BLSV: Haus des Sports unter der Lupe

Als Anbieter des Klima-Checks fungiert der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) bereits seit Ende des Jahres 2009. Dank einer Förderung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit kann der BLSV den ihm angeschlossenen, rund 12.000 Sportvereinen eine individuelle, verbrauchsorientierte Energieberatung zur energetischen Sanierung ihrer Sportanlagen, den sogenannten Klima-Check, kostenlos zukommen lassen. Das starke Feedback seitens des Sports – bayernweit haben sich bislang weit über 400 Vereine für den Klima-Check angemeldet, 128 von ihnen konnten bereits von der Umsetzung der im Auswertungsbericht aufgeführten kurzfristigen Zielsetzungen finanziell profitieren und gleichzeitig etwas für den Schutz der Umwelt tun – begünstigte jüngst eine Projektverlängerung seitens des Bayerischen Umweltministeriums.

Nun trat der BLSV selbst als Nutzer des Klima-Checks auf. Von Matthias Schwing, einem Mitarbeiter des Landessportbundes Hessen (LSB Hessen), der den BLSV in der Aufbauphase des Klima-Check-Projektes unterstützte, wurde das Haus des Sports in München unter energetischen Gesichtspunkten betrachtet. Schwing, der in Hessen seit vielen Jahren die Öko-Checks für Sportvereine durchführt und die Ausbildung der BLSV-Mitarbeiter Anne Wellner und Harald Hoffmann zum Umwelt- und Klimaschutzberater im Sport vornahm, konnte beim Rundgang durch das sechsstöckige Verwaltungsgebäude, ähnlich wie bei den meisten Sportanlagen und -stätten, eine Reihe von Energieeinsparmöglichkeiten aufdecken.

So sollte in sämtlichen Büroräumen von den Mitarbeitern nach Arbeitsende auf ein Abschalten der elektrischen Geräte geachtet werden, da durch den Standby-Betrieb wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Durch den Einbau kostengünstiger Durchfluss-Konstanthalter ließe sich der Wasserverbrauch an sämtlichen Waschtischarmaturen deutlich reduzieren. Auch bei der Beleuchtung im gesamten Gebäudekomplex konnte Schwing zahlreiche Verbesserungsvorschläge unterbreiten. Grundsätzlich empfahl er, in den Fluren die Beleuchtung über Bewegungsmelder zu steuern. Die Variante, die Beleuchtung in den Toilettenanlagen an das Verriegeln der Türen zu koppeln, hob er als positiv hervor. In den Büroräumen kann durch eine andere Anordnung der Beleuchtung und den Einsatz von Beleuchtungsoptimierungssystemen, sogenannten Spiegelrastern, auf eine Leuchtstoffröhre verzichtet und gleichzeitig eine höhere Lichtausbeute erzielt werden.

Positiv fiel die Betrachtung des Heizenergiekennwertes aus. Dieser ist für ein Verwaltungsgebäude dieser Größe durchaus angemessen, doch Schlummern auch hier Einsparpotentiale. Durch den Einbau elektrischer Durchlauferhitzer würde in den Sommermonaten keine Heizungsanlage für die Warmwasserbereitung benötigt werden, wodurch die Heizungsanlage im Sommer komplett abgeschaltet werden könnte.

Nach dem mehrstündigen Rundgang durch das Haus des Sports zeigten sich Schwing und die BLSV-Vertreter Dorothea Hardy (Leitung GB 5 – Sportvereine), Brigitte Seyerer (Referatsleiterin Hausverwaltung), Anne Wellner (Projektleitung Klima-Check) und Katrin Fischer (Klima-Check Energieberaterin) mit den Ergebnissen und den angesprochenen Verbesserungsvorschlägen äußerst zufrieden. Die im Zuge der kurzfristigen Zielsetzungen angesprochenen Punkte sollen möglichst bald umgesetzt werden, nach der Übersendung des ausführlichen Auswertungsberichtes wird dann ein Konzept zur Ausführung der auf der Prioritätenliste vermerkten mittel- und langfristigen Ziele erarbeitet werden.