EU-Programm „Erasmus +“ wird vorgestellt

Das EU-Programm "Erasmus +" für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport wurde in der vergangenen Woche in Berlin vorgestellt.

Mit Austauschprogrammen können Schülerinnen und Schüler die Vielfalt Europas erleben. Foto: picture-alliance
Mit Austauschprogrammen können Schülerinnen und Schüler die Vielfalt Europas erleben. Foto: picture-alliance

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, Bundesjugendministerin Manuela Schwesig, EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou und die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Sylvia Löhrmann haben in der vorigen Woche in Berlin den Auftakt von „Erasmus+“ gefeiert. Das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ist mit einem Budget in Höhe von etwa 14,8 Milliarden Euro ausgestattet.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, sagte: „Viele junge Menschen wollen Erfahrungen im Ausland sammeln und sich weiterbilden. Erasmus+ bietet die Möglichkeit, auch jene jungen Frauen und Männer zu motivieren an einem solchen Programm teilzunehmen, die diesen Schritt für sich bislang nicht in Erwägung gezogen haben. Auch die Jugendpolitik in Deutschland kann durch solche europäischen Impulse gestärkt werden. Der Austausch ist zudem ein gutes Mittel gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit.“

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka bezeichnete Erasmus+ und seine Vorgängerprogramme als „europäische Erfolgsgeschichte“. Die finanziell deutlich bessere Ausstattung biete jungen Menschen einzigartige Angebote und Chancen, sich persönlich weiterzuentwickeln und wichtige berufliche Kompetenzen anzueignen. „Das beugt Jugendarbeitslosigkeit vor und schafft Perspektiven für die Jugend Europas“, sagte Wanka.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sylvia Löhrmann, betonte den Wert besonders für Schulen: „Unser Ziel ist, dass möglichst viele junge Menschen an grenzüberschreitendem Austausch teilnehmen. Europäische Kooperationsprojekte stärken nicht nur die Fremdsprachenkenntnisse, sondern auch die interkulturelle Kompetenz. Gerade Schülerinnen und Schüler sollten einmal in ihrer Schulzeit die Möglichkeit haben, Europa in all seiner Vielfalt zu erleben, Freundschaften zu knüpfen und neue Perspektiven zu gewinnen.“ Erasmus+ werde sein volles Potenzial vor allem dann entfalten, wenn es im Schulbereich Erfolg habe, sagte die Präsidentin.

Perspektive für die Jugend Europas

Erasmus+ löst das „Programm für Lebenslanges Lernen“ ab (2007-2013). Es bündelt die bisheri-gen nonformalen und formalen Bildungsprogramme der EU. Dabei wird auch das Programm „Jugend in Aktion“ integriert. Mehr als vier Millionen Menschen in Europa, insbesondere Schüler/-innen und Studierende, Auszubildende, Lehrkräfte und junge Freiwillige, sollen in seiner Laufzeit bis 2020 Stipendien und Zuschüsse für einen Aufenthalt zu Lernzwecken im Ausland erhalten. Über den gesamten Programmverlauf bis 2020 sollen in Deutschland geschätzt bis zu 275.000 Studierende, 150.000 Auszubildende und 130.000 junge Menschen in Begegnungsmaßnahmen gefördert werden. Darüber hinaus fördert das Programm die Durchlässigkeit zwischen den Bil-dungsbereichen, indem innovative Bildungs- und Jugendprojekte sowie länderübergreifende Partnerschaften; z.B. zwischen Hochschulen und Unternehmen, gefördert werden.

Mit Erasmus +-Aktivitäten im Sport sollen Maßnahmen unterstützt werden, die die Kapazität und Professionalität erhöhen, die Managementkompetenzen verbessern, die Qualität der EU-Projektumsetzung steigern und Beziehungen zwischen Organisationen im Sport auf-bauen. Im Einzelnen sollen die Aktivitäten hier folgende Ziele verfolgen:

  • eine gute Führung in Sportorganisationen und die parallele Berufsausbildung von Leistungssportlern unterstützen und fördern,
  • freiwillige Aktivitäten, soziale Inklusion und Chancengleichheit im Sport fördern,
  • ein Bewusstsein für den gesundheitlichen Nutzen körperlicher Betätigung schaffen,
  • eine höhere Beteiligung an sportlichen Aktivitäten erreichen.

In Deutschland setzen vier Nationale Agenturen mit Sitz in Bonn Erasmus + um: Die Nationale Agentur „Jugend für Europa“ ist für Jugend zuständig, die Nationale Agentur im Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz für Schule, die Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit beim DAAD für Hochschulbildung und die Nationale Agentur „Bildung für Europa“ beim Bundesinstitut für Berufsbildung für Berufs- und Erwachsenenbildung.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 18)


  • Mit Austauschprogrammen können Schülerinnen und Schüler die Vielfalt Europas erleben. Foto: picture-alliance
    Mit Austauschprogrammen können Schülerinnen und Schüler die Vielfalt Europas erleben. Foto: picture-alliance