Deutsches Kletter-Team feiert ersten Doppelsieg überhaupt

Zum ersten Mal in der Geschichte des Wettkampfkletterns hat sich das deutsche Team am Pfingstsamstag sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gegen die Weltcup-Konkurrenz durchgesetzt.

Juliane Wurm (m.) siegt in Insbruck vor Anna Stöhr (AUT) und Akiyo Noguchi (JAP). Foto: Elias Holzknecht
Juliane Wurm (m.) siegt in Insbruck vor Anna Stöhr (AUT) und Akiyo Noguchi (JAP). Foto: Elias Holzknecht

In Innsbruck feierten Juliane Wurm und Jan Hojer den ersten deutschen Doppelsieg und zugleich ihre ersten persönlichen Weltcupsiege überhaupt. Die Lokalmatadoren Anna Stöhr und Kilian Fischhuber mussten mit Platz zwei und drei Vorlieb nehmen. 

Juliane Wurm feiert ersten Weltcupsieg

Vor 3.000 Zuschauern gewann Juliane Wurm ihren ersten Weltcup. Von der Qualifikationsrunde an zeigte die Starterin für den DAV Wuppertal eine souveräne Leistung und zog ungefährdet ins Halbfinale und Finale ein. Dort wurde es am vierten von vier Bouldern allerdings noch einmal richtig spannend: Nach einem Kopf-an-Kopf Rennen mit der Weltcup-Führenden Anna Stöhr war klar, dass sie diesen Boulder auf Anhieb schaffen musste, um den Tagessieg davonzutragen. An einem sehr flachen Griff stürzte sie fast, hielt sich aber dank großer Körperbeherrschung mit drei Fingern an der Wand. Dank dieser beeindruckenden Demonstration gewann Juliane Wurm mit nur einem Versuch weniger vor Anna Stöhr. Damit ist es der Dortmunderin gelungen, die Siegesserie der Österreicherin ausgerechnet bei ihrem Heimweltcup zu brechen. Den dritten Platz holte Akiyo Noguchi aus Japan. Auch erfreulich aus deutscher Sicht: Bei ihrem ersten Weltcup machte Ana Tiripa vom DAV Rheinland-Köln mit dem Einzug ins Halbfinale und einem guten 19. Platz in der Tageswertung auf sich aufmerksam.

Jan Hojer ganz oben

Nach einem tollen zweiten Platz beim letzten Weltcuptermin im slowenischen Log Dragomer holte Jan Hojer in Innsbruck jetzt seinen ersten Weltcupsieg. Dabei sah es für ihn zu Beginn des Wettkampfs nicht gut aus: Nur knapp und mit viel Glück qualifizierte sich der Starter vom DAV Frankfurt/Main für das Halbfinale und zog auch ins Finale nur knapp als Sechster von sechs Konkurrenten ein. Daher musste er dort an jedem Boulder als Erster antreten und setzte seine Konkurrenten mit einer starken Leistung vor allem beim dritten Boulder unter Druck. Mit nur einem Fehlversuch schob er sich an seinen fünf Konkurrenten vorbei, die allesamt drei oder vier Versuche benötigten. Als Führender bewies Jan Hojer am letzten Boulder Nervenstärke und schaffte es nach zwei Fehlversuchen bis zum Ausstiegsgriff. Das reichte für den Sieg vor dem Russen Dmitrii Sharafutdinov und dem Österreicher Kilian Fischhuber. 

(Quelle: DAV)


  • Juliane Wurm (m.) siegt in Insbruck vor Anna Stöhr (AUT) und Akiyo Noguchi (JAP). Foto: Elias Holzknecht
    Juliane Wurm (m.) siegt in Insbruck vor Anna Stöhr (AUT) und Akiyo Noguchi (JAP). Foto: Elias Holzknecht
  • Jan Hojer triumphiert über den Russen Dmitrii Sharafutdinov (li) und Kilian Fischhuber (AUT). Foto: Elias Holzknecht
    Jan Hojer triumphiert über den Russen Dmitrii Sharafutdinov (li) und Kilian Fischhuber (AUT). Foto: Elias Holzknecht