Ex-HSV-Vorstand Katja Kraus ist für Frauen-Quote

Die Mehrheit des Bundestags lehnte am Donnerstag (18. April) eine verbindliche Regelung für eine gesetzliche Frauenquote in den Führungsetagen von Unternehmen ab. In den Vorständen der deutschen Profi-Fußball-Vereine sind Frauen allerdings noch rarer als in der Wirtschaft. "Wenn man sieht, wie die Fußball-Vorstände im Moment besetzt sind, dann ist das eher ein Beleg dafür, dass die Quote eingeführt werden sollte", sagt Katja Kraus, die bisher einzige Frau, die es bis in den Vorstand eines Traditions-Clubs der Bundesliga geschafft hat. Die Veränderungsbereitschaft hin zu mehr weiblicher Präsenz sei relativ gering, empfindet die ehemalige National-Torhüterin: „Ich glaube, da sollte man dann entsprechend nachhelfen.“

Kraus ist zudem davon überzeugt, dass gemischtgeschlechtliche Führungsteams größeren Erfolg haben. Darüber müsse man nicht mehr diskutieren, das belegten Studien. „Das weiß man aus der Praxis, wenn man Management kennt und betreibt.“ Dafür, dass Bundesliga-Clubs nur von ehemaligen Fußballprofis geführt werden, sieht Katja Kraus „gar keinen Grund“. Weiblichen Einfluss könne die Fußball-Bundesliga gut gebrauchen, auch deshalb, weil immer mehr Frauen sich für diesen Sport interessierten und „Themen wie Kommunikation, Marketing und Vermarktung auch immer wesentlicher werden für die Bundesliga-Vereine.“  

Das Gespräch mit Katja Kraus führte Friedbert Meurer für "Deutschlandradio". Es ist hier in voller Länge nachzulesen >>>

(Quelle: Deutschlandradio/DOSB)