Biologische Vielfalt: DOSB beim Deutschen Naturschutztag

Mehr Kooperationen zwischen Sport und Naturschutz erweitern die Handlungsmöglichkeiten der Sportorganisationen und tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland bei.

Bewegung in der Natur umgeben von biologischer Vielfalt. Foto: picture-alliance
Bewegung in der Natur umgeben von biologischer Vielfalt. Foto: picture-alliance

Mit diesem Fazit aus Sicht des DOSB ging am 12. September der einwöchige 32. Deutsche Naturschutztag in Mainz zu Ende. Erstmals war der DOSB, unterstützt durch den Landessportbund Rheinland-Pfalz und das Kuratorium Sport und Natur, bei dieser zentralen Fachveranstaltung des Naturschutzes mit einem Fachforum und einem vielbesuchten Infostand vertreten.

Das DOSB-Fachforum „Erhaltung der biologischen Vielfalt – gemeinsames Handlungsfeld von Sport und Naturschutz““ wurden von DOSB-Präsidialausschussmitglied und Kuratoriumsvorstand Prof. Dr. Franz Brümmer und der Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz Karin Augustin eröffnet. Beide betonten in ihren Grußworten – ebenso wie die Vertreterinnen und Vertreter des Bundes- und des Landesumweltministeriums Rheinland-Pfalz (Stefanie Pfahl bzw. Torsten Kram) sowie des Naturschutzbundes Deutschland (Helmut Opitz) – dass der Sport entscheidend zu Wertschätzung und Akzeptanz des Naturschutzes und zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen kann. Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln löste das Spannungsfeld des Sports zwischen Naturschutz und -nutzung durch die Grundposition auf, dass der Schutz der biologischen Vielfalt nur durch die Menschen selbst gewährleistet werden kann, was wiederum durch konkrete Naturerfahrung, z.B. durch Sporterlebnisse, erleichtert wird.

Neben dieser grundsätzlichen Debatte stellten die vom DOSB im Rahmen des Projektes „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erleben“ geförderten Teilprojekte ihre innovativen und sportpraktischen Ansätze zum Erhalt der biologischen Vielfalt und die dabei bereits erzielten Zwischenergebnisse vor. Die fünf Teilvorhaben machten dabei eindrucksvoll deutlich, wie vielfältig die diesbezüglichen Möglichkeiten des Sports sind – von der naturräumlichen Ausgestaltung einer Sportanlage bis zu verbandsstrategischen Ansätzen, von der Konzeptentwicklung für naturschutzfreundliche Sportausübung bis zur Entwicklung eines Biodiversitäts-Quick-Checks. Der Blick in die Sportpraxis machte zudem deutlich, dass mit den vorgestellten Projekten nicht nur die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt unterstützt wird, sondern auch – und quasi nebenbei – die Handlungsmöglichkeiten der Sportorganisationen erweitert werden.

Gemeinschaftlich stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachforums fest, dass die Sportausübung in der freien Landschaft weit geringere Auswirkungen auf die biologische Vielfalt hat als andere Landnutzungsformen wie bspw. die konventionelle Landwirtschaft. Gleichwohl können und sollen die Sporttreibenden durch einen naturverträglichen Umgang mit dem Sportraum Natur einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt leisten.

Bei aller Aufbruchstimmung wurden auch die derzeitigen Grenzen der Kooperation zwischen Naturschutz und Sport deutlich. Obwohl der DNT in Mainz die Notwendigkeit vielfach unterstrich, den Naturschutz stärker in der Mitte der Gesellschaft zu verankern und Kooperationen auszuweiten, wurde der Sport als expliziter Partner in der Abschlusserklärung nicht erwähnt, obwohl er in der Entwurfsfassung noch ausdrücklich angesprochen wurde.

Das DOSB-Projekt „Sport bewegt – Biologische Vielfalt erhalten“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.

(Quelle: DOSB)


  • Bewegung in der Natur umgeben von biologischer Vielfalt. Foto: picture-alliance
    Bewegung in der Natur umgeben von biologischer Vielfalt. Foto: picture-alliance