Bundespräsident Gauck: Auch Präsident der Verlierer und Pechvögel

Unter einem strahlend blauen Himmel hat Bundespräsident Joachim Gauck die Deutsche Olympiamannschaft am Montag auf dem Rollfeld des Münchner Flughafens bei ihrer Rückkehr von den Winterspielen in Sotschi willkommen geheißen.

 

Die Deutsche Olympiamannschaft mit Bundespräsident Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt auf dem Münchener Flughafen. Foto: picture-alliance
Die Deutsche Olympiamannschaft mit Bundespräsident Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt auf dem Münchener Flughafen. Foto: picture-alliance

Mit halbstündiger Verspätung rollte die Chartermaschine mit aufgemaltem wehenden Deutschlandschal und dem Motto "Great Team. Great Spirit. Great Games" auf dem Vorfeld aus. Dort erwartete das Staatsoberhaupt die "tolle Mannschaft", die "großartige Leistungen" gezeigt habe.

Als erster der rund 100 Athletinnen und Athleten stieg Rodler Felix Loch, Doppelolympiasieger und Fahnenträger bei der Schlussfeier, mit einer Deutschlandflagge aus dem Airbus "Recklinghausen". Am Fuß der Treppe empfingen Gauck, seine Lebensgefährtin Daniela Schadt, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, der bayerische Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann, und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude die Sportler einzeln per Handschlag, beobachtet von 20 Kamerateams und zwei Dutzend Fotografen.

"Wir haben bei diesem großen Sportfest etwas erlebt, was wir auch als Familie oder Nation erleben", sagte der Bundespräsident anschließend: "Es ist nicht immer Feiertag - und es ist nicht immer Gewinnertag." Die Deutsche Olympiamannschaft habe großartige Helden gesehen, überraschende Sieger, aber auch völlig überraschende Niederlagen. All das gehöre dazu. "Ich bin nicht nur Präsident der Sieger und Goldmedaillen-Gewinner, sondern auch Präsident der Pechvögel und Verlierer", sagte Gauck.

Als ersten Gruß der Heimat erhielten alle Heimkehrer ein Lebkuchenherz mit einem "Welcome Home". Angeführt von einer Blaskapelle betrat die Mannschaft dann den großen Platz vor dem Abfertigungsgebäude, dem München Airtport Center, von ihren Familien, Freunden und rund 1500 Fans empfangen. Auf einer Bühne standen vor allem die Goldmedaillen-Gewinner wie Maria Höfl-Riesch, Carina Vogt, Erik Frenzel, Felix Loch, Natalie Geisenberger, Tobias Wendl und Tobias Arlt.

"Ziemlich kaputt und überglücklich" kehrte Loch zurück, nach "der besten Zeit ever". Mit zwei Medaillen fuhr auch Maria Höfl-Riesch nach Hause. Damit, so sagte sie, sei "ein ganz großer Traum in Erfüllung gegangen. Das ist super".

Während die siegreiche Skisprungmannschaft schon auf dem Weg zum nächsten Weltcup in Fallun waren, bereitet sich die beste deutsche Alpinski-Fahrerin auch schon wieder auf die nächsten Rennen vor. Über das Ende der Karriere habe sie noch nicht entschieden, sagte sie. "Das muss ich mir gut überlegen."

Wie die übrigen Mannschaftskollegen genossen sie den gelungenen Empfang, erfüllten zahllose Autogrammwünsche und Bitten um Schnappschüsse, ehe sie sich endgültig auf den Heimweg machten.

Bundespräsident Gauck verriet, wie er daheim im Wohnzimmer mit der Mannschaft mitgebangt habe. "Ich freue mich, dass sie wieder da sind, und auf die nächsten Wettkämpfe", sagte er zum Abschluss. "Macht's gut und macht's besser." Damit das künftig gelingen kann, ergänzte er: "Ich wünsche mir, dass es mit der Sportförderung gut weitergeht.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann fasste die vielen unterschiedlichen Eindrücke von Sotschi so zusammen: "Das war spannend mit allen emotionalen Besonderheiten", sagte er. "Es gab strahlende Sieger, tragische Helden und das ein oder andere Missgeschick." Aber es habe Spaß gemacht. "Wir haben Siege und Niederlagen gemeinsam gemeistert."

(Quelle: DOSB)


  • Die Deutsche Olympiamannschaft mit Bundespräsident Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt auf dem Münchener Flughafen. Foto: picture-alliance
    Die Deutsche Olympiamannschaft mit Bundespräsident Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt auf dem Münchener Flughafen. Foto: picture-alliance