Energielieferant, Gemeinschaftsstärker und Glücksbote

Sport wird als Mittel zum Zweck gesehen, das einen zwar körperlich fit hält, aber eben auch ein nerviger Zeitfresser ist. Doch Sport kann viel mehr sein!

Menschen den Weg in den nächsten Sportverein erleichtern, das muss das Ziel sein. Foto: freepik
Menschen den Weg in den nächsten Sportverein erleichtern, das muss das Ziel sein. Foto: freepik

„Meine Gesundheit, mein Recht“ – unter diesem Motto stand der diesjährige Weltgesundheitstag der WHO. Was für viele Menschen in Deutschland selbstverständlich ist und nicht weiter beachtet wird, ist es für genauso viele nicht. So sehen es auch einige als lästige „Pflicht“, wieder ins Fitnessstudio zu gehen oder die Laufschuhe für eine Joggingrunde zu schnüren. Sport wird als Mittel zum Zweck gesehen, das einen zwar körperlich fit hält, aber eben auch ein nerviger Zeitfresser ist. Doch Sport kann viel mehr sein: Energielieferant, Gemeinschaftsstärker und Glücksbote.

Aber was braucht es, um von den Vorteilen von Sport zu profitieren? Damit Energie freigesetzt, die Gemeinschaft gestärkt und die Glückshormone ausgeschüttet werden können? Es braucht Parks oder Grünflächen im öffentlichen Raum, in denen wir Joggingrunden drehen oder spazieren gehen können, Skateboard fahren oder eine Runde Roundnet spielen können und wollen. Damit wir das Auto stehen lassen und auch den Bus nicht vorziehen, braucht es sicher ausgebaute Fuß- und Radwege, die für alle barrierefrei nutzbar sind. Ganz klar: Der Zugang zum Sport muss gewährleistet sein. Um möglichst viele Menschen am Sport teilhaben zu lassen, brauchen die Sportvereine und gemeinnützigen Organisationen Unterstützung, um ein vielfältiges und inklusives Sport- und Freizeitangebot schaffen zu können. Und nicht nur der Zugang zum Sport sondern ebenso der zu Gesundheitsangeboten ist auch in Deutschland nicht gleich verteilt. Ein Blick in die Gesundheitsforschung zeigt, dass Menschen mit geringerer Bildung weniger sportlich aktiv sind als Menschen mit einem hohen Bildungsgrad: mehr als 50 % der Menschen mit geringer Bildung sind sportlich inaktiv und fast 80 % ernähren sich ungesund. Nur rund 20 % der Menschen mit hoher Bildung hingegen sind sportlich inaktiv – zeitgleich ernähren sich aber auch hier 70 % ungesund.  

Hier bietet der organisierte Sport die Chance, unabhängig von sozialem Status und Bildung Gemeinschaft zu stiften und die Menschen zusammen zu bringen. Aber darauf darf sich nicht ausgeruht werden. Auch in Zukunft muss es unser Anliegen sein, die Gesundheit der Menschen in Deutschland zu stärken. Im Rahmen des ReStart Programms des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und DOSB wurden gute Beispiele erprobt und ganz konkrete Anreize geschaffen, Menschen den Weg in den nächsten Sportverein zu erleichtern . Nicht nur neue Beispiele zeigen, wie es gelingen kann Gesundheitsangebote zu schaffen: Mit SPORT PRO GESUNDHEIT wurde schon vor über 20 Jahren ein Qualitätssiegel ins Leben gerufen, das Gesundheitssport in Sportvereinen ausweist. Niedrigschwellig und kostengünstig. 

Egal ob mit dem Blick über die Schulter in die Vergangenheit oder geradeaus Richtung Zukunft: Wir dürfen nicht nachlassen uns immer weiter darum zu kümmern, dass wirklich alle eine Chance und eben ein Recht auf Gesundheit haben.  

(Autorin: Vivien Graf, Referentin Gesundheitsmanagement & Bewegung gegen Krebs)


  • Menschen den Weg in den nächsten Sportverein erleichtern, das muss das Ziel sein. Foto: freepik
    Zwei junge Frauen in Trikots auf einer Wiese klatschen sich ab Foto: freepik