbünden sowie den Landesfachverbänden versäumten es nicht, dem scheidenden Präsidium für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement für den Sport in Sachsen-Anhalt zu danken. Trotz aller Vorwürfe im Bericht des Landesrechnungshofes Sachsen-Anhalt, die auch durch mangelnde Kontrolle seitens des Präsidiums begünstigt wurde, haben alle viel Herzblut in ihre jahrelange ehrenamtliche Tätigkeit im LSB gesteckt. 

Der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Prof. Wolfgang Böhmer, versicherte dem LandesSportBund in seinen Grußworten: "Eine gewisse Autonomie des Sports ist uns sehr wichtig." Sportministerin Dr. Gerlinde Kuppe unterstrich: "Wir wollen einen starken und unabhängigen Sport. Und wir wollen eine klare und transparente Sportförderung, die unzweifelhaft kontrollierbar ist." Wie man das realisieren kann und ob dazu eine von der Ministerin vorgeschlagene externe Fördermittelgesellschaft der richtige Weg ist, werden die vorrangigen Themen in den ersten Gesprächen zwischen dem neuen LSB-Präsidium und dem Sozialministerium sein. Die Ministerin bekräftigte ihren ausdrücklichen Willen zur Zusammenarbeit und lud das neue Präsidium für Anfang Juni zu einem ersten ausführlicheren Gespräch ins Ministerium ein, um weitere Schritte zu erörtern.

DOSB-Vizepräsident Hans-Peter Krämer kritisierte in Bernburg den Plan der Sportministerin Sachsen-Anhalt, die Sportförderung aus dem LandesSportBund herauszulösen und in die Hände einer separaten Sportfördergesellschaft zu legen. „Das wäre ein Novum in der deutschen Sportgeschichte und würde klar in die Autonomie des Sports eingreifen.“ so Krämer. 

Bei der mit Spannung erwarteten Wahl zum neuen LSB-Präsidium gab es nach der kurzfristigen Absage von Holger Pakendorf (SSB Magdeburg) für die Kandidatur zum Vizepräsidenten Öffentlichkeitsarbeit nur noch zwei Funktionen, bei denen mehrere Kandidaten zur Wahl standen, die Vizepräsidentenämter für Frauen und Gleichstellung sowie Wissenschaft und Bildung. Bei der Wahl zur Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung setzte sich die Olympiasiegerin im Speerwerfen von 1992 Silke Renk-Lange (114 Stimmen) aus Halle deutlich gegen ihrer Mitbewerberinnen Anke Frohn (32 Stimmen/KSB Börde) und Carola Schulz (17/KSB Stendal-Altmark) durch. Die enge Wahlentscheidung gab es dann um das Fachressort Wissenschaft und Bildung. Hier setzte sich Winfried Melzer (93 Stimmen/KSB Wittenberg) knapp gegen Horst Heidmann (70 Stimmen/Volleyballverband) durch.

Das Präsidiumsmitglied Dirk Meyer als Vorsitzender der Sportjugend Sachsen-Anhalt wird nicht vom Landessporttag gewählt und bleibt in seiner Funktion Mitglied des neuen Präsidiums ebenso wie der LSB-Ehrenpräsident Gustav-Adolf Schur.


  • Andreas Silbersack ist der neugewählte Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt. Foto: LSB Sachsen-Anhalt
    Andreas Silbersack ist der neugewählte Präsident des LandesSportBundes Sachsen-Anhalt. Foto: LSB Sachsen-Anhalt