Erfolgreiche Halbzeitbilanz für deutsches Universiade-Team

Bei der 27. Sommer-Universiade zieht die deutsche Mannschaft zur Halbzeit ein positives Fazit. Mit drei Gold-, vier Silber und fünf Bronzemedaille ist zur Halbzeit fast das Ergebnis aus Shenzhen 2011 erreicht.

 

Fabian Hambüchen (links) freut sich über die Silbermedaille am Boden. Foto: Alexander Vogel
Gold im leichten Vierer: Tobias Daniel Franzmann, Stefan Wallat, Daniel Wisgott und Lasse Antczak. Foto: Alexander Vogel

Medaillengaranten waren vor allem die Ruderer und Turner. Im leichten Vierer ohne Steuermann fuhren Tobias Franzmann (Uni Hamburg), Stefan Wallat (Uni Duisburg-Essen), Daniel Wisgott (Uni Bochum) und Lasse Antczak (FH Würzburg-Schweinfurt) mit einer technisch beeindruckenden Leistung zu Gold. Ebenfalls den ersten Platz erreichten Jann-Edzard Junkmann (Uni Hannover), Milan Dzambasevic (FH Erding), Kay Rückbrodt (Uni Hamburg) und Alexander-Nicholas Egler (Uni Hannover) im schweren Vierer ohne Steuermann. Die dritte Goldmedaille für Deutschland holte Julius Peschel (Uni Hannover). Der adh-Sportler des Jahres 2012 gewann souverän im leichten Einer. Silber ging an den leichten Doppelzweier. Im Finale erreichten Kathrin Isabell Thoma (Uni Frankfurt/Main) und Nora Wessel (Uni Hannover) den zweiten Platz. „Wir haben schon damit gerechnet, dass wir viele deutsche Boote in die Finals bringen. Aber die Anzahl der Medaillen ist schon überraschend“, sagte adh-Teamleiter Thorsten Hütsch. 

Zwei Mal Silber und drei Mal Bronze erkämpften die deutschen Turner. Im Mehrkampf der Frauen sicherte sich die deutsche Riege Platz drei. In den Einzelwettbewerben gelang Kim Bui (Uni Stuttgart) im Mehrkampf und Lisa Katharina Hill (HdM Stuttgart) am Stufenbarren der Sprung auf den Bronzerang. Zwei Mal Silber holte sich Fabian Hambüchen (DSHS Köln). In den Einzelwettbewerben im Mehrkampf und am Boden sicherte sich der Olympiazweite von London gleich zwei Mal Edelmetall. „Vor allem die Bronzemedaille im Teamwettkampf der Frauen hat mich überrascht. Auch die vielen Finalplatzierungen zeigten die Qualität der deutschen Sportler“, sagte Hütsch. 

Auch die deutschen Leichtathleten starteten erfolgreich in die Wettkämpfe. Hoch hinaus ging es für die Stabhochspringerin Martina Schultze (Virginia Tech / USA). Mit 4,40 Metern holte die Englisch-Studentin Silber. Michelle Weitzel (Uni Regensburg) gelang im vierten Versuch beim Weitsprung Finale der Frauen ein Satz auf 6,56 Meter. Damit sicherte sich die Lehramtsstudentin die Bronzemedaille. Von neun deutschen Leichtathleten erreichten sechs Starterinnen und Starter einen Platz unter den besten Acht. „Das ist ein hervorragendes Ergebnis“, freute sich der adh-Sportdirektor. 

Eine Medaille sicherten sich auch die deutschen Judoka. Olympiateilnehmerin Romy Tarangul (HU zu Berlin) erkämpfte sich in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm die Bronzemedaille. „Die Frauen haben in den Einzelwettbewerben positiv überrascht. Schade, dass sie im Team eine schwere Auslosung erwischt haben“, bilanzierte Hütsch. 

Finalplatzierungen in allen Sportarten 

Neben den Medaillen erreichten deutsche Sportler in allen Sportarten Plätze unter den ersten Acht. 36 Finalplatzierungen unterstrichen das hohe Niveau der deutschen Mannschaft. „Alle Sportarten haben ihr Soll erfüllt und für positive Überraschungen gesorgt. Wir hoffen, dass es so weitergeht“, sagte Hütsch abschließend. 

Auch adh-Generalsekretär und stellvertretender Delegationsleiter Paul Wedeleit zog eine positive Halbzeitbilanz. „Wir sind mit dem Abschneiden der Sportler mehr als zufrieden. Die deutsche Mannschaft präsentiert sich hervorragend“, sagte Wedeleit. Dabei machten sich die deutschen Sportler nicht nur auf den Plätzen und in den Stadien einen guten Namen. Auch abseits des Wettkampfes trat die Mannschaft als starker Verbund auf. „Die Unterstützung der Sportler ist überwältigend. Die Studierenden zeigen offen ihre Freude am Sport“, sagte Wedeleit. Auch organisatorisch fällt das bisherige Fazit außdrücklich positiv aus. „Es gibt keinerlei Probleme“, sagte der adh-Geschäftsführer. 

Beachvolleyballer weiter auf Erfolgskurs 

Die deutschen Beachvolleyballer setzten ihre Erfolgsserie fort. Chantal Laboureur (Uni Tübingen) und Julia Sude (FU in Hagen) machten den Einzug in das Viertelfinale mit einem 2:0 (21:18; 21:19) gegen das Duo aus der USA perfekt. „Die beiden haben heute ihre Chancen konsequent genutzt und den Spielaufbau der US-Amerikanerinnen gezielt gestört. Dabei haben sie ihr Spiel voll durchgezogen“, analysierte der Sportartenverantwortliche Manuel Lohmann. Auch die beiden Männer-Teams befinden sich weiterhin in der Erfolgsspur. Armin Dollinger (Private FHS Darmstadt) und Jonas Schröder (Uni Mainz) gewannen glatt mit 2:0 gegen das Duo O‘Gorman / Pedlow aus Kanada. „Beide Spieler haben heute sehr konzentriert gespielt und einen 14:18 Rückstand im ersten Satz noch gedreht“, sagte Lohmann. Mit dem Sieg von Finn Dittelbach (HU zu Berlin) und Lars Flüggen (HU zu Berlin) gegen das Duo aus Österreich stehen gleich zwei deutsche Herrenteams im Achtelfinale. 

Wasserspringer werden Fünfte 

Florian Fandler (FU in Hagen) und Christian Picker (HU zu Berlin) haben im Synchronspringen vom 10 m Turm den fünften Platz belegt. Das deutsche Duo zeigte gute Sprünge und blieb während des gesamten Wettkampfes auf diesem Niveau. Mit einem fünften und einem siebtem Platz sammelten die Wasserspringer zwei Finalplatzierungen. „Hier war die Weltelite am Start. Das Abschneiden der deutschen Springer ist demnach hoch einzuschätzen“, sagte adh-Teamleiter Thorsten Hütsch. 

Ein guter Start in die Wettkämpfe gelang den deutschen Ringern. In der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm setzte sich Javad Bolaghi Saba (Uni Frankfurt am Main) in der Vorrunde gegen seine Gegner aus Nordkorea und Rumänien deutlich mit 3:0 und 3:1 durch. Im Viertelfinale traf Saba auf Mandakhanaran Ganzorig aus der Mongolei. Der Mongole dominierte den Kampf und setzte sich schlussendlich mit 0:4 durch. Damit war für den Deutschen im Viertelfinale Endstation. 

Zwei siebte Plätze erreichten die deutschen Judo-Teams. Im Mannschaftswettbewerb verloren die Damen um Bronzemedaillengewinnerin Romy Tarangul (HU zu Berlin) denkbar knapp gegen den späteren Goldmedaillengewinner aus Südkorea mit 2:3. „Das waren enge Kämpfe. Der Sieg wäre drin gewesen“, sagte Disziplinchef Oliver Rychter. In der Trostrunde trafen die Deutschen auf das starke Team aus Brasilien. Die Brasilianerinnen hatten in der Vorrunde Favorit Japan besiegt und mussten sich ebenfalls knapp gegen Südkorea geschlagen geben. Trotz einer guten Leistung verloren die Deutschen mit 1:4. Einen Auftaktsieg feierte das Herrenteam. Gegen Georgien gewann das Quintett mit 3:2. Im Viertelfinale traf die Auswahl des Deutschen Judobundes auf den Favoriten aus Japan. Mit 0:5 gewannen die Asiaten deutlich. Dabei zeigten Florian Germroth (Uni Wuppertal) und Dino Pfeiffer (BHT Berlin) eine beeindruckende Leistung. Germroth führte seinen Kampf bis 13 Sekunden vor dem Ende. Pfeiffer musste sich er im Golden Score geschlagen geben. „Das waren zwei Achtungserfolge. Die Jungs haben gezeigt was sie drauf haben“, sagte Rychter. Wie die Frauen unterlagen auch die Herren dem brasilianischen Team. In der Trostrunde verloren die Judoka mit 1:4. Den einzigen Punkt für die deutsche Auswahl erkämpfte Benjamin Münnich (Uni zu Köln).

Laura Siegemund (FU in Hagen) hat in der dritten Runde des Tennisturniers die Kroatin Petra Sunic glatt in zwei Sätzen besiegt. Mit 6:2 und 6:2 setzte sich die Psychologiestudentin nach knapp einer Stunde erwartungsgemäß deutlich durch. Die auf sechs gesetzte Deutsche trifft im Achtelfinale auf Katerina Kramperova aus der Tschechischen Republik. „Die Tschechin musste über drei Sätze gehen. Laura hat eine gute Chance sich durchzusetzen“, schätzte Sportartenverantwortlicher Rüdiger Bornemann die Chancen seiner Spielerin ein. 

Deutsche Teams erfolgreich 

Einen deutlichen Sieg feierten die Basketballer. Mit einer disziplinierten Leistung besiegte die A2-Nationalmannschaft des DBB Südkorea mit 93:69. Trainer Olaf Stolz war zufrieden. „Die Südkoreaner haben bisher ein gutes Turnier gespielt und waren ein unangenehmer Gegner, deswegen sind wir froh, dass wir sie so deutlich schlagen konnten. Die Jungs haben unsere Vorgaben umgesetzt“, sagte Stolz. Trotz des Sieges muss das deutsche Team weiter um das Viertelfinale bangen. Gewinnt Estland gegen Südkorea muss die Mannschaft aus Deutschland gegen Russland gewinnen, um die K.o.-Phase zu erreichen. 

Auf Halbfinalkurs liegt das deutsche Hockey-Team. Einen Tag nach dem deutlichen 6:0 gewann die deutsche Auswahl gegen Südkorea mit 5:3 (2:1). Kevin Lim (HfG Berlin) und Marcus Funken (RWTH Aachen) brachten das deutsche Team nach einem frühen Rückstand zur Pause mit 2:1 in Front. Kurz nach Wiederanpfiff schien Jonas Fürste (MHMK Hamburg) das Spiel mit dem 3:1 entschieden zu haben. Doch die Koreaner kamen noch einmal zurück in die Partie und glichen sieben Minuten vor dem Ende aus. Die deutsche Mannschaft steigerte noch einmal ihr Tempo und erzielte durch Ole Keusgen (Uni Bochum) und Jakob Ahlers (Uni Lüneburg) kurz vor dem Ende die wichtigen Tore zum 5:3-Endstand. Im Gruppenfinale wartet nun Frankreich auf das deutsche Team.

(Quelle: adh) 


  • Fabian Hambüchen (links) freut sich über die Silbermedaille am Boden. Foto: Alexander Vogel
    Fabian Hambüchen (links) freut sich über die Silbermedaille am Boden. Foto: Alexander Vogel
  • Gold im leichten Vierer: Tobias Daniel Franzmann, Stefan Wallat, Daniel Wisgott und Lasse Antczak. Foto: Alexander Vogel
    Gold im leichten Vierer: Tobias Daniel Franzmann, Stefan Wallat, Daniel Wisgott und Lasse Antczak. Foto: Alexander Vogel