Mehr als 600 Bewerbungen aus ganz Deutschland gingen beim Bundesprogramm „XENOS – Integration und Vielfalt“ ein, ein Programm mit dem auf die Ausgrenzung und Diskriminierung bestimmter sozialer Milieus und gesellschaftlicher Randgruppen auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft reagiert wird. 105 Projekte wurden ausgewählt.
Eines kommt vom Verein Provinzkultur, der sich als Projektträger unter anderem mit dem Suhler Sportbund als Teilprojektpartner zusammengeschlossen hat. „Thüringer(KULTUR)Wald“, so heißt das Verbundprojekt, welches von 2012 bis 2014 mit fast 770.000 Euro aus Bundes- und ESF-Mitteln gefördert wird.
Pierre Döring, Vizepräsident des Suhler Sportbundes, freut sich über die Förderzusage: „Mit der Umsetzung des Projektes werden elementare Kernziele der sportlichen Verbandsarbeit aufgegriffen. Integration von Minderheiten ist beispielsweise seit Jahren ein Grundanliegen des organisierten Sports.“ Sein Votum für die ungewöhnliche Kooperation von Sport und Kultur hat auch der Landessportbund gegeben.
„Der „Thüringer(KULTUR)Wald“ ist die lokale Weiterführung des DOSB-Programms „Integration durch Sport“, in welchem die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben gestärkt wird. Die geplante Symbiose aus Sport, Kultur, Tradition und öffentlicher Wahrnehmung macht das ganze Vorhaben nicht nur hochinteressant, sondern es ist in dieser Form im Freistaat Thüringen bislang einmalig.“, so LSB-Hauptgeschäftsführer Rolf Beilschmidt. Neben dem Suhler Sportbund, der vom Landessportbund mit dem Programm "Integration durch Sport" unterstützt wird, sind die Stiftung „Jugend bleibt in Thüringen“ und das Unternehmen DuvierConsult GmbH aus Chemnitz weitere Teilprojektpartner.
Ziel ist es nun, durch die Umsetzung der Projektinhalte das regionale Selbstvertrauen zu stärken und darüber hinaus schwer vermittelbare Jugendliche, Erwachsene, sowie Menschen mit Behinderungen durch Kunst-, Kultur- und Sportprojekte sowie Praktika in die Zivilgesellschaft zu integrieren und auf das Berufsleben vorzubereiten.
So sollen beispielsweise in den Kommunen Suhl, Hildburghausen, Sonneberg und deren ländlichem Umfeld sowie in der ostthüringischen Gemeinde Uhlstädt-Kirchhasel jährlich wiederkehrende integrative Sport- und Kulturfestivals stattfinden, Workshops im Bereich Bildende Kunst, Fotografie und Literatur durchgeführt und regional tätige Kunstschaffende und Schriftsteller in die Projektumsetzung eingebunden werden.
Speziell im Sportbereich geht es um den Aufbau integrativer Sportgruppen und die Ausweitung bereits bestehender Verbindungen auf Familienverbünde. Zielgruppen sind Mädchen, junge Frauen, Mütter, Väter und Großeltern. Aber auch das Zusammenführen von Menschen mit Behinderung und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ist Ziel des Teilprojekts „Sport“ innerhalb des „Thüringer(KULTUR)Waldes“.
Interessenten für eine Zusammenarbeit können sich beim Provinzkultur e.V., beim Suhler Sportbund oder Landessportbund Thüringen, "Programm Integration durch Sport" melden.
Hendrik Neukirchner
