Deutschland - ein Wintermärchen

Mit 29:24 (17:13) setzte sich Deutschland im Finale der 20. Weltmeisterschaft gegen Polen durch. Die komplett ausverkaufte Kölnarena wurde nach dem Schlusspfiff in einen großen Partysaal verwandelt.

 

Sie haben den Pokal - die deutschen Handballer feiern ausgelassen den Weltmeistertitel. Copyright: picture-alliance/dpa
Sie haben den Pokal - die deutschen Handballer feiern ausgelassen den Weltmeistertitel. Copyright: picture-alliance/dpa

Die letzten Sekunden zählten die Zuschauer in der Halle laut herunter, als die Schlusssirene ertönte, brach der Jubel komplett aus. Nach 1938 und 1978 gewann eine deutsche Mannschaft zum dritten Mal die Weltmeisterschaft.

Empfang am Kölner Rathaus

28.000 Menschen empfingen anschließend am Kölner Rathaus den neuen Weltmeister. Gegen 21.30 Uhr erreichten Bundestrainer Heiner Brand und seine Helden die Partyzone. Der Erfolg gegen Polen im Finale der 20. Männer-Weltmeisterschaft ist bereits ein herausragender Bestandteil der deutschen Sportgeschichte. „Für die gesamte Mannschaft ist das ein Traum, den ich vor drei Wochen nicht für möglich gehalten hätte“, sagte Brand. Als der Weltmeister gegen Mitternacht im Quartier in Wiehl eintraf, warteten ebenfalls 5000 Menschen, um dem Team einen sensationellen Empfang zu bereiten.

In der Kölnarena krönte der 54-jährige Gummersbacher Brand sein Lebenswerk: Als erster Handballer gewann er sowohl als Spieler als auch als Trainer die Weltmeisterschaft – 1978 war er als junger Mann einer der zentralen Spieler des erfolgreichen Teams. Als Hommage an ihren Trainer klebten sich die Spieler auf dem Weg zur Siegerehrung riesige Schnurrbärte an. IHF-Präsident Dr. Hassan Moustafa und der deutsche Bundespräsident Horst Köhler überreichten den Weltpokal an das deutsche Team.

Qualifikation für Olympia 2008 und die WM 2009

„Wir haben bei weitem übertroffen, was wir uns mit dieser WM gewünscht haben“, sagte Horst Bredemeier, DHB-Vizepräsident und Mitglied des WM-Organisationskomitees. Rückkehrer Christian Schwarzer und die anderen Spieler zelebrierten nicht nur den dritten WM-Titel in der DHB-Geschichte, sie qualifizierten sich auch für die olympischen Spiele 2008 in Peking sowie die nächste Weltmeisterschaft 2009 in Kroatien. Die Teilnahme an der EM 2008 in Norwegen haben Brands Männer längst sicher.

Glückwünsche von DOSB-Präsident

DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach übermittelte nach dem Sieg umgehend seine Glückwünsche und Anerkennung an die Präsidenten des Internationalen und Deutschen Handball-Bundes. Im Schreiben an Dr. Hassan Moustafa, den Präsidenten des Internationalen Handballverbandes (IHF), betonte Bach, dass die großartige WM in Deutschland den Handball und auch den Sport im Allgemeinen in seinem gesellschaftlichen Ansehen stärke. Dem Präsidenten des Deutschen Handball-Bundes, Ulrich Strombach, bescheinigte der DOSB-Präsident, der Handball-Sport habe mit der entfachten Begeisterung seinen hohen Stellenwert als Volkssport auf beeindruckende Weise nachhaltig bestätigt.

Top-Einschaltquoten

Auch im Fernsehen sorgten die Handballer für Top-Quoten. Durchschnittlich verfolgten 4,43 Millionen Zuschauer ein Spiel der Brand-Sieben, das ergab eine Auswertung der Vorrundenspiele durch das Beratungsunternehmen IFM. Keine andere Vorrunde bei einer Welt- oder Europameisterschaft seit 2003 hat zu einem ähnlich hohen Zuschauerinteresse im deutschen Fernsehen geführt.

Öffnet einen internen Link im aktuellen FensterLesen Sie dazu auch den Kommentar: Deutschland, einig Märchenland


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