Bach feiert Geburtstag mit 240 Ehrengästen

Freunde, Weggefährten und zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Sport haben IOC-Präsident Thomas Bach am Freitag in Tauberbischofsheim zum Geburtstag gratuliert.

Thomas Bach nimmt weiße Rosen aus den Händen junger Fechter aus Tauberbischofsheim entgegen. Foto: picture-alliance
Thomas Bach nimmt weiße Rosen aus den Händen junger Fechter aus Tauberbischofsheim entgegen. Foto: picture-alliance

Rund 240 Ehrengäste feierten in der festlich gestalteten Stadthalle mit dem Olympiasieger im Fechten von 1976, der bereits am 29. Dezember 60 Jahre alt geworden war. Der DOSB hatte gemeinsam mit der Stadt Tauberbischofsheim und der Michael Weinig AG, deren Aufsichtsratsvorsitzender Bach ist, zur Feier eingeladen. Für den DOSB gratulierte das versammelte Präsidium mit Bachs Nachfolger Präsident Alfons Hörmann an der Spitze. „Für das Meisterstück IOC war die Zusammenführung von DSB und NOK zum DOSB ein mustergültiges Gesellenwerk“, sagte Hörmann.

Unter den Gästen waren auch Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und die ehemaligen Bundesminister Hans –Dietrich Genscher und Klaus Kinkel, die Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, oder auch Willi Lemke, der Sonderberater des UN-Generalsekretärs. Aus dem Sport kamen Bachs Vorgänger als IOC-Präsident, Jacques Rogge, Fußball-Legende Franz Beckenbauer, Lord Sebastian Coe, Organisator der Olympischen Spiele 2012, die Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katharina Witt, Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, oder auch der Präsident des Internationalen Fechtverbandes (FIE), Alisher Usmanov.

Auch zahlreiche aktive und ehemalige Athleten waren gekommen. Neben den Mitgliedern aus Bachs Olympiasiegerteam, Matthias Behr und Erk Sens-Gorius, auch weitere Olympiasieger und Medaillengewinner wie Britta Heidemann, Alexander Busch, Mathias Gey, Isabell Werth, Thomas Lurz, Claudia Bokel, Eberhard Gienger, Kipchoge Keino oder Georg Hackl .

Die Festrede hielt Bundesinnenminister Thomas de Maizière, „als Sportminister und alter Freund“, wie er sagte. Er sinnierte darüber, was wohl aus dem deutschen Sport geworden wäre, wenn Thomas Bach wie eigentlich geplant Fußballer geworden wäre – „und Franz Beckenbauer Fechter“. Er bat Bach, als IOC-Präsident weiter an den nötigen Änderungen zu arbeiten, damit sportliche Großveranstaltungen wieder mehr Unterstützung in der Bevölkerung fänden. Und er riet dem Jubilar, nicht nur wie gewohnt „zielgerichtet, politisch klug, diplomatisch und treu“ zu agieren, sondern, wenn nötig, auch einmal zum schweren Säbel zu greifen. Als Geschenk brachte er allerdings eine Polizeikelle mit Rotlicht mit. „Wenn es mal besonders schwierig wird und keiner auf Dich hört, nimm die Kelle und sage Stopp, jetzt spricht der Präsident“, sagte de Maizière.

In mehreren Talkrunden erfuhren die Gäste viel Amüsantes und Bedenkenswertes. Hans-Dietrich Genscher, seinerzeit Außenminister, erinnerte beispielsweise an den Olympia-Boykott von 1980, der den einstigen Athletensprecher Bach bewogen hatte, in die Sportpolitik einzusteigen. Es belaste ihn heute noch, sagte Genscher, „dass wir damals aus Solidarität diese Haltung eingenommen haben“.

Sebastian Coe, einst gemeinsam mit Bach erste Mitglieder einer Athletenvertretung beim IOC, betonte, wie stolz er sei, dass nach dem ehemaligen Athleten Rogge nun wieder ein ehemaliger Athlet zum IOC-Präsidenten gewählt worden sei, „einer, der das IOC durch die Augen der Athleten sieht“.

Der ehemalige Bundeskanzler Schröder wünschte Bach Glück für Sotschi, seine ersten Spiele als IOC-Präsident. Er sei sich sicher, „dass die Sicherheit durch die russischen Behörden gewährleistet ist", sagte er. Bundesfinanzminister Schäuble nannte es eine riesige Aufgabe, den internationalen Sport zu führen. „ Jeder weiß, dass es auch Probleme gibt“, sagte der Politiker. „Aber ich denke, er ist der richtige Mann dafür." Der Sport könne nicht die Probleme der Menschheit lösen, „aber er tut unendlich viel Gutes“.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wünschte dem Freund Bodenhaftung. „Vor allem soll er so normal bleiben“, sagte er. Bachs Stärke sei auch die Bodenhaftung geblieben. Die zweimalige Olympiasiegerin Katarina Witt, die im Auto gemeinsam mit De Maizière vorgefahren war, sagte unter dem Beifall der Gäste: „Ich finde es schön, dass er IOC-Präsident geworden ist und dass eine Stadt ihren Sohn so feiert."

Die Feier in Bachs Heimatstadt dauerte rund vier Stunden. Zum Rahmenprogramm gehörten Filmeinspielungen über Bachs Karriere vom Fechter bis zum höchsten Amt im Weltsport. Willi Lemke überbrachte als besonderes Geschenk eine DVD mit einer Videobotschaft des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon. Der erinnerte an Bachs Rede vor der UN-Generalversammlung Ende vorigen Jahres und überbrachte auf Deutsch „Glückwunsch und viele Grüße nach Tauber – bischofs – heim“.

Thomas Bach dankte seinen Gästen gerührt. „Sie sind alle Teile meines Lebens, Teil meiner Geschichte.“

(Quelle DOSB)


  • Thomas Bach nimmt weiße Rosen aus den Händen junger Fechter aus Tauberbischofsheim entgegen. Foto: picture-alliance
    Thomas Bach nimmt weiße Rosen aus den Händen junger Fechter aus Tauberbischofsheim entgegen. Foto: picture-alliance
  • Thomas de Maizière übergibt dem IOC-Präsidenten eine Polizeikelle. Foto: picture-alliance
    Thomas de Maizière übergibt dem IOC-Präsidenten eine Polizeikelle. Foto: picture-alliance
  • Auch Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder und der ehemalige Außenminister Hans Dietrich Genscher gratulierten Thomas Bach. Foto: picture-alliance
    Auch Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder und der ehemalige Außenminister Hans Dietrich Genscher gratulierten Thomas Bach. Foto: picture-alliance