DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper begrüßt Jenapharm-Entscheidung

Mit großer Freude hat der Deutsche Olympische Sportbund die Nachricht über die Schmerzensgeldzahlung des Thüringer Arzneimittelunternehmens Jenapharm an die Opfer des DDR-Dopingsystems aufgenommen.

 

DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper
DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper

DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper erklärte: "Dass Jenapharm auf die Dopingopfer zugegangen und es nur wenige Tage nach unserem Vergleich zu einer Einigung mit den Anwälten gekommen ist, freut mich sehr. Mein Appell, den ich auf der DOSB-Mitgliederversammlung an das Unternehmen gerichtet hatte, hatte also eine erfreulich rasche Wirkung. "

Der DOSB hatte am 13. Dezember in Berlin eine Vereinbarung mit den Opfern des DDR-Dopingsytems getroffen, wonach jede der in die Vereinbarung einbezogenen 167 Personen eine einmalige Zahlung in Höhe von 9.250 Euro erhält. Der Personenkreis wurde in Abstimmung mit den Anwälten der Opfer sowie dem Doping-Opfer-Hilfe-Verein e.V. (DOH) ermittelt.

"Unser Beispiel hat Schule gemacht", sagte Vesper, "dafür bin ich allen Beteiligten dankbar. Namentlich der Geschäftsführerin von Jenapharm, Isabel Rothe, und den vier beteiligten Anwälten, aber vor allem auch den Dopingopfern selbst, die wie Karen König, Ines Geipel und Birgit Boese sich in ihrem Kampf um eine Anerkennung des schrecklichen Erbes aus der ehemaligen DDR nicht haben entmutigen lassen. Ohne ihre Ausdauer, aber vor allem auch  ohne ihre Kooperationsbereitschaft wären die Vereinbarungen nicht denkbar gewesen. Nun kommt es auf zweierlei an: Zum einen möchten wir die Erfahrungen der Dopingopfer gern in der Präventionsarbeit gegen Doping nutzen; wir freuen uns über die grundsätzliche Bereitschaft dazu. Zum anderen sind die beiden Vergleiche zwar Schlussstriche unter die rechtlichen und finanziellen Auseinandersetzungen, aber gewiss keine Schlussstriche unter die geschichtliche Verantwortung für das, was im DDR-Sport zur Steigerung der Leistungsfähigkeit systematisch betrieben wurde. Ich werde deshalb mit den Dopingopfern weiter im Gespräch bleiben und nach Möglichkeiten suchen, wie wir dieser Verantwortung gerecht werden können."


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