De Maizière: Olympiabewerbung von Deutschland für Deutschland

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat sich auf der 10. Mitgliederversammlung des DOSB heute in Dresden im Namen der Bundesregierung klar zu einer deutschen Olympiabewerbung bekannt.

Deutschland gehört im Sport an die Weltspitze, sagt Thomas de Maizière. Foto: Ronald Bonss
Deutschland gehört im Sport an die Weltspitze, sagt Thomas de Maizière. Foto: Ronald Bonss

"Die Bundesregierung unterstützt den Weg des DOSB mit voller Kraft", sagte er und betonte, dass es nicht um eine Bewerbung Hamburgs oder Berlin gehe, sondern um erster Linie um eine deutsche Bewerbung. "Ich halte das für total richtig", sagte der Minister. Aber es müsse eine Olympiabewerbung von Deutschland für Deutschland werden. "Nur dann haben wir eine Chance."

De Maizière lobte besonders die wichtige Rolle der Sportfunktionäre, die nicht im Scheinwerferlicht stehen. "Sie sind es, die dafür sorgen, dass sich aus dem Breitensport auch ein Spitzensport entwickeln kann. Dafür danke ich ihnen allen", sagte er. „Ohne Breite keine Spitze."

Zum Spitzensport stellte de Maizière fest, "dass wir an einem Scheideweg sind". Entweder, so sagte der Minister in Dresden, "wir gehen langsam Schritt für Schritt in Richtung Mittelmaß - verdeckt durch einige großartige Spitzensportler, die das ein bisschen kaschieren." Das habe bereits begonnen. "Oder aber, wir gehen entschlossen und mutig wieder zurück in die Weltspitze, wo wir hingehören."

Abermals kündigte de Maizière an, gemeinsam mit dem Sport die Strukturen die Spitzensportförderung auf den Prüfstand zu stellen. Das solle "in einem geordneten Verfahren" im kommenden Jahr beginnen. Bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 soll ein Konzept stehen, das dann im neuen olympischen Zyklus von 2017 bis 2020 umgesetzt werden solle. Das sei ein ehrgeiziges Projekt, sagte der Minister und deutete zugleich an, dass sich dabei vor allem in der Breite der bisherigen Förderung einiges verändern werde.

"Breite ist nicht alles. Breite heißt nicht, dass alle gleich behandelt werden", sagte de Maiziére. Die Erhöhung des Sportetats um 15 Millionen Euro sei dabei als "Ansporn" und "Ermutigung" gedacht, die Strukturveränderungen mitzugehen. "Mit gegenseitigem Vertrauen und Liebe zum Sport müssen wir die Aufgaben angehen. Dann wird ziemlich viel gelingen."

De Maiziére nannte den von seinem Haus und dem Justizministerium eingebrachten Entwurf zu einem Anti-Doping-Gesetz "gut, hart, klar und kurz". Zugleich kündigte er an, auch ein Gesetz gegen Wett- und Spielmanipulation im nächsten Jahr mit großem Engagement anzugehen.

Im Zusammenhang mit der geplanten Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele hob de Maizière derzeit die geplanten Veränderungen der Olympischen Agenda 2020 im Internationalen Olympischen Komitee unter Führung des deutschen Präsidenten Thomas Bach hervor. "Angesichts der Veränderungsgeschwindigkeit des IOC ist das eine großartige Leistung, wenn es beschlossen und umgesetzt wird", sagte er. "Das kann einen Umschwung bedeuten und den Erfolg Olympischer Spiele in Deutschland möglich machen."

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(Quelle: DOSB)


  • Deutschland gehört im Sport an die Weltspitze, sagt Thomas de Maizière. Foto: Ronald Bonss
    Deutschland gehört im Sport an die Weltspitze, sagt Thomas de Maizière. Foto: Ronald Bonss