Bundeskanzlerin Merkel dankt Medaillengewinnern

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag die deutschen Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele und Paralympics in Vancouver empfangen.

Die Medaillengewinner und -gewinnerinnen von Vancouver zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Copyright: picture-alliance
Die Medaillengewinner und -gewinnerinnen von Vancouver zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Copyright: picture-alliance

„Sie können stolz sein, auf das, was Sie geleistet haben. Der Erfolg hat viele Mütter und Väter. Allen sei Dank“, sagte Angela Merkel im Bundeskanzleramt: „Ich freue mich, dass Sie den Glanz der Olympischen und Paralympischen Winterspiele ins Kanzleramt tragen. Die Gesamtbilanz der Spiele kann sich mit 23 Gold-, 18 Silber- und 13 Bronzemedaillen sehen lassen.“ Die Athleten seien Vorbilder für viele Menschen in der Gesellschaft, hob Angela Merkel hervor.

In Vancouver habe der deutsche Sport auch eine gute Visitenkarte für die Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele und Paralympics 2018 abgegeben, erklärte die Regierungschefin: „Deutschland hat als Sportnation in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass sich die internationale Sportfamilie bei uns wohlfühlen kann. Wir werden diese Bewerbung nach Kräften weiterhin unterstützen. Vielleicht ist ja von Ihnen 2018 noch der ein oder andere dabei. Das wäre doch ein schönes Ziel, um weiterzutrainieren und die Chance zum Start im eigenen Land zu haben.“

Bei dem einstündigen Treffen waren rund 40 Medaillengewinnerinnen und -gewinner der Olympischen Spiele und Paralympics dabei, darunter unter anderem die Olympiasieger Tatjana Hüfner (Rodeln) und Andre Lange (Bob) sowie die Paralympics-Sieger Verena Bentele (Biathlon) und Gerd Schönfelder (Ski Alpin).

DOSB-Präsident Thomas Bach dankte der Kanzlerin für die Einladung und betonte: „Sie haben mit Ihrer Bundesregierung großen Anteil an diesem Erfolg, der erst durch die Förderung des Bundes möglich geworden ist. Dadurch ist Deutschland in der Spitzengruppe der Sportnationen dabei. Wir hoffen natürlich, dass dies auch in Zukunft so bleibt.“ Die Leistungen der Athletinnen und Athleten strahlten auf die gesamte Gesellschaft des Landes aus und zeigten, dass sich Einsatz lohne. Der Sport werde dadurch seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht.

Die Olympia- und Paralympia-Mannschaft sei auch ein Beispiel für gelungene Integration in Deutschland, die sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf seine Fahnen geschrieben habe. „Wir wollen zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen“, sagte Bach und hob noch einmal die Ziele hervor, die der DOSB mit seiner Bewerbung für die Spiele 2018 verbinde: „Wir wollen unseren Athleten die Chance bieten, zu Hause Olympiasieger zu werden und wir wollen unserem Land die Möglichkeit geben, nicht nur die wirtschaftlichen Vorteile durch die Organisation von Olympischen Spiele zu nutzen, sondern sich auch als sympathischer, weltoffener Gastgeber darzustellen. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe.“

Zu den Gästen im Kanzleramt zählte in der Kuratoriumsvorsitzenden Katarina Witt sowie in Willy Bogner und Bernhard Schwank auch die Führung der Olympiabewerbung München 2018. Zum Abschluss meinte Bach: „Wir hoffen, dass Sie den Sport nicht vergessen, höchstens bei der Sparklausur am Wochenende.“

Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), sprach rückblickend auf Vancouver von „Wintersport in seiner ganzen Faszination“. Besonders habe ihn gefreut, dass die Leistungen der paralympischen Athletinnen und Athleten wie nie zuvor auch von den Medien wahrgenommen worden seien. „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, aber wir haben trotzdem noch viele Barrieren vor uns. Barrierefreiheit brauchen wir nicht nur in Zugangsbereichen von Sportstätten, sondern auch in vielen Köpfen. Ich fordere deshalb immer wieder für die gezeigten Leistungen kein Mitleid, sondern Respekt.“

Auch Rodel-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner dankte Merkel: „Die Wertschätzung, die Sie uns entgegen bringen, erfüllt uns mit Stolz“, sagte Hüfner. Paralympics-Siegerin Verena Bentele sprach von einem langen Weg, den der Behindertensport seit ihren ersten Paralympics 1998 in Nagano schon zurückgelegt habe. „Aber wir hoffen, dass er hier noch nicht zu Ende ist. Wir wollen, dass wir auch über die Paralympics hinaus eine bessere Wahrnehmung des Paralympischen Sports erreichen.“

Startet den Datei-DownloadDie Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Wortlaut.


  • Die Medaillengewinner und -gewinnerinnen von Vancouver zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Copyright: picture-alliance
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