Deutsche Squasher peilen Medaille bei Heim-EM an

Zum Start der Mannschafts-Squash-EM (2. bis 5. Mai) in Nürnberg hat Oliver Pettke, Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaften der Herren, einen Ausblick auf die Chancen der Deutschen gegeben.

Oliver Pettke im Gespräch mit Spielerinnen des deutschen Teams (v.li.): Pamela Hathway und Kathrin Hauck, Foto: DSQV/Reible
Oliver Pettke im Gespräch mit Spielerinnen des deutschen Teams (v.li.): Pamela Hathway und Kathrin Hauck, Foto: DSQV/Reible

DSQV Media: Herr Pettke, wie ist die Stimmung im deutschen Team kurz vor dem EM-Start ?

Oliver Pettke: Die Stimmung ist richtig gut, nachdem wir am vergangenen Wochenende ein Trainingslager auf dem ASB Showglascourt absolviert haben und uns heute nochmals dort warm spielen konnten. Alle Spielerinnen und Spieler sind an Bord und in guter Verfassung. Neben dem Ausfall von Sina Wall haben wir keine weiteren Verletzungsprobleme zu vermelden“.

Der Ausfall von Sina Wall, die für die deutschen Damen an Position 1 spielen sollte, verändert die Chancenlage beim deutschen Damenteam ?

Natürlich mussten wir bei den Damen die Ziele neu justieren. Für uns kann es nur darum gehen, den Verbleib in der Division 1 zu sichern. Aber an der Spitze sind wir mit der mehrmaligen Deutschen Meisterin Kathrin Hauck sehr gut aufgestellt. Und an den Positionen 2 und 3 wird der Kampf um die entscheidenden Punkte stattfinden.

Kann die Division 1 denn realistisch gesehen zu halten bei den Damen ?

Wenn es gut läuft, ist das sehr wohl möglich. Insbesondere vor dem Heimpublikum geht da einiges, aber es wird schwer. Unser Spiel gegen die Schweiz wird zu einer Art Endspiel um den Verbleib. Und da wollen wir uns vom deutschen Publikum in Nürnberg tragen lassen. Das ist eben unser „Finale dahoam“.

Zu den Herren. Nach dem guten Abschneiden mit Platz 4 der europäischen Teams bei der Mannschafts-WM im letzten Jahr vor heimischem Publikum ist die Erwartungshaltung hoch. Wie viel können Sie dem Wunsch nach einem Halbfinale mit deutscher Beteiligung bei den Herren abgewinnen ?

Ohne wenn und aber – unser Ziel ist das Halbfinale. Mit der derzeitigen Besetzung bei den Herren ist das ein Muss. Ich kann guten Gewissens sagen, dass dies die stärkste deutsche Herrenmannschaft ist, die ich je betreut habe. Und mit dem Heimpublikum im Rücken sehe ich keinen Grund, tiefer zu stapeln. Man muss natürlich auch aufpassen, dass diese Erwartung das Team nicht erdrückt, aber die Spieler sind an 1 bis 4 gut erfahren genug, damit umgehen zu können. Aber ab morgen spielen alle Vermutungen keine Rolle mehr, denn dann geht es endlich auf den Court und es wird sich entscheiden.

Wie wichtig ist das Publikum für Ihren Erfolg ?

Wir haben letztes Jahr am eigenen Leibe verspürt, wohin uns die Emotionen der Zuschauer tragen können. Diese Euphorie möchten wir nach Nürnberg mitnehmen um dort erneut ein Feuer beim Publikum zu entfachen. Immerhin kommt unsere Nummer 2 ja aus Erlangen, der Gegend um Nürnberg.

Hat Sie die Umbesetzung der Squad Order überrascht ?

Eine Überraschung war das schon, denn bisher war in der Teamaufstellung Jens Schoor an 2 gesetzt hinter Simon Rösner, und nun hat die Weltrangliste kurzfristig am vergangenen Wochenende die Setzung von Raphael Kandra an 2 vorgegeben. Aber das sind nun mal die Regeln, damit müssen wir leben. Zusammen mit André Haschker und Rudi Rohrmüller haben wir ein jedoch Team, das auch das verkraften wird, zumal die letzte Entwicklung Raphael nahe an Jens sieht. Ich sehe das jedenfalls nicht als Nachteil für das Team.

Wir können also doch von einer Medaille träumen ?

Wenn wir ins Halbfinale kommen, ist alles zu schaffen. Dann ist sicher auch Bronze drin, wobei wir das Semifinale ja nicht verlieren wollen. Also denken wir äußerst positiv und mit dieser Grundeinstellung gehen wir in das Turnier.

Die deutschen Begegnungen in der Gruppenphase:

2. Mai 15:15 Uhr Damen gegen Irland
2. Mai 17:30 Uhr Herren gegen Niederlande

3. Mai 10:00 Uhr Damen gegen Niederlande
3. Mai 11:30 Uhr Herren gegen England
3. Mai 15:15 Uhr Damen gegen Schweiz
3. Mai 17:30 Uhr Herren gegen Dänemark

(Quelle: DSQV)


  • Oliver Pettke im Gespräch mit Spielerinnen des deutschen Teams (v.li.): Pamela Hathway und Kathrin Hauck, Foto: DSQV/Reible
    Oliver Pettke im Gespräch mit Spielerinnen des deutschen Teams (v.li.): Pamela Hathway und Kathrin Hauck, Foto: DSQV/Reible