Aushängeschild des Deutschen Karate Verbandes

Was im Fußball Mesut Özil ist, stellt die 19-jährige Berlinerin Duygu Bugur für den Karate-Sport dar. Die junge Sportlerin ist ein deutscher Karate-Champion mit türkischen Wurzeln.

Duygu Bugur bei der der Karate-WM in Malaysia. Foto: Deutscher Karate Verband
Duygu Bugur bei der der Karate-WM in Malaysia. Foto: Deutscher Karate Verband

Die Tochter von Veysel Bugur, selbst mehrmaliger Karate Welt- und Europameister für die Türkei, ist eines der Aushängeschilder des Deutschen Karate Verbandes und sammelte für ihr Land schon sehr viele internationale Erfolge.

Zuletzt sicherte sich Duygu, den Vize-Weltmeistertitel im Kumite (Freikampf) unter 53 kg. Bemerkenswert war dabei, dass sie im WM-Finale in Melaka (Malaysia) einer Kontrahentin aus der Türkei gegenüber stand. Beide Sportlerinnen mit türkische Wurzeln, vertraten aber in dieser entscheidenden Begegnung zwei verschiedene Länder.

„Wir haben immer noch eine sehr enge Verbindung zu meinem Heimatland.“ betont Veysel Bugur. „Unsere Erfolge und unsere gute Nachwuchsarbeit hier in Deutschland sind längst bis nach Istanbul und darüber hinaus bekannt geworden“, ergänzt er und erwähnt nicht ohne Stolz, dass es auch schon zahlreiche Angebote gab, wieder in die Heimat als Nationaltrainer zurück zu kehren. 

Türkische Kultur und deutsche Disziplin

Obwohl Duygu Bugur in  Berlin geboren und vollständig integriert ist, legt sie großen Wert auf ihre Wurzeln. „Ich möchte auf meine Herkunft und die türkische Kultur nicht verzichten. Andererseits bin ich hier aufgewachsen und habe sehr viel vom deutschen Fleiß und der deutschen Disziplin gelernt.“

In ihrem Verein, Banzai Berlin, trainieren junge Sportler verschiedenster Nationalitäten zusammen. „Der Karate-Sport ist eine hervorragende Möglichkeit seinen Charakter zu vervollkommnen. Respekt und Höflichkeit sind die wichtigsten Werte für uns. Gerade deshalb leistet unsere fernöstliche Kampfkunst einen wichtiger Beitrag für Integration. Veysel Bugur und sein Verein leisten hierbei eine wirklich großartige Arbeit.“ erklärt Wolfgang Weigert, Vizepräsident des Deutschen Karate Verbandes (DKV).

Das Beste aus beiden Kulturen

Duygu Bugur unterlag zwar im Weltmeisterschaftsfinale, doch der erste Weg von ihr und ihrem Trainer ging zur Siegerin, um deren Leistung zu respektieren und zu gratulieren. Das nächste Mal möchte die ehrgeizige Karate-Sportlerin aber für Deutschland ganz oben auf dem Treppchen stehen.

„Ich bin stolz darauf, die Deutschen Nationalfarben zu tragen und fühle mich nicht nur sprachlich sondern auch sozial perfekt integriert. Dabei habe ich die Türkei, die Sprache, die Werte und die Tradition  nicht vernachlässigt und bekomme von beiden Kulturen das Beste vermittelt. In dieser Hinsicht bin ich meinen Eltern wirklich sehr dankbar.“ bemerkt die Studentin der Berliner Humbold Universität.

Im fließenden Türkisch ergänzt Duygu: „Karate hat mir die Möglichkeit gegeben mir  neue Ziele zu setzen und stets an mir zu arbeiten.“ Schon jetzt hat die junge Athletin  viele große Erfolge erreicht und wird sicher auch in Zukunft  ihrer Familie, ihrem Verein und ganz Deutschland viel Freude bereiten. Vielleicht kann sie eines Tages auch den Fußballstar Mesut Özil übertrumpfen.

(Quelle: Deutscher Karate Verband)


  • Duygu Bugur bei der der Karate-WM in Malaysia. Foto: Deutscher Karate Verband
    Duygu Bugur bei der der Karate-WM in Malaysia. Foto: Deutscher Karate Verband