Delegierte des LSB Niedersachsen stimmen für einheitliche Bestandserhebung

In Hannover soll bis 2010 ein neues Vollzeit-Sportinternat für 75 Leistungssportler entstehen. Die 317 Delegierten des 36. Landessporttages haben sich für den Neubau auf dem Gelände des LSB im Sportpark Hannover ausgesprochen.

In das Bauvorhaben integriert ist der Neubau einer Sporthalle für die Akademie des Sports, der zentralen Lehrstätte der niedersächsischen Sportorganisation. LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach rehabilitierte vor dem höchsten Entscheidungsgremium der Sportorganisation den ersten 1. Vorsitzenden des LSB, Heinrich Hünecke, der sich im Zusammenhang mit dem sogenannten Toto-Skandal in den fünfziger Jahren mit dem damaligen Vorstand überworfen hatte und danach aus dem LSB ausgeschlossen worden war. 

Die Delegierten aus 48 Sportbünden und 57 Landesfachverbänden sprachen sich zudem mehrheitlich für grundlegende Veränderung der Sportorganisation aus, um Verwaltungs-vereinfachung zu erreichen, die Betreuungsangebote der Landesfachverbände langfristig zu sichern und Meldeverstöße der Vereine zu vermeiden. Bestätigt wurde die Verkleinerung des Präsidiums von neun auf sieben Mitglieder. Einstimmig wurde LSB-Präsident Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Umbach wiedergewählt. Im Präsidium arbeiten außerdem mit: die Vizepräsidentinnen Dr. Hedda Sander (Leistungssport) und Nicola Friedrich (Sport- und Organisationsentwicklung) sowie die Vizepräsidenten Joachim Homann (Finanzen), Hans-Dieter Werthschulte (Bildung), LSB-Direktor Reinhard Rawe und der Vorsitzende der Sportjugend Thomas Dyszack. 

LSB-Präsident Dr. Umbach forderte erneut ein Sportgesetz als Leistungsgesetz mit einer festen Höhe der Sportförderung für den LSB. „Die Sportförderung des Landes Niedersachsen für Sportvereine und Sportverbände über den LandesSportBund Niedersachsen muss nach unserer Auffassung mittelfristig von Konzessionsabgaben und Zweckerträgen aus Lotterien und Sportwetten unabhängig erfolgen. Wir brauchen Rechts- und Planungssicherheit.“ Der LSB werde Regierung und Parlament daher auffordern, in der laufenden Legislaturperiode zu einer Entkoppelung der Sportförderung von Konzessionsabgaben und Zweckerträgen aus Lotterien und Sportwetten zu kommen. 

„Wir wollen unsere 57 Landesfachverbände stärken, damit sie auch in Zukunft umfangreiche Betreuungsangebote für die Sportvereine machen können. Deshalb wollen wir einen Paradigmenwechsel für unsere Sportorganisation“, begründete LSB-Direktor Reinhard Rawe die weit reichenden Änderungen der LSB-Satzung. Künftig gelte für Sportvereine das Prinzip Aufnahme in den LSB und gleichzeitige Zuordnung zu mindestens einem Landesfachverband. „Für unsere aktuellen Mitgliedsvereine ändert sich nichts“, sagte Rawe. Die geplante einheitliche Bestandserhebung durch den LSB ab 2010 bringe den Sportvereinen Verwaltungsvereinfachung, weil die Landesfachverbände auf eigene Bestandserhebungen verzichten würden. Die Zuordnung erfolge auf der Basis einer Sportartenlisten, die die Landesfachverbände erstellen würden. Aus Fürsorge für die Landesfachverbände sei ein neues Sanktionssystem sei notwendig, das Meldeverstöße auf der B-Seite zu ahnden und so genannte Kursvereine im System berücksichtige. Mitgliedsvereine müssten künftig den Landesfachverbänden ihre Mitglieder zuordnen, in denen sie Mitglied sind. Vereinsmitglieder, die keinem Landesfachverband zugeordnet werden können, müssen bei der Bestandserhebung in einer gesonderten Spalte eingetragen werden. Pro Erwachsener beträgt der Jahresbeitrag dann 2010 drei Euro, für Kinder und Jugendliche zwei Euro.