Der Rollerski-Weltcup im Sauerland

Rund 100 Athletinnen und Athleten aus zehn europäischen Ländern waren für drei Tage gekommen, um die zukunftsträchtige Sportart Rollerski in der Stadt Schmallenberg zu demonstrieren.

Auch Langläufer Tobias Angerer trainiert im Sommer mit Rollerski. Copyright: picture-alliance
Auch Langläufer Tobias Angerer trainiert im Sommer mit Rollerski. Copyright: picture-alliance

Beauftragt vom Internationalen Skiverband (FIS) und dem Deutschen Skiverband (DSV) hatten das nordiczentrum-nrw und die Stadt Schmallenberg die Ausrichtung dieses Weltcups übernommen, in dem die Weltelite dieser rasanten Sportart ihr Können unter Beweis stellte. Auf dem FIS-Kongress im Mai dieses Jahres in Südafrika als Austragungsort ausgewählt, war Schmallenberg zu einem der Orte in Europa geworden, in denen dieser Weltcup 2008 stattfinden sollte. Und die Stadt am Rothaarsteig nahm diese Chance wahr, um das sportliche Großereignis gekonnt zu realisieren. Ihre Experten hatten eine reizvolle Streckenführung ausgearbeitet, die an die Athletinnen und Athleten Anforderungen stellten, die an anderen Austragungsorten so nicht zu finden waren. Denn normalerweise sind die Auftaktstrecken der verschiedenen Rennen entweder Flachetappen oder richtiggehende Bergstrecken, während man in Schmallenberg eine Streckenführung wählte, die beide Möglichkeiten in einem ausgewogenen Verhältnis hatte und auch durch ihren Abwechslungsreichtum bestach. 

Für die Stadt Schmallenberg war die erste Großveranstaltung dieser Art im Sauerland eine organisatorische Herausforderung, die jedoch, besonders durch die große Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Mitarbeiter, souverän bewältigt wurde. So konnten die unterschiedlichen Wettkämpfe vom Sprint bis zum „Halbmarathon" von 22,4 Kilometern, sowohl bei den Junioren, als auch in der Frauen- und Männerklasse reibungslos durchgeführt werden; was diese Stadt am renommierten Wanderweg „Rothaarsteig" für weitere sportliche Großereignisse durchaus empfehlenswert macht. 

Um die Bevölkerung über das Zuschauen hinaus noch stärker in das Geschehen zu integrieren, ergänzte der Kreissportbund Hochsauerland in einem Rahmenprogramm die Wettkämpfe durch verschiedene Demonstrationen und Mitmachangebote. So konnte man beispielsweise an Nordic-Walking-Kursen oder an einem Sommerbiathlon teilnehmen, oder sich durch Trainer und Ausbilder des Westdeutschen Skiverbandes mit neuen Angeboten vertraut machen. „Wer im Winter Höchstleistungen bringen will, muss im Sommer die notwendigen technischen und konditionellen Grundlagen legen", sagte der DSV-Präsident Alfons Hörmann. Das ist auch die Grundidee des Rollerski-Sports. Aber inzwischen hat sich aus dem vormaligen Sommertraining eine rasante und eigenstän­dige Sportart entwickelt, in der die Athleten mit Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometern den Zuschauern packende Kämpfe und Augenblicke der Spannung liefern, wie man sie beim winterlichen Skilanglauf so nicht beobachten kann. Und da die Schneesicherheit der Winter auch in den höheren Lagen inzwischen nicht unbedingt garantiert werden kann, könnte der Rollerski durchaus zu einer Alternative für schneearme Zeiten werden. 

Schmallenberg will auch für die Zukunft als „Sportstadt" im Gespräch bleiben. So wird Anfang September eine Etappe der Deutschlandrundfahrt durch diese Stadt führen - und am 18. Oktober findet hier der „Falke-Rothaarsteig-Marathon" statt.


  • Auch Langläufer Tobias Angerer trainiert im Sommer mit Rollerski. Copyright: picture-alliance
    Auch Langläufer Tobias Angerer trainiert im Sommer mit Rollerski. Copyright: picture-alliance