„Dopingprävention beginnt im Elternhaus“

Mit rund 60 Vertretern aus Vereinen, Verbänden, Medizin, Schule und Training aus dem gesamten Bundesgebiet fand die 2. Fachtagung Dopingprävention in Hamburg statt.

Sport-Staatsrat Rolf Reincke begrüßte die Teilnehmer in Hamburg. Foto: Witters
Sport-Staatsrat Rolf Reincke begrüßte die Teilnehmer in Hamburg. Foto: Witters

Der Hamburger Sportbund hatte in Kooperation mit dem Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Hamburg (BUKH) in die Klinik nach Boberg eingeladen. Unter dem Titel „Saubere Leistung – kein DopING!“ standen zehn Vorträge und Workshops sowie eine abschließende Podiumsdiskussion auf dem Programm. Die Ziele: Sensibilität erhöhen, Fachwissen vermitteln, Anregungen für die eigene Praxis geben und den Austausch zwischen Personen und Institutionen fördern. Experten aus den Bereichen Psychologie, Pädagogik, Physiologie, Recht und Medien folgten wie schon 2008 der Einladung des HSB. 

Die Veranstaltung wurde finanziell gefördert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Sport-Staatsrat Rolf Reincke betonte in seinem Grußwort: „Hamburg hat großes Interesse an dopingfreiem Sport. Prävention beginnt beim Nachwuchs. Die Stadt wird deshalb auch weiterhin Mittel zur Dopingprävention zur Verfügung stellen. Wir wollen auch eine dritte Fachtagung durchführen.“ 

Prof. Dr. Christian Jürgens, Direktor des BUKH, hieß als Gastgeber die Teilnehmer willkommen: „Unser Haus ist bekannt für Prävention nicht nur im beruflichen Bereich, sondern auch im Sport.“

Die Tagung freute sich auch über prominenten sportlichen Besuch. Schwimm-Europameister Markus Deibler (Hamburger Schwimm Club), dreifacher Goldmedaillengewinner bei den Kurzbahn-Titelkämpfen in Eindhoven im November, nahm an der abschließenden Podiumsdiskussion teil. Der 20-Jährige Bruder des ebenfalls sehr erfolgreichen Steffen Deibler informierte über das intensive Kontrollsystem, dem er als Athlet unterworfen ist. Seine persönliche Maxime: „Ich lasse mich nicht so sehr von meinem Umfeld unter Erfolgsdruck setzen. Diese innere Stärke haben mir meine Eltern schon frühzeitig vermittelt.“

Unter den Referenten der Fachtagung auch der seit vielen Jahren zum Thema Doping berichtende TV- und Radio-Journalist Hajo Seppelt. Er vermittelte den Teilnehmern Einblicke in die Arbeit der Doping-Redaktion der ARD und stellte heraus: „Der medial vermittelte Spitzensport hat mit dem normalen Sport oft nichts mehr zu tun. Es existiert eine Parallelgesellschaft, die nur dem Effizienzgedanken verschrieben ist. Der Profisport braucht mehr Kontrolle“, forderte Seppelt.

Renko Schmidt, HSB-Vizepräsident Leistungssportentwicklung, freute sich über die sehr gute, auch überregionale Resonanz der Veranstaltung: „Unser Selbstverständnis als Dachverband ist es, nachhaltige Prävention im Sport zu initiieren und entsprechende Angebote für Multiplikatoren und Athleten zu gestalten. Die Fachtagung ist ein weiterer wichtiger Teil der Anti-Doping-Kampagne, die in der Leistungssportkonzeption des HSB einen zentralen Stellenwert hat.“ Auch in den Fachverbänden möchte der HSB strukturelle Impulse zu dieser Thematik setzen: „Die Benennung von Anti-Doping-Beauftragten sollte in die Satzungen aller Landesfachverbände aufgenommen werden“, so Schmidt.

Die 2. Fachtagung Dopingprävention gehörte in die Reihe der 2008 und 2009 erfolgreich durchgeführten Informationsveranstaltungen, mit denen der HSB Athleten, Trainer und Eltern über Doping und seine Folgen sowie Möglichkeiten der Prävention aufklärte.


  • Sport-Staatsrat Rolf Reincke begrüßte die Teilnehmer in Hamburg. Foto: Witters
    Sport-Staatsrat Rolf Reincke begrüßte die Teilnehmer in Hamburg. Foto: Witters