Drei Trainerfortbildungsseminare in Bolivien

Das Kurzzeitprojekt fand erneut im Rahmen der Internationalen Sportförderung statt und wurde aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert. Der deutsche Diplom-Sportwissenschaftler und Trainerausbilder des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), Oliver Scheer, realisierte diesmal drei Seminare in La Paz, Santa Cruz und Cochabamba. Der Schwerpunkt der jeweils fünftägigen Trainerkurse lag insbesondere auf der Erstellung und Analyse von Trainingsplänen für Athleten/innen allen Alters während der verschiedenen Trainingsphasen im Jahreszyklus. Bei den praktischen Einheiten legte der Leichtathletikexperte seinen Fokus in La Paz auf den Mittel-/ Langstreckenlauf und das Gehen, in Santa Cruz auf die Sprünge und Würfe sowie in Cochabamba auf den Sprint und Hürdenlauf. Insgesamt konnten so 59 Trainer in Theorie und Praxis weitergebildet werden.

„Im Gegensatz zum Kurzzeitprojekt des vergangenen Jahres war das Niveau der Trainerkurse dieses Mal inhaltlich deutlich anspruchsvoller. So nahmen zwar quantitativ weniger Trainer teil, doch war das Anspruchsprofil auch wesentlich höher und setzte nicht nur Basiskenntnisse voraus“, so Scheer. Er zeigte sich zudem zufrieden, dass die Trainer während der kompletten Kursdauer äußerst motiviert an der interaktiven Ausrichtung des Seminars teilnahmen.

Sportgerätespende für die bolivianische Leichtathletik

Während der Abschlusspressekonferenz empfing der Präsident des bolivianischen Leichtathletikverbandes, Marco Luque, aus den Händen des DOSB-Experten eine Sportmaterialspende, bestehend aus zwei Laktatmessgeräten, einer Sprungkontaktmatte sowie 41 Stoppuhren. „Mit den Stoppuhren wollen wir die Landesverbände, in denen keine Fortbildungen stattfinden konnten, unterstützen und somit den regionalen Trainern ein Basisgerät ihrer täglichen Arbeit mit ihren Athleten geben. Zudem erhoffen wir uns, dass durch die Laktatmessgeräte und die Sprungkontaktmatte eine effizientere Trainingssteuerung erfolgt und sich daraus resultierend die Ergebnisse der bolivianischen Leichtathletik in der Zukunft verbessern“, so Luque, selbst ehemaliger Stipendiat und Absolvent an der DLV-Trainerakademie in Mainz, über den Basis- und Leistungsansatz der Sportgerätespende.

Weiterhin wurde in enger Abstimmung mit allen nationalen Akteuren eine Machbarkeitsstudie eines potenziellen DOSB-Langzeitprojektes der Leichtathletik in Bolivien erstellt. Ziel dieser möglichen 2-4jährigen Sportförderung seitens der Bundesrepublik Deutschland wäre die nachhaltige Stärkung der nationalen Sportstrukturen mit Hauptaugenmerk auf der Leichtathletik, eine Verbesserung der strukturellen wie personellen Ressourcen, insbesondere im Hinblick der südamerikanischen Spiele 2018 in Cochabamba, als auch die internationale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Bolivien positiv zu intensivieren.