Athletenkommission trifft WADA

Die Athletenkommission war am 03. Juli in Frankfurt/ Main zum Ad hoc Gespräch mit WADA Generalsekretär David Howman geladen - Silke Kassner, Kanutin, konnte mit Herrn Howmann über Datenschutz, ADAMS und Sorge um die Behandlung von Athleten im Doping-Dontrollsystem sprechen.

DOSB Presse: Silke, David Howman hat Dich ad hoc zum gemeinsamen Gespräch mit dem NADA Vorstand und dessen Aufsichtsratsvorsitzenden gebeten. Wie ist das so kurzfristig zustande gekommen?

Silke: Die Athletenkommission hat wenige Tage vorher auf neuesten Entwicklungen in der "Causa Erfurt" auf die Wirrungen in der Kommunikation zwischen den Anti-Doping Instanzen reagiert und prompt folgte die Bitte zum persönlichen Gespräch, welches die WADA auch kurzfristig mit unserer NADA anberaumt hatte.

DOSB Presse: David Howman und Du seid Euch schon vorher begegnet wegen, einem Thema, das den Athleten sehr am Herzen liegt, um nicht zu sagen im Doping-Kontrollsystem unabdingbar ist.

Silke: Im April 2009 habe ich gemeinsam mit Claudia Bokel, IOC Athletenkommission, David Howman und dem Präsidenten der WADA, John Fahey, den von unseren Athleten erstellten Verbesserungskatalog zum neu eingeführten ADAMS System überreicht. Wir haben die beiden damals auf einem Gleis des Kölner Hauptbahnhofes abgefangen und konnten die Ansätze zur benutzerfreundlicheren Anwendung den verantwortlichen Personen übergeben! Die Aktion hat David Howman nicht vergessen; er hatte verstanden , was Athleten umsetzen um konstruktiv am Doping-Kontrollsystem mitzuwirken. Die Eingaben der deutschen Sportler sind in der ADAMS Revision von Oktober 2011 enthalten - es hat lange gebraucht, aber es ist ein kleiner Erfolg.

DOSB Presse: Welche Punkte konntest Du bei David Howman für die Sportler dieses Mal plazieren.

Silke: ADAMS ist der Dauerbrenner, schließlich händeln die Athleten das Meldesystem im Alltag. Technisch ist die Oberfläche der WADA immernoch entwickelbar, jedoch rufen die Sportler immer lauter nach einer Smartphone Applikation . Die WADA erwartet im Rahmen der Meldepflicht hohe Disziplin von jedem Athleten. Dies haben wir von Seiten der Athletenkommission auch in unseren Anmerkungen für die WADA Code Revision herausgestellt. Dem zu Folge müssen sich die Institutionen strecken und den Athleten die technischen Optionen zur Verfügung stellen, die es zulassen diese Pflichten zu erfüllen. Fehlern in den Meldepflichten stehen Sanktionen gegenüber. Die Erleichterung für die Alltagssituation soll kommen, die WADA arbeitet aktuell an einer Applikation für ADAMS - jedoch konnte ich keine Deadline für die Veröffentlichung heraus kitzeln, aber das Feedback von David Howman dazu war:"Before Wintergames Sotschi 2014". Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, wir müssen noch ein wenig Geduld haben, aber es ist auf dem Weg.

DOSB Presse: Gab es weitere Themen, die Du besprechen konntest?

Silke: Neben den alltäglichen Baustellen von Seiten der Athleten rund um das DKS, müssen wir uns nachhaltig mit dem Datenschutz beschäftigen. Es ist schön, dass wir in einer vielfälltigen Welt leben, und dass David Howman es als enorme Herausforderung sieht, das Doping-Kontroll System in den am Sport partizipierenden Ländern gleich durch zu setzen, aber in Europa gilt ein rechtlicher Standard und den erbitten wir auch im Umgang mit Athleten in Bezug auf die Doping-Kontrollen und das Meldesystem einzuhalten bzw. unseren rechtlichen Standard so weit wie möglich in dieses System reinragen zu lassen. Wir haben das Thema Datenschutz ausführlich in unsere Eingaben für die Code Revision behandelt, auch da versteht die WADA die Anliegen der Athleten und weiß, dass gehandelt werden muss.

DOSB Presse: Vielen Dank für das Gespräch!