Damit sich der Mensch gut bewegen kann und leistungsfähig bleibt, muss er gut essen. Das weiß der LandesSportBund Niedersachsen schon längst. Bernd Grimm, Teamleiter in der Abteilung Sportentwicklung des LSBs ist einer der Initiatoren und Mit-Ideengeber für die LSB-Kochshow, die beim Stopp der Sportabzeichen-Tour 2013 am 21. Juni In Lehrte Premiere hatte. Im Interview erzählt Bernd Grimm, in welcher Beziehung Sport und Ernährung stehen.
Lehrte war am 21. Juni Gastgeber der Sportabzeichen-Tour 2013 in Niedersachsen. Sie waren dabei – welche Eindrücke haben Sie vom Event im Stadion Am Pfingstanger mitgenommen?
Ich war sehr beeindruckt, von der Vielzahl der Menschen, die in Lehrte das Deutsche Sportabzeichen gefeiert haben. Die Aktivitäten und der Spaß der Schülerinnen und Schüler und der Erwachsenen waren sehr beeindruckend. Die Kochshow des LSBs hatte an diesem Tag Premiere. Ich war davon sehr angetan, weil die Show sehr gut ankam. Die Schülerinnen und Schüler, die teilgenommen haben, hatten große Freude. Das ist die Grundvoraussetzung, um die Ziele, die wir mit der Kochshow verfolgen, gut umsetzen zu können.
Der LandesSportBund hat eine Kochshow ins Leben gerufen. Was soll damit gezeigt werden?
Wir als LandesSportBund sind ja zunächst einmal für die Bewegungsförderung zuständig. Aber mit dem Blick auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, zu der natürlich auch Bewegung gehört, wird dann auch schnell deutlich, dass Bewegung nur die eine Seite der Medaille ist. Ernährung spielt eine ganz große Rolle, um fit zu sein und zu bleiben. Deshalb ist es in Bezug auf den Sport wichtig, auf ein gutes Ernährungsverhalten hinzuweisen. Wir wollten Ernährung und Bewegung miteinander verbinden und haben eine Kochshow entwickeln lassen. Das Thema „Gesunde Ernährung“ ist manchmal ziemlich trocken und schafft es kaum, Kinder und Jugendliche anzusprechen. Mit der Kochshow wollen wir Kinder und Jugendliche so ansprechen, dass sie Spaß haben und quasi nebenbei etwas lernen können.
Schwerpunktthema in Lehrte war der Komplex „Bewegung und gesunde Ernährung“. In welcher Beziehung stehen Essen und Sport überhaupt?
Die richtige Ernährung ist die notwendige Voraussetzung für den Sport. Im Leistungssport wird darauf dezidiert eingegangen. Mit Blick auf die allgemeine Gesundheit ist es grundsätzlich so, dass Ernährung als Energiezufuhr und Bewegung als Energieverbrauch in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen sollten. Leider fällt heute bei vielen Menschen, gerade auch bei Kindern und Jugendlichen, die Energiebilanz ungünstig aus: Sie essen mehr, als sie durch Bewegung verbrauchen und gefährden damit langfristig ihre Gesundheit. Deswegen ist es unser Anliegen zu sagen, dass Sport und Ernährung zusammen gehören.
Wie können sich Sportlerinnen und Sportler über eine gesunde Ernährung informieren?
Während es im Leistungssportbereich professionelle Ernährungswissenschaftler gibt, die das Thema an die Athleten herantragen, ist es für Freizeitsportler im Vergleich
schwieriger, sich über gesunde Ernährung in Bezug auf den Sport zu informieren. Es gibt hier sogar oft Fehlinformationen, zum Beispiel im Bereich Kraftsport, wenn es um die Zufuhr künstlicher Eiweißpräparate geht. Insgesamt ist das ein Thema, bei dem es Nachholbedarf gibt.
Die niedersächsische Küche ist für Grünkohl und Pinkel berühmt. Inwieweit passt dieses deftige Gericht denn zum Sport?
Wie bei vielen anderen Gerichten ist es auch bei Grünkohl und Pinkel die Menge, die entscheidend ist. Grünkohl ist ein gesundes Nahrungsmittel, aber er wird oft mit viel Schmalz zubereitet und der Pinkel, die Wurst also, die es dazu gibt, ist sehr fetthaltig. Wenn man dieses Gericht allerdings nicht mehrmals wöchentlich zu sich nimmt und sich bewegt, um die Energiebilanz zu halten, dann darf man sich dieses traditionelle niedersächsische Gericht auch aus gesundheitlicher Sicht gerne schmecken lassen.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
