Die Verschmelzung zwischen DSB und NOK für Deutschland bringt de facto eine Aufwertung des Breitensports mit sich. Das erklärte DSB-Präsident Manfred von Richthofen in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur.
„In der Satzung der neuen Dachorganisation wird der Aufgabenbereich Breitensport und Sportentwicklung genauso organisiert wie das Arbeitsfeld Leistungssport“, sagte von Richthofen. „Das bedeutet: Es wird Präsidialausschüsse mit besonderen Rechten geben. Das Präsidium kann diesen beiden Gremien fachlich nicht mehr hineinreden. Das ist eine wesentliche Stärkung gegenüber der jetzigen Konstruktion.“
Der DSB-Präsident unterstrich, dass es sich bei dieser Gleichstellung zwischen Spitzensport und Breitensport in der herausragenden Position, wie es der Satzungsentwurf beschreibt, um eine Innovation handele: „Das haben wir momentan in unserer Struktur nicht. Die beiden zentralen Ausschüsse unterscheiden sich mit ihrer prononcierten Stellung von allen übrigen im neuen Präsidium verankerten Gremien.“ In der erarbeiteten konsensfähigen Struktur sei überdies vorgesehen, dass der Vizepräsident Leistungssport von den Spitzenverbänden kommen und der Vizepräsident Breitensport/Sportentwicklung ein Vertreter der Landessportbünde sein soll. „Insofern ist die Sicherstellung der Interessen der Landessportbünde gegeben“ - zumal in der Zusammensetzung der Präsidialkommission Breitensport die Landessportbünde die Mehrheit haben werden.
Manfred von Richthofen geht davon aus, dass unmittelbar nach den für den 10. Dezember in Köln terminierten Verschmelzungsbeschlüssen von DSB und NOK die Personaldiskussion beginnen wird. „Es wird ein kleines Präsidium mit elf Mitgliedern“, sagte er in dem Hörfunkinterview. „Bei anderen großen Organisationen gibt es nichts Vergleichbares. Die Sozialverbände, auch die Gewerkschaften haben alle durch die Bank größere Vorstände. Deshalb hat jede einzelne Frau, jeder einzelne Mann, die ins Präsidium gewählt werden, einen großen Einfluss.“