Deutsche wollen Olympische Jugendspiele im TV

Nach einer vom Branchenmagazin "Sponsors" in Auftrag gegebenen Umfrage interessiert sich die Mehrheit der deutschen TV-Zuschauer für eine Live-Übertragung der Olympischen Jugendspiele.

Potenzial für eine Liveübertragung hatte die schon die Erföffnungsfeuer der Jugendspiele in Singapur. Copyright: picture-alliance
Potenzial für eine Liveübertragung hatte die schon die Erföffnungsfeuer der Jugendspiele in Singapur. Copyright: picture-alliance

Knapp Zweidrittel von 1202 Befragten wollen zukünftig die Olympischen Jugendspiele im Fernsehen sehen. Nur 27,5 Prozent waren generell gegen Fernsehbilder von den Wettbewerben.

Die deutschen TV-Stationen hielten sich bei den Übertragungen von der Premiere der Spiele in diesem Sommer in Singapur zurück. Die Skepsis war bei Branchenkennern und Sender-Verantwortlichen groß, ob  die Jugendspiele sich gut vermarkten ließen. Zudem sei das Potenzial für ein solches Events in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt schwierig einzuschätzen, findet etwa der stellvertretende ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann: "Die Attraktivität der Veranstaltung ist noch überschaubar.“ Die Meinung des stellvertretenden ZDF-Sportchefs spiegelt sich auch in der Senderpolitik bei den abgelaufenen Spielen in Singapur wider. „Das ZDF hat nur punktuell berichtet“, räumt Fuhrmann ein, zum Beispiel in Nachberichten der „ZDF Sportreportage“. Auch die ARD berichtete nur sporadisch.
 
Würde sich eine deutsche Stadt um die Olympischen Jugendspiele bewerben, würden das 87,3 Prozent der Befragten begrüßen. Nur acht Prozent wären aktuell dagegen. Auch Werbung im Umfeld der Wettbewerbe, um Jugendspiele auf deutschem Boden zu finanzieren, hält eine Mehrheit für akzeptabel. Interessanterweise wollen die Verantwortlichen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) jedoch bewusst auf jegliche Werbung verzichten, um die jugendlichen Athleten damit fern vom Einfluss der Konsumbotschaften zu halten.
 
Auf der anderen Seite haben die ersten Jugendspiele in Singapur geschätzte 230 Millionen Euro gekostet. Deshalb ist es zumindest vorstellbar, dass das IOC auch Werbung zur Refinanzierung der Kosten zulässt. Dass sich bei den Kosten etwas ändern muss, meint auch die Mehrheit der Befragten: 64,4 Prozent halten eine Größenordnung von 230 Millionen Euro für nicht angemessen. Nur für 22,3 Prozent ist ein solcher Kostenapparat kein Problem.


  • Potenzial für eine Liveübertragung hatte die schon die Erföffnungsfeuer der Jugendspiele in Singapur. Copyright: picture-alliance
    Potenzial für eine Liveübertragung hatte die schon die Erföffnungsfeuer der Jugendspiele in Singapur. Copyright: picture-alliance