DOSB-Präsident Krämer bezeichnete Feldhoff als eine Persönlichkeit, die den deutschen Spitzensport zwischen 1980 und der Fusion von Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee im Jahr 2006 wie kein Zweiter geprägt habe: „Ulrich Feldhoff war eine jener Personen, die der deutsche Sport voller Hochachtung als Gestalter und Wegweiser bezeichnet“, sagte Krämer.
Feldhoff führte den Deutschen Kanu-Verband DKV von 1981 bis 2005 und stand von 1998 bis 2008 an der Spitze des Internationalen Kanu-Verbandes ICF. Darüber hinaus übernahm er zahlreiche weitere Aufgaben und Funktionen im deutschen Sport und im Weltsport. Von 1988 bis 2006 verantwortete er den Bereich Leistungssport im Deutschen Sportbund und war seit 1994 dessen Vizepräsident. Von 1989 bis 2006 gehörte er auch dem Präsidium der zweiten Vorgängerorganisationen des DOSB, dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland, sowie von 1990 bis 2006 dem Vorstand der Stiftung Deutsche Sporthilfe an. 1992 und 1996 stand Feldhoff in Barcelona und Atlanta als Chef de Mission an der Spitze der Deutschen Olympiamannschaft und führte sie zu ihren ersten erfolgreichen Auftritten nach dem Fall der Mauer.
Einsatz für den Spitzensport
„Große Erfolge, positive Entwicklungen und entscheidende Weichenstellungen waren notwendig, um den deutschen Spitzensport zu seiner Geltung und seinem Rang unter den führenden Nationen der Welt zu verhelfen“, erklärt DOSB-Präsident Hans-Peter Krämer: „Viele von ihnen sind Uli Feldhoff zu verdanken“. Als langjähriger Chef des Bereichs Leistungssport habe er über viele Jahre hinweg Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern die Teilnahme am internationalen Spitzensport ermöglicht. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz sei deren erfolgreiches Abschneiden bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen undenkbar gewesen.
Feldhoff habe seine Schaffenskraft in wesentlicher Weise dem olympischen Spitzensport zur Verfügung gestellt, erklärt DOSB-Generaldirektor Michael Vesper: „Ich verliere einen guten Freund, der mich schon in meiner Düsseldorfer Zeit als Sportminister eng begleitet hat. Sportliche Heimat von Ulrich Feldhoff war der Kanusport. Er bildete den Bezug für seine Vorstellungen vom modernen Spitzensport und engagierter Verbandsarbeit.“ Sein sportliches Engagement begann nach seiner Aktivenzeit als Kanute und Turniertänzer bei seinem Heimatverein TC Sterkrade, dem er bis zuletzt verbunden blieb.
Meister der sportpolitischen Diplomatie
Auch außerhalb des Berufs zeichnete sich Ulrich Feldhoff stets durch ehrgeizige Ziele aus. Nach dem Abitur studierte er Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, wurde zum Abteilungsleiter und Geschäftsführer des VEBA-Konzerns und zum Unternehmensberater. In seinen Ehrenämtern galt Ulrich Feldhoff als überaus gewiefter Sportpolitiker, mit großer Intellektualität ausgestattet, weltoffen und, nicht zuletzt als langjähriger Berater und Weggefährte des damaligen DSB Präsidenten Manfred von Richthofen, als ein Meister sowohl der sportpolitischen Diplomatie als auch des klaren, offenen Wortes.
Bei einer vollständigen Würdigung der Leistungen Feldhoffs müssen seine Verdienste um Erhalt und Entwicklung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft, des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Leipzig, der Eliteschulen des Sports sowie der Olympiastützpunkte erwähnt werden.
„Der deutsche Sport ist Ulrich Feldhoff, Träger des olympischen Ordens, des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse zu Dank, Anerkennung und Respekt verpflichtet und wird seine Verdienste und Leistungen in dankbarer Erinnerung bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Edith sowie seiner Familie und allen Freunden und Bekannten von Ulrich Feldhoff“, dankt DOSB-Präsident Hans-Peter Krämer für ein außergewöhnliches Lebenswerk zu Gunsten des Sports.
(Quelle: DOSB)
