DOSB feiert Parlamentarischen Abend im Zeichen von Paris 2024

Der Parlamentarische Abend des Deutschen Sports stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der kommenden Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris.

Beim Parlamentarischen Abend des Sports 2023 stand die Deutsch-Französische Freundschaft ganz im Mittelpunkt. Foto: DOSB/Jörg Carstensen
Beim Parlamentarischen Abend des Sports 2023 stand die Deutsch-Französische Freundschaft ganz im Mittelpunkt. Foto: DOSB/Jörg Carstensen

Mehr als 300 Gäste, darunter zahlreiche Parlamentarier*innen, Vertreter*innen der Mitgliedsorganisationen, der Wirtschaft und der Medien versammelten sich am Mittwoch (20. September) auf Einladung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in der Französischen Botschaft am Pariser Platz in Berlin, um gemeinsam auf die in weniger als einem Jahr beginnenden Spiele zu blicken.

François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland, eröffnete den Abend: „Das Jahr 2024 bietet uns mit den Olympischen und Paralympischen Spielen in Frankreich und der Fußball- Europameisterschaft in Deutschland die wunderbare Möglichkeit, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit zu vertiefen und gemeinsam einen Sommer des Sports im Herzen Europas auszurichten. Ausgezeichnet mit dem Label „Land der Spiele 2024“ befindet sich die Französische Botschaft gemeinsam mit ihren deutschen Partnern voll und ganz in der Vorbereitung der Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024! Zehn Monate vor deren Beginn freut es uns sehr, den Parlamentarischen Abend des DOSB in der Französischen Botschaft zu empfangen. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, alle unsere Partner zusammenzubringen. Wir freuen uns auf intensive und bereichernde Gespräche und danken dem DOSB für das vielfältige Programm des heutigen Abends. Ab dem 26. Juli 2024 werden wir in Paris und Frankreich 15.000 Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt empfangen. Allen deutschen Athletinnen und Athleten wünsche ich viel Erfolg!“

DOSB-Präsident Thomas Weikert blickte einerseits voller Vorfreude auf die Spiele in Paris voraus. Andererseits wagte er auch einen Blick zurück auf die vergangenen Wochen, die im deutschen Sport von den drohenden Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 geprägt waren. „Nach schwierigen Pandemie-Jahren und auf Grund fortdauernder Krisenszenarien, so etwa der unvermindert anhaltende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die kollateralen Folgen mit Energiepreissteigerungen und allgemeiner Inflation, hat der Sport die von der Bundesregierung ursprünglich geplanten Kürzungen im Sporthaushalt deutlich kritisiert. Ohne Wenn und Aber“, sagte Weikert und ergänzte: „Mittlerweile nehmen wir  aber auch die ersten Signale aus Regierung und Parlament wahr, dass es Nachbesserungen zu Gunsten des Sports geben wird. Wenn wir gemeinsam, in Anerkennung unserer jeweiligen Rollen, in den nächsten Wochen weiter im Sinne der Stärkung der Mehrwerte des Sports für unsere Gesellschaft unterwegs sind, dann wäre das eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.“

Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser nahm in ihrer Rede ebenfalls Bezug zum Bundeshaushalt 2024 und sagte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir in Kernbereichen der Förderung, insbesondere bei IAT und FES, keine wesentlichen Abstriche machen müssen. Wir führen gute Gespräche mit den Mitgliedern des Bundestages und arbeiten an sehr guten Lösungen.“ Die in der Vorwoche von Bund, Ländern und Sport gemeinsam angekündigte Reform der Spitzensportförderung und den damit verbundenen Bürokratieabbau bezeichnete Faeser als wichtige Voraussetzung für künftige Erfolge deutscher Athletinnen und Athleten.

Vorfreude auf Paris 2024

Annika Zillekens (Moderner Fünfkampf), Ali Lacin (Para Leichtathletik), Jacob Schopf und Ronald Rauhe (beide Kanu), vier Athlet*innen des Team D und Team D Paralympics, diskutierten im Anschluss gemeinsam über Paris 2024, was Olympische und Paralympische Spiele in unmittelbarer Nachbarschaft für sie bedeuten und wie sich erfolgreiche Spiele in Paris auch positiv auf eine mögliche Olympiabewerbung Deutschlands auswirken könnten.

„Ich freue mich wahnsinnig darauf, in Paris endlich wieder vor vollen Zuschauerrängen performen zu können. Es ist einfach ein ganz anderes Gefühl und pusht nochmal zusätzlich, wenn man den Enthusiasmus der Zuschauer spürt“, sagte Jacob Schopf, der bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 Silber gewonnen hatte.

Annika Zillekens glaubt, dass die Spiele in Paris auch positive Auswirkungen auf eine mögliche deutsche Bewerbung haben könnten: „Ich denke schon, dass von den Spielen in Paris die Begeisterung überschwappen kann und auch in der deutschen Gesellschaft eine Sehnsucht entstehen kann, dieses Event auch wieder einmal in Deutschland auszurichten. Jeder, der einmal die besondere Stimmung vor Ort bei Olympischen und Paralympischen Spielen erlebt hat, wird davon in den Bann gezogen.“

Ali Lacin hofft auf eine starke Signalwirkung der Pariser Paralympics: „Die Sichtbarkeit unseres Sports gewinnt durch die Tatsache, dass die Paralympics in unserer Zeitzone und quasi vor unserer Haustür stattfinden. Ich wünsche mir dadurch einen erneuten Schub für Inklusion und Integration.“

Ronald Rauhe richtete zum Abschluss den Blick auf die gesellschaftliche Strahlkraft des Sports Olympischer Spiele: „Wenn ich mich umschaue, dann muss ich ganz ehrlich feststellen, dass der Sport in der Gesellschaft nicht den Stellenwert hat, den er haben müsste. Das beginnt in der Schule, wo weltweit immer mehr Länder täglich Sport anbieten - und wir diskutieren über die dritte Schulsportstunde und können nicht einmal die verbleibenden zwei Stunden überall sicherstellen. Allein mit Blick auf Gesundheit und Kinder und Jugend bräuchten auch wir eine erfolgreiche Olympiabewerbung, da rede ich noch gar nicht über Leistungssport.““

Den Abschluss des Abends bildete eine Breaking-Einlage von Amin Mohammadian (B-Boy) und Vladimir Nevelski (B-Boy), begleitet von Thomas Stark (Bundesbeauftragter Breaking im DTV). Breaking gehört in Paris 2024 erstmals zum olympischen Programm.

(Quelle: DOSB)


  • Beim Parlamentarischen Abend des Sports 2023 stand die Deutsch-Französische Freundschaft ganz im Mittelpunkt. Foto: DOSB/Jörg Carstensen
    Beim Parlamentarischen Abend des Sports 2023 stand die Deutsch-Französische Freundschaft ganz im Mittelpunkt. Foto: DOSB/Jörg Carstensen