Deutscher Fußball-Bund schreibt Julius Hirsch Preis aus

Seit 2005 schreibt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Julius Hirsch Preis aus, der sich für Demokratie und Menschenrechte und gegen Antisemitismus, Rassismus, Extremismus und Gewalt einsetzt.

Die Fußballnationalmannschaft 1912 in Stockholm mit Julius Hirsch (h.l.). Copyright: picture-alliance
Die Fußballnationalmannschaft 1912 in Stockholm mit Julius Hirsch (h.l.). Copyright: picture-alliance

Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis wendet sich an Einzelpersonen, Vereine und Initiativen, die sich im, um oder durch Fußball gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus einsetzen. Bewerbungsschluss der diesjährigen Ausschreibung ist der 30. Juni 2010.

Der am 7. April 1892 geborene deutsch-jüdische Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch gehörte vor dem ersten Weltkrieg zu den bekanntesten Spielern Deutschlands. Als erstem in der Geschichte des DFB gelang es ihm, mit zwei verschiedenen Vereinen Deutscher Meister zu werden: 1910 mit seinem Heimatverein Karlsruher FV und 1914 mit der Spielvereinigung Fürth. Bereits im Alter von 18 Jahren debütierte er in der Nationalmannschaft und erzielte 1912 im Länderspiel gegen Holland vier Tore. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1914 in Stockholm war sein größter internationaler Erfolg.

Mit dem Beschluss der süddeutschen Spitzenvereine, von 1933 an alle Mitglieder jüdischer Abstammung auszuschließen, begann der Leidensweg von Julius Hirsch. Wie Millionen anderer Juden im Deutschen Reich wurde auch er verfolgt, gedemütigt und entrechtet. 1943 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Mit der Stiftung des Preises erinnert der DFB an seine jüdischen und kommunistischen Spieler, Trainer, Funktionäre und treuen Vereinsmitglieder, die Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden.


  • Die Fußballnationalmannschaft 1912 in Stockholm mit Julius Hirsch (h.l.). Copyright: picture-alliance
    Die Fußballnationalmannschaft 1912 in Stockholm mit Julius Hirsch (h.l.). Copyright: picture-alliance